Im Graduiertenkolleg „Schlüsselsignale der Adaptiven Immunantwort“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) werden Bachelor-Absolventen innerhalb von 4,5 Jahren zur Promotion geführt. Das Ziel: Ausbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesem wichtigen Forschungsgebiet in der Medizin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt erneut mit mehr als vier Millionen Euro auf eine Laufzeit von 54 Monaten.
Der Weg zum Doktortitel kann lang und steinig sein – oder kurz und intensiv. Abhängig ist das nicht nur von der Leistung des Promovierenden, sondern häufig auch von der Betreuung und Förderung durch den Doktorvater und die Hochschule. Im Fachgebiet Immunologie haben Studierende der Medizin oder der Biologie die Chance, den kurzen und intensiven Weg zu gehen – als Teilnehmer des Graduiertenkollegs „Schlüsselsignale der Adaptiven Immunantwort“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Hans-Martin Jäck. Inhaltlich widmet sich das Kolleg der Erforschung von Mechanismen, die im menschlichen Körper eine Reaktion des Immunsystems auslösen. Bei der adaptiven – also der erworbenen – Immunantwort funktioniert dies über bestimmte Rezeptoren, die in jedem Organismus gebildet werden. Mit ihrer Hilfe reagiert das Immunsystem auf Erreger wie Bakterien oder Viren, auf krankhaft veränderte Zellen, etwa Krebszellen, oder – im Falle von Autoimmunerkrankungen oder Allergien – auch auf körpereigene Stoffe oder harmlose Substanzen aus der Umwelt.
Um auf diesem Forschungsfeld den vielen noch offenen Fragestellungen weiter auf die Spur zu kommen, ist hochqualifizierter Nachwuchs gefragt: Das Programm – bislang einmalig in Deutschland – bietet daher eine exzellente und genau auf das Fachgebiet zugeschnittene wissenschaftliche Ausbildung für verschiedene Zielgruppen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen an: 15 Absolventen mit einem Bachelorabschluss können innerhalb von 4,5 Jahren zum Dr. rer. nat. gelangen. Zusätzlich werden bis zu neun assoziierte Naturwissenschaftler mit einem Master- bzw. Diplomabschluss – etwa einem Master of Science in Biologie, Molekularer Medizin, Molecular Science oder Integrated Life Science – in das Kolleg aufgenommen. Schließlich ist ein studienbegleitendes Promotionsprogramm für sechs talentierte Medizindoktoranden im Rahmen des Graduiertenkollegs verfügbar.
Die Verkürzung der Ausbildungszeit ist dabei nur einer von vielen Vorzügen: Das Programm hat in den vergangenen Jahren hervorragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hervorgebracht, die auch durch eindrucksvolle Publikationen in Fachzeitschriften wie Nature und Science von sich reden machen. Und das soll auch in der Zukunft so sein: „Das Forschungsprogramm wird über die molekulare Analyse von drei zentralen Zellpopulationen – der so genannten dendritischen Zellen sowie der B- und T-Zellen – grundlegende Beiträge zum Verständnis der adaptiven Immunantwort liefern“, ist Prof. Jäck überzeugt.
Für das Kolleg hat er aus acht Instituten und Kliniken an der FAU insgesamt 18 Arbeitsgruppen mit langjährigen und international anerkannten Expertisen auf dem Gebiet der adaptiven Immunität in einem Verbund zusammengeführt. Das maßgeschneiderte Ausbildungskonzept für die Fast Track-Promotion führt die Doktoranden und Doktorandinnen über die Vermittlung von Fachwissen und fachübergreifenden Schlüsselqualifikationen, bereits erfolgreich erprobte Kernveranstaltungen, Auslandspraktika und die wissenschaftliche Betreuung durch eine Betreuungskommission gezielt zur Promotion.
Entsprechend loben die Gutachter der DFG vor allem auch das Qualifizierungskonzept als eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale des Graduiertenkollegs. Beispielsweise sind Veranstaltungen aus den etablierten Master-Studiengängen Zell- und Molekularbiologie und Molekularmedizin ein relevanter Teil der Lehrangebote in der Qualifizierungsphase. Die gute Kombination aus Wahl- und Pflichtveranstaltungen sorgen dafür, dass das Studienprogramm nicht überfrachtet sei, so das Gutachten. Als besonders originelles Beispiel für die Qualität des Ausbildungskonzepts heben die Gutachter beispielsweise auch hervor, dass Teilnehmer am Graduiertenkolleg obligatorisch einen Forschungsantrag nach dem Vorbild von DFG-Einzelanträgen ausarbeiten müssen – eine Tätigkeit, die ihnen in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn noch häufig begegnen wird.
„Unser Forschungs- und Ausbildungskonzept soll den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielter auf die Zeit nach der Promotion vorbereiten, ihn international besser positionieren und ihm ein breites Fachwissen ohne Verlust der Ausbildungsqualität vermitteln“, meint Prof. Jäck.
Bachelor-Absolventen können sich für die das Wintersemester 2014/2015 noch bis zum 19. Juni 2014 bewerben. Alle Informationen dazu finden sich auf der Website des Graduiertenkollegs unter http://www.lymphozyten.de/
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hans-Martin Jäck
Tel.: 09131/85-35912
hjaeck@molmed.uni-erlangen.de
Prof. Dr. Hans-Martin Jäck mit Teilnehmern des internen Berichtssymposiums des Graduiertenkollegs
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Medizin
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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