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28.04.2003 17:38

Kickende Kästen mit Köpfchen

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Von Robotern können einige menschliche Fußballspieler noch etwas lernen: Sie rechnen, bevor sie auf's Tor schießen. Kickerautomaten sind eine große technische Herausforderung und sie bieten ein wissenschaftliches Versuchfeld für immer autonomer agierende Systeme. Wer beim Match der Roboterkicker dabei sein möchte, sollte vom 6. bis 9. Mai die Messe Control in Sinsheim besuchen.

    Manch ein Fußballtrainer hat schon sicher den ein oder anderen Schützling vom Platz gestellt, wenn er wie ein blutiger Anfänger spielt. Zu solch drastischen Maßnahmen dürfen Forscher in der Regel nicht greifen, wenn sie ihre Roboter kicken lassen. Seit 1997 finden in verschiedenen Ligen Weltmeisterschaften im Roboterfußball statt. Die Idee zu diesen RoboCup stammt aus Japan. Es gelten die offiziellen FIFA-Regeln, ergänzt um RoboCup-Details.

    Was zunächst wie ein trivialer Zeitvertreib erscheint, stellt hohe Anforderungen an die Entwickler: Die Roboter sind nicht ferngesteuert, sondern agieren und kooperieren völlig autonom. "Fußball spielen bietet in diesem Bereich der Robotik einen standardisierten Vergleichstest", erklärt Dr. Ansgar Bredenfeld vom Fraunhofer-Institut für Autonome Intelligente Systeme AIS bei Bonn. "Die dabei gewonnenen Ergebnisse lassen sich direkt für andere Forschungsdisziplinen nutzen." Deshalb unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG seit zwei Jahren insgesamt 14 Projekte rund um RoboCup, darunter auch die surrenden Liberos des AIS. Damit diese den Ball eigenständig ins Tor bringen, verschaffen sie sich ein Bild von ihrer Umgebung: Infrarotsensoren zeigen Hindernisse an, ein Gyroskop registriert die Drehbewegungen des Roboters und eine um 360 Grad schwenkbare Farbkamera behält Ball und Kollegen im Auge. Der Roboter wertet diese Daten dreißigmal pro Sekunde aus und steuert damit sein Verhalten in Echtzeit. Vor allem die Bildverarbeitung stellt eine große Herausforderung für die Forscher dar. Dabei ist die Latte im RoboCup immer höher gehängt worden: Zunächst trennte eine Bande die Roboter vom Publikum, dann nur noch schwarz-weiße Pfosten. Mittlerweile ist auch diese Orientierungshilfe weggefallen. Die Weiterentwicklung der Roboter wird durch solche immer wieder veränderte Szenarien vorangetrieben. Schließlich sollen sie möglichst flexibel und eigenständig in unbekannten Umgebungen agieren können - sei es in Fabriken oder bei Rettungseinsätzen. Das ehrgeizige Ziel verkündigt die weltweite RoboCup-Gemeinde auf ihrer Homepage: Bis zum Jahr 2050 ein Roboterteam entwickeln, das den amtierenden Fußballweltmeister besiegt. "Dies wäre die Mondlandung für die Robotik. Doch bis dahin sind noch viele Probleme zu lösen", weiß Bredenfeld.

    Wer ein Match der Roboterkicker miterleben möchte, sollte auf der Messe Control in Sinsheim bei Heilbronn den Stand 6209 / 6305 der Fraunhofer-Allianz Vision in Halle 6 besuchen. Vom 6. bis 9. Mai tritt dort das AIS-Team gegen Kontrahenten der Uni Stuttgart an.

    Ansprechpartner:
    Dr. Ansgar Bredenfeld
    Telefon 0 22 41 / 14-28 41, Fax -23 42, ansgar.bredenfeld@ais.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.vision.fraunhofer.de
    http://www.robocup-german-open.de
    http://www.fraunhofer.de/mediendienst


    Bilder

    ©Fraunhofer AIS
    ©Fraunhofer AIS

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    Bei einem RoboCup-Turnier. ©Fraunhofer AIS
    Bei einem RoboCup-Turnier. ©Fraunhofer AIS

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    ©Fraunhofer AIS


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    Bei einem RoboCup-Turnier. ©Fraunhofer AIS


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