"Ein Ding wie der Kopf. Mit Welt gefüllt und passt auf ein Kissen" - so lautet der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Wolfgang Skrandies am 6. März in Weilburg
Im Rahmen der Vortragsreihe "Blickfeld Naturwissenschaft" am Gymnasium "Philippinum" in Weilburg findet am 6. März 2003, um 19:30 Uhr ein öffentlicher Vortrag des Gießener Physiologen Prof. Dr. Wolfgang Skrandies über Ergebnisse der modernen Hirnforschung mit dem Titel "Ein Ding wie der Kopf. Mit Welt gefüllt und passt auf ein Kissen" statt. Der Vortrag gibt einen Überblick über grundlegende Aspekte der Hirnforschung und die Prozesse, die bei der Verarbeitung von Information ablaufen.
Fast alle lebenswichtigen Funktionen des menschlichen Körpers und alle geistigen Fähigkeiten des Menschen sind an die Leistungen des Gehirns geknüpft. Ein funktionierendes Zentralnervensystem ist die Voraussetzung, einfache Sinnesreize aufzunehmen und wahrzunehmen. Auf einer höheren Ebene werden außerdem sprachliche Informationen verarbeitet, und auch abstrakte Sachverhalte können verstanden und mitgeteilt werden. Auf der anderen Seite sind Gehirn und Nervensystem die Basis für jede motorische Äußerung des Organismus; einfache unbewusste und bewusste Bewegungen und komplizierte Handlungen wie Sprechen oder Schreiben sind daran gekoppelt.
Wie die vielen Milliarden Nervenzellen des Gehirns reagieren, wie sie einzeln und in Verbänden in verschiedenen spezialisierten Hirnarealen arbeiten und durch vielfältige Faktoren beeinflusst werden, und wie daraus einfache Leistungen und höhere, geistige Vorgänge ermöglicht werden, das sind die grundlegenden Fragen der modernen Hirnforschung. Hierbei handelt es sich um ein sehr weites Forschungsgebiet, das sich von biochemischen und molekularen Prozessen, die an oder in den Nervenzellen ablaufen, über die elektrische Aktivität, die an einzelnen Zellen untersucht wird, bis zu der Untersuchung von Hirnaktivität bei Gesunden und bei Patienten mit verschiedenen neurologischen Krankheitsbildern erstreckt.
Am Beispiel des Sehsystems wird Prof. Skrandies zeigen, was bei der visuellen Wahrnehmung (3-dimensionales Sehen) geschieht. Andere Beispiele illustrieren die Hirntätigkeit bei einfachen Lernaufgaben und die Veränderungen der Hirnaktivität beim Lernen. Außerdem wird dargestellt, wie Sprache verarbeitet wird und wie das Gehirn von Personen mit unterschiedlicher Muttersprache und kulturellem Hintergrund auf Wörter unterschiedlicher Bedeutung reagiert.
Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Skrandies
Physiologisches Institut
Aulweg 129
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-47270
Fax:0641/99-47239
Wolfgang.Skrandies@physiologie.med.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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