Mit manchen Pflanzenschutzmitteln wird bereits das Saatgut gebeizt. Die wachsende Pflanze bringt den Stoff dann in Triebe und Blätter, und unerwünschte Fressfeinde vergiften sich daran. Forscher fanden nun heraus: Neonicotinoide als Beize schädigen auch nützliche Insekten wie Bienen. Außerdem reichern sich die Pflanzenschutzmittel in Böden und Gewässern an und können so Vögeln und Fischen schaden. Darüber berichten die „Nachrichten aus der Chemie“.
Seit dem Jahr 1990 wird Vorbeugen im Bereich Pflanzenschutz großgeschrieben: Statt Felder großflächig mit Insektiziden einzusprühen, wird nun das Saatgut behandelt. Diese Beize geschieht meistens mit Neonicotinoiden, die sich chemisch vom Nicotin-Molekül der Tabakpflanze ableiten. Insekten vergiften sich daran. Weil das Saatgut aber nicht die gesamte Beize aufnimmt, gelangt einiges davon ins Erdreich und in Oberflächengewässer.
Niederländische Forscher berichten über einen proportionalen Zusammenhang zwischen dem Rückgang von untersuchten Vogelarten und der Konzentration eines bestimmten Neonicotinoids im selben Gebiet.
Eine Änderung ist nicht in Sicht: Da die Anwendung von Neonicotinoiden prophylaktisch geschieht, spricht vieles dafür, dass ihre Konzentration in Gewässern und Böden in den nächsten Jahren weiter steigen wird – mit weiteren Folgen für die Umwelt.
Wie Neonicotinoide das Vogelsterben beeinflussen, welche Zusammenhänge in den Nahrungsketten bestehen und wie die Schädlingsbekämpfung umweltfreundlicher wird, berichtet Michael Groß in seinem Artikel „Sorgenkind systemischer Pflanzenschutz“. Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.
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http://www.nachrichtenausderchemie.de „Nachrichten aus der Chemie"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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