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06.02.2003 13:38

Gründungsfeier des Center for Membrane Proteomics

Dr. Monika Mölders Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Nobelpreisträger Professor John E. Walker hält Festvortrag

    Das "Center for Membrane Proteomics" (CMP) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, das im Sommer 2002 mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen gegründet wurde, wird die seit Jahren in Frankfurt betriebene exzellente Membranproteinforschung einen wesentlichen Schritt voranbringen. Die Aktivitäten in diesem Bereich sollen im CMP stärker gebündelt werden, auch um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Frankfurter Membranforschung langfristig zu sichern. Am 14. Februar (Freitag) wird das Center auf dem Campus Riedberg feierlich eröffnet. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr im Biozentrum, Campus Riedberg, Niederurseler Hang, Hörsaal B1 (Marie-Curie-Straße 9). Am 15. Februar lädt das Center for Membrane Proteomics von 9 Uhr bis 18 Uhr zu einem wissenschaftlichen Symposium ein.

    Den Festvortrag hält Sir John E. Walker, der 1997 für seine Arbeiten mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Prof. Walker, Direktor der Dunn Human Nutrition Unit des Medical Research Council in Cambridge, Großbritannien, gehört zu den Pionieren der Membranproteinforschung: Bereits seit mehr als 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Strukturaufklärung von membrangebunden Proteinen, darunter insbesondere der ATP-Synthase, einem Enzym, das bei der Herstellung von Adenosintriphosphat (ATP), der universellen Energiewährung der Zellen von den Bakterien bis zum Menschen, eine große Rolle spielt.

    John E. Walker war entscheidend an der Strukturaufklärung dieses Enzyms beteiligt, das aus zwei großen Bestandteilen besteht, einem wasserlöslichen F1-Komplex und einem membrangebundenen F0-Komplex. Ihm gelang es, die Abfolge der Aminosäuren in einigen Untereinheiten der ATP-Synthase aufzuklären sowie die dreidimensionale Struktur von großen Abschnitten des F1-Komplexes zu ermitteln. Mit der Aufklärung der Struktur ließen sich viele Funktionsfragen klären, über die bis zu dem Zeitpunkt nur spekuliert werden konnte. Dies illustriert, wie eng die Strukturaufklärung von Proteinen mit der Funktionsanalyse verbunden ist - und John Walker mit der Gründung des "Center for Membrane Proteomics".

    Das Molekül ATP speichert chemische Energie, die der Organismus zum Beispiel aus der Nahrung gewonnen hat, in Form seiner reversibel angehängten Phosphatreste. Überall dort, wo die Zelle Energie benötigt, ist ATP zur Stelle: beim Aufbau neuer Zellstrukturen, dem Aufrechterhalten von Stoffwechselprozessen oder bei Muskelbewegungen. Auch Transportvorgänge verschlingen Unmengen an Energie; einer der "Hauptverbraucher" ist zum Beispiel die Natrium-Kalium-Pumpe, die alleine rund ein Drittel der gesamten Energie in tierischen Zellen verschlingt. Ihre Aufgabe besteht darin, Natrium-Ionen aus der Zelle heraus und Kalium-Ionen hinein zu transportieren - quer über die Zellmembran.

    Während die Zelle Energie aufbringen muss, um Ionen gegen ein Konzentrations- und Potenzialgefälle - also gleichsam "bergauf" - durch eine Membran zu schleusen, kann sie andererseits Energie gewinnen und in Form von ATP speichern, wenn sie geladenen Teilchen erlaubt, entlang ihres Gefälles - bergab - durch die Membran zu diffundieren. Dazu nutzen Tiere, Pflanzen und die meisten Bakterien das Enzym ATP-Synthase, das gewissermaßen als Schleuse in der Membran den Transport der geladenen Teilchen durch die Membran mit der Herstellung von ATP verknüpft.

    Journalisten sind sowohl zur Gründungsfeier als auch zum Symposium (in englischer Sprache) herzlich eingeladen. Unmittelbar vor Beginn der Gründungsfeier ist am 14. Februar 2003 um 14 Uhr eine Pressekonferenz vorgesehen, zu der Sie in Kürze eine gesonderte Einladung erhalten

    Weitere Informationen: Dr. Bruno Ehmann, Koordinator des Center for Membrane Proteomics, Telefon: 069/798-29418, Fax: 069/798-29419, E-Mail: Ehmann@zoology.uni-frankfurt.de, www.cmp.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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