Mediengeschichte und Zeitgeschichte beim 42. Deutschen Historikertag
FRANKFURT. Rundfunk und Fernsehen dienen seit ihrer Einführung nicht nur der Unterhaltung. Sie werden von den politisch Mächtigen auch dazu benutzt, um für die eigene Position zu werben. Einhundert Jahre nach der Erfindung von Film und Schallplatte, 75 Jahre nach der Einführung des Rundfunks, haben mediengeschichtliche Quellen laut Joachim-Felix Leonhard noch immer nicht den Stellenwert in der zeitgeschichtlichen Forschung, der ihnen zusteht. "Es fehlt", stellt der Vorstand des Deutschen Rundfunkarchivs Frankfurt am Main - Berlin fest, "die Erkenntis, daß politische und kulturelle Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts Medien- beziehungsweise Kommunikationsgeschichte ist". Leonhard führt seine These beim 42. Deutschen Historikertag (8. - 11.September) in Frankfurt am Main in der Sektion "Mediengeschichte und Zeitgeschichte" aus.
Unter Leitung des Leipziger Medienwissenschaftlers Rüdiger Steinmetz diskutieren Historiker und Archivare über die Rundfunkgeschichte und den Einfluß von Radio und Fernsehen auf Zeitgeschichte und Kulturgeschichte. Unter den Referenten sind Friedrich P. Kahlenberg, Präsident des Bundesarchivs, Edgar Lersch vom Historischen Archiv des Süddeutschen Rundfunks, Joseph Hoppe vom Deutschen Technikmuseum Berlin und Ansgar Diller vom Deutschen Rundfunkarchiv Frankfurt am Main. Letzterer stellt Ergebnisse seiner Forschung in Archiven Osteuropas vor. Nach der Wende in Ostdeutschland und Osteuropa eröffnete sich erstmal die Möglichkeit, für rundfunkgeschichtliche Forschungsvorhaben auch die Archive der DDR uneingeschränkt und die Archive in der damaligen Sowjetunion eingeschränkt zu benutzen. Dazu Ansgar Diller: "Eine besondere Bedeutung hatte die Öffnung für einen Spezialaspekt der Rundfunkgeschichte: der Mitwirkung deutscher Emigranten an deutschsprachigen Rundfunksendungen ihrer Gastländer von 1933 bis 1945." Bestandteil der Sektion ist die multimediale Präsentation "Der Traum vom Sehen" über die Geschichte des deutschen Fernsehens. Die Ausstellung gleichen Namens war 1997 und 1998 mehrere Monate lang im Gasometer Oberhausen zu sehen.
Die Sektion "Mediengeschichte und Zeitgeschichte" findet statt am Donnerstag, 10. September, ab 9.00 Uhr im Hörsaalgebäude der Goethe-Universität. Interessierte Journalisten werden gebeten, sich beim Organisationsbüro des 42. Deutschen Historikertags, zu melden: Telefax 069 - 798-2 50 90; E-Mail: histtag-98@em.uni-frankfurt.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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