Schlaganfälle nehmen nach wie vor zu, verlaufen aber immer weniger tödlich. Ebenso kann die Gefahr bleibender Folgen eines Schlaganfalls, wie Lähmungen und Sprachstörungen, bei rechtzeitiger gezielter medizinischer Intenvention gegenüber früher deutlich reduziert werden. Allein in deutschen Krankenhäusern werden heute im Jahr rund 200.000 Menschen wegen eines Schlaganfalls stationär behandelt. Um deren Therapie weiter zu verbessern, setzen die Experten auf eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachdisziplinen. Die Bedeutung einer solchen Kooperation im Rahmen der Akutbehandlung kommt am Freitag und Samstag, 28./29. August 1998, bei einem interdisziplinären Symposium der Neurochirurgischen Universitätsklinik Münster zum Ausdruck.
Ähnlich wie beim Herzinfarkt darf beim Schlaganfall keine Zeit verlorengehen. Eine schnelle Diagnosestellung ist notwendig, da das Gehirn bei Sauerstoffmangel nur geringe Energiereserven besitzt. Akute Diagnostik und eine schnelle Therapieeinleitung in speziell eingerichteten Zentren erlauben eine "Wiederbelebung" minderdurchbluteter Hirnareale, deren Funktion durch den Energiemangel zwar beeinträchtigt ist, deren anatomische Strukturen aber gleichwohl noch erhalten sind. Solche therapeutischen Ansätze bestehen unter anderem in der Verabreichung von Medikamenten, die den Energieverbrauch des Gehirns herabsetzen, in einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Gehirns durch eine Sauerstoff-Überdruckbehandlung, in der gezielten Auflösung eines Blutgerinnsels oder auch in einem operativen Eingriff zur Wiederdurchblutung bei einem akuten Hirngefäßverschluß.
Wie bei der Tagung in Münster deutlich werden wird, stellt die schnelle Diagnosefindung und das passende Behandlungskonzept eine wichtige interdisziplinäre Herausforderung dar, bei der auch die Neurochirurgie zunehmende Aufgaben erfüllen muß. Um den fachübergreifenden Charakter der Veranstaltung zu unterstreichen, werden als Referenten Experten aus verschiedenen Bereichen, wie Neurologie, Neurochirurgie, Arterioskleroseforschung, Neurophysiologie, Radiologie und Notfallmedizin, erwartet, die aus ihrer Sicht über aktuelle Aspekte der Entstehung, Vorbeugung, Akutdiagnostik und Therapie des Schlaganfalls Stellung nehmen.
Das zweitägige Symposium beginnt am Freitagnachmittag um 15 Uhr mit der Begrüßung durch Tagungsleiter Prof. Dr. Hansdetelef Wassmann, Direktor der Klinik für Neurochirurgie der Universität Münster. Auf dem Programm stehen an diesem Tag sieben Vorträge, die sich unter anderem mit der Verbreitung dieser Erkrankung, mit Fragen der Grundlagenforschung, mit Ernährungsaspekten hinsichtlich der Prävention, sowie mit wichtigen Fragen der Akutdiagnostik und Akuttherapie beschäftigen. Die sechs Referate am Samstagvormittag beleuchten die heute zur Verfügung stehenden neurologischen und neurochirurgischen Behandlungsmöglichkeiten und betonen unter anderem auch die Bedeutung spezieller Schlaganfall-Therapieeinrichtungen, sogenannter "Stroke Units" im Hinbblick auf eine bestmögliche Versorgung betroffener Patienten. Im Anschluß an die Veranstaltungsblöcke besteht an beiden Tagen des Symposiums Gelegenheit zu Fragen an die Experten und zu Fallvorstellungen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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