Am 10. April übergeben die Erben des bedeutenden Heidelberger Historikers und Mediävisten Professor Dr. Karl Hampe der Universitätsbibliothek Heidelberg den Nachlass ihres Vaters - Bereits seit 1991 wird ein Teil in der Bibliothek aufbewahrt und kann nun vervollständigt werden
Der neu hinzukommende Nachlassteil enthält zahlreiche Briefe an Karl Hampe sowie ein Kriegstagebuch für die Jahre 1914-1919. Hampes Tagebuch stellt eine wichtige Quelle zur Mentalitäts- und Alltagsgeschichte des Ersten Weltkrieges sowie zur Geschichte der Universität Heidelberg dar. Seine Edition wurde von Prof. Dr. Hermann Jakobs (Heidelberg) eingeleitet und wird Ende dieses Jahres von Prof. Dr. Folker Reichert (Univ. Stuttgart) und Prof. Dr. Eike Wolgast (Heidelberg) abschließend publiziert. Das Ende dieses Projektes war der Anlass, die Teile des Nachlasses Karl Hampes nun in der UB Heidelberg zu vereinigen.
Karl (Ludwig) Hampe, geboren 1869 in Bremen, studierte u.a. in Berlin, wurde dort 1893 promoviert und war in den folgenden fünf Jahren Mitarbeiter bei den "Monumenta Germaniae Historica", dem bis heute weltweit renommiertesten Institut zur Erforschung der mittelalterlichen Geschichtsquellen. 1898 habilitierte sich Hampe in Bonn und blieb dort zunächst als außerordentlicher Professor. 1903 folgte er schließlich einem Ruf an die Universität Heidelberg, wo er als Professor für mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften über drei Jahrzehnte hindurch wirkte und maßgeblich zur internationalen Reputation des Historischen Seminars beitrug. 1924/25 übernahm er außerdem das Amt des Rektors der Universität. Bis zu seiner Emeritierung 1934, blieb er - trotz Rufen an die Universitäten Frankfurt und Berlin - Heidelberg treu. Hier starb er 1936. Zu seinen Hauptwerken, die ihn über die Zunft hinaus bekannt machten und auch weit nach seinem Tod in zahlreichen Neuauflagen erschienen, zählen: Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer (1909); Herrschergestalten des deutschen Mittelalters (1927) und insbesondere Das Hochmittelalter. Geschichte des Abendlandes von 900 bis 1250 (1932).
Die Übergabe des Nachlasses findet am 10. April 2003 in der Universitätsbibliothek in Anwesenheit der Kinder Karl Hampes, Frau Lisa Hobbing (Heidelberg) und Prof. Konrad Hampe (München) sowie der Professoren Hermann Jakobs (Heidelberg), Folker Reichert (Stuttgart) und Eike Wolgast (Heidelberg) statt. Für die Universitätsbibliothek wird ihr Direktor, Dr. Veit Probst, den Nachlass entgegennehmen.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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