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24.04.2003 17:59

Erdbeben und Bergbau

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Zwei junge Geowissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Dr. Heiko Zumsprekel und Diplom-Geologe Tobias Rudolph, sind von der "Hildegard und Karl-Heinrich- Heitfeld-Stiftung" mit Nachwuchsförderpreisen ausgezeichnet worden. Überreicht wurden die mit 2.500 Euro dotierten Preise am Donnerstag, 24. April 2004, im Geologisch-Paläontologischen Museum der Universität Münster.

    Die "Heitfeld-Stiftung" hat damit bereits zum dritten Mal Preise an herausragende Nachwuchswissenschaftler der Universität Münster im Bereich Geologie und Paläontologie verliehen. Gegründet von Prof. Dr. Karl-Heinrich Heitfeld, emeritierter Lehrstuhlinhaber für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aaschen, dient die Stiftung der Förderung der Geologie und Paläontologie an der Universität Münster durch die Vergabe von Stipendien an besonders förderungswürdige Studierende sowie von Preisen für hervorragende Diplom- und Doktorarbeiten.

    Die Heitfeld-Preise gingen in diesem Jahr an Dr. Heiko Zumsprekel für seine von Prof. Dr. Lutz Bischoff betreute Doktorarbeit über "Fernerkundungs- und GIS-Analyse der Impaktstrukturen Strangways und Shoemaker in Australien" und an Diplom-Geologe Tobias Rudolph für seine von Prof. Dr. Wilhelm G. Coldewey betreute Diplomarbeit über "Erdbebenrisiken in Deutschland mit besonderem Bezug zur Bergbautätigkeit", die in Zusammenarbeit mit der Münchener Rückversicherung-Gesellschaft entstanden ist.

    Zumsprekel hat in seiner Arbeit die australischen Meteoritenkrater Strangways (Northern Territory) und Shoemaker (Western Australia) mit Fernerkundungsmethoden wie der Auswertung von Satellitenbildern und mit geologischen Geländearbeiten untersucht. Der Aufbau einer Datenbank mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) zielte auf den Vergleich beider Krater in unterschiedlichen Datensätzen. So konnten die ursprünglichen Dimensionen beider Krater ermittelt werden: Die Berechnungen ergaben einen Durchmesser von 26 bis 29 Kilometer für die Strangways-Struktur und maximal 42 Kilometer für den Shoemaker-Krater. Der in seiner Arbeit verfolgte Ansatz einer kombinierten Analyse von Impaktstrukturen mit Fernerkundungs- und Geländedaten kann nach Ansicht von Dr. Zumsprekel auch zur Untersuchung weiterer Meteoritenkrater auf der Erde erfolgreich angewendet werden.

    In der Arbeit von Tobias Rudolph wurden die möglichen Folgen von tektonischen Erdbeben bei bundesdeutschen Bergwerken herausgearbeitet. Untersucht wurden sowohl Stein- und Braunkohlebergwerke als auch die ehemaligen Absetzanlagen des ostdeutschen Uranbergbaus. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in den Folgen von Erdbeben für die Untertage- und Übertageeinrichtungen von Bergwerken: Die Auswirkungen auf Untertageeinrichtungen sind vor allem geprägt durch einen Zusammenbruch des Grubenbaus. Die Übertageeinrichtungen zeigen Schäden an Gebäuden und im Innern der Gebäude. Bemerkenswert bei den verursachten Schäden ist vor allem die Koppelung möglicher Schadensszenarien von unter Tage und über Tage und die Folgeschäden. Diese Schäden bergen das größte Risiko.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/GeoPalaeontologie/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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