Am Freitag, den 3. Juli 1998 gegen 18:30 Uhr (UTC) soll die japanische Marsmission PLANET-B vom Raketenzentrum in Kagoshima (auf der Insel Kyushu) gestartet werden. Mit an Bord befindet sich der "Mars Dust Counter", eine Gemeinschaftsentwicklung der TU München und der University of Tokyo.
Nach mehreren Vorbeiflügen an Erde und Mond soll der Satellit Ende am 20. Dezember 1998 den Flug zum Mars antreten und dort etwa 10 Monate später ankommen. Der Satellit soll mindestens für 1 Marsjahr (= 2 Erdjahre) Messungen beim Mars durchführen. Der Start der Mission erfolgt mit der japanischen Feststoffrakete M-V.
Die wissenschaftlichen Ziele der Mission sind im wesentlichen die Vermessung der Magnetosphäre und der Plasmaumgebung sowie deren Wechselwirkung mit dem Sonnenwind. Des weiteren soll das Wetter auf dem Mars beobachtet werden und die Staubumwelt, insbesondere das Vorhandensein von Staubringen bei den Marsmonden Phobos und Deimos, untersucht werden.
Unter der Leitung von Prof. Igenbergs und seinem Kollegen Prof. Sasaki von der University of Tokyo wurde mit Unterstützung durch die deutsche Industrie und die europäische Weltraumorganisation ESA der sogenannte "Mars Dust Counter" entwickelt. Projektingenieure sind Dr. Münzenmayer und Prof. Ohashi. Dieses Instrument mißt an Bord des Satelliten PLANET-B die Masse und Geschwindigkeit von Mikrometeoriden. Als Ergebnis dieser Messungen werden Aussagen über die Staubverteilung im Sonnensystem erwartet. Des weiteren soll mit dem "Mars Dust Counter" der Nachweis geführt werden, daß es auch um den Mars Staubringe ähnlich wie beim Saturn gibt. Die Anzahl der Staubteilchen in diesen erwarteten Ringen ist jedoch so gering, daß eine optische Beobachtung bis jetzt noch nicht möglich ist.
Der "Mars Dust Counter" ist ein "Nachfolger" des "Münchner Staubzählers", der von 1990 - 1993 als erstes deutsches Experiment den Mond umkreist hat und auch an der TU München entwickelt worden war. Der "Mars Dust Counter" wurde - abgesehen von einem Beitrag der ESA - durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und durch Eigenmittel der TU München finanziert. Als nächstes ist ein Einsatz des Staubzählers als Warngerät auf der Raumstation geplant: Die Astronauten sollen vom Staubzähler vor Weltraummüll gewarnt werden.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing Eduard Igenbergs
Fachgebiet Raumfahrttechnik der TU München
Boltzmannstr. 15, D-85748 Garching
Phone++49 89 289-16003
http://www.lrt.mw.tu-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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