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22.12.2014 09:12

"Große Augen" beim Einkaufen: PsychologInnen der Universität Wien untersuchen Impulskäufe

Stephan Brodicky Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien

    Nicht nur Kinder machen in der Vorweihnachtszeit "große Augen" beim Einkaufen. Psychologen der Universität Wien rund um Arnd Florack zeigen, dass ImpulskäuferInnen mit einer Vergrößerung der Pupillen auf Einkaufssituationen reagieren – aber nicht nur eine beeindruckende Shopping-Erlebniswelt löst dieses Reaktion aus, sondern auch schon ein schlichtes Supermarktregal. Dazu publizieren die Forscher aktuell in PLOS ONE.

    Einkaufen ist längst mehr als einfach nur die nötigsten Dinge zu besorgen. Das Erlebnis "Einkaufen" ist für viele ein beliebter Zeitvertreib geworden. Doch was passiert in uns, wenn wir einkaufen gehen? Die Psychologen Benjamin Serfas, Oliver Büttner und Arnd Florack von der Universität Wien untersuchten physiologische Reaktionen auf Einkaufssituationen.

    Ein Einkaufserlebnis ist mit Aufregung, Erregung und Begeisterung verbunden. Jeder kennt aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, ein lang ersehntes Produkt zu kaufen: Voller Vorfreude begibt man sich in das Geschäft und erlebt ein Glücksgefühl, wenn man es erwirbt. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit lässt sich auch folgende Situation öfters beobachten: Kinder stehen mit großen Augen vor einem Produkt. "Große Augen" ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, denn die freudige Erregung und das Verlangen nach etwas führen zu physiologischer Erregung, und damit weiten sich die Pupillen.

    Natürlich reagieren nicht alle Menschen in gleicher Weise und auf die gleichen Reize. Prinzipiell reagieren die meisten KonsumentInnen nur auf sehr ausgewählte und für sie besonders interessante Produkte auf diese Art und Weise. "Die Vermutung liegt nahe, dass bei Konsumenten mit einer starken Neigung zu Impulskäufen diese eigentlich sehr spezifische Reaktion auf Einkaufssituationen auch im allgemeinen zutrifft" erklärt Benjamin Serfas.

    In ihrer aktuellen Studie fanden die Forscher Belege für eine verstärkte physiologische Reaktion von impulsiven KonsumentInnen auf Einkaufssituationen. Die StudienteilnehmerInnen sollten Bilder von unterschiedlichen Situationen betrachten. Währenddessen wurde mit technischen Hilfsmitteln die Größe der Pupille gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Pupillen von impulsiven KonsumentInnen bei der Betrachtung von Einkaufsituationen stärker weiten. Bei der Betrachtung von Situationen, die nichts mit Einkaufen zu tun haben, blieb diese physiologische Reaktion aus.

    Interessanterweise spielte die Art der Einkaufssituation hierbei keine Rolle. Es war egal, ob es sich um erlebnisorientierte Situationen, wie eine beeindruckende Shopping-Mall, handelte oder um ein schlichtes Supermarktregal mit Lebensmitteln; impulsive KonsumentInnen wurden in beiden Fällen in einen Zustand innerer Erregung versetzt und bekamen "große Augen".

    Bisher ging man davon aus, dass der Akt des impulsiven Einkaufens mit freudiger Erregung in Verbindung zu bringen ist. "Die Ergebnisse unserer Forschungsgruppe sprechen dafür, dass alleine eine Situation, die mit Einkaufen in Verbindung steht, Erregung hervorruft. Diese innere Erregung könnte ein treibender Faktor für Impulskäufe sein", so Serfas: Das ergänze bisherige Forschungen zu situativen Einflüssen durch Einkaufskontexte.

    Wissenschaftliche Publikation in PLOS ONE:
    Benjamin G. Serfas, Oliver B. Büttner und Arnd Florack: "Eyes wide shopped: Shopping situations trigger arousal in impulsive buyers" in PLOS ONE, 9. Dezember 2014
    DOI: 10.1371/journal.pone.0114593
    http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0114593

    Wissenschaftlicher Kontakt:
    Mag. Benjamin Serfas
    Angewandte Sozialpsychologie und
    Konsumentenverhaltensforschung
    Universität Wien
    1010 Wien, Universitätsstraße 7
    T +43-1-4277-473 67
    benjamin.serfas@univie.ac.at

    Univ.-Prof. Dr. Arnd Florack
    Angewandte Sozialpsychologie und
    Konsumentenverhaltensforschung
    Universität Wien
    1010 Wien, Universitätsstraße 7
    T +43-1-4277-473 52
    arnd.florack@univie.ac.at

    Rückfragehinweis:
    Mag. Alexandra Frey
    Pressebüro der Universität Wien
    Forschung und Lehre
    1010 Wien, Universitätsring 1
    T +43-1-4277-175 33
    M +43-664-602 77-175 33
    alexandra.frey@univie.ac.at

    Die Universität Wien ist eine der ältesten und größten Universitäten Europas: An 19 Fakultäten und Zentren arbeiten rund 9.700 MitarbeiterInnen, davon 6.900 WissenschafterInnen. Die Universität Wien ist damit die größte Forschungsinstitution Österreichs sowie die größte Bildungsstätte: An der Universität Wien sind derzeit rund 92.000 nationale und internationale Studierende inskribiert. Mit über 180 Studien verfügt sie über das vielfältigste Studienangebot des Landes. http://univie.ac.at

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    Bilder

    Gerade auch bei der Geschenkesuche in der Weihnachtszeit sorgen Regale im Supermarkt für große Augen.
    Gerade auch bei der Geschenkesuche in der Weihnachtszeit sorgen Regale im Supermarkt für große Augen ...
    Copyright: Jaro Larnos; flickr
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Gerade auch bei der Geschenkesuche in der Weihnachtszeit sorgen Regale im Supermarkt für große Augen.


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