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02.03.2015 16:28

Energiewende braucht die Verknüpfung von Strom, Wärme und Verkehr

Uwe Krengel Pressestelle
Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES

    Stellungnahme des Fraunhofer IWES zum Grünbuch „Strommarkt“ des BMWi:

    "Um die von der Bundesregierung gesetzten Klimaschutzziele langfristig zu
    erreichen, müssen Wind- und Solarstrom zur tragenden Säule der Energieversorgung
    werden. Das bedeutet eine starke Elektrifizierung des gesamten
    Energiesystems und macht eine intelligente Verknüpfung der Sektoren
    Strom, Wärme und Verkehr notwendig.", so die Kernaussage von Prof. Dr.
    Clemens Hoffmann, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Windenergie
    und Energiesystemtechnik in Kassel und Sprecher des ForschungsVerbunds
    Erneuerbare Energien (FVEE) in Berlin.

    Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Oktober 2014 ein Diskussionspapier zum
    künftigen Strommarktdesign vorgelegt. Das Grünbuch „Ein Strommarkt für die
    Energiewende“ adressiert eine Reihe von Veränderungen für das künftige Strommarktdesign. Die notwendige Sektorenkopplung wird nach Einschätzung Hoffmanns
    darin aber noch zu wenig beachtet. Zusammen mit seinem wissenschaftlichen
    Mitarbeiter Norman Gerhardt stellt er fest:

    "Die Verknüpfung des zentralen Stromsektors mit den Sektoren Wärme und Verkehr
    ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende: Das schafft neue Flexibilitätsoptionen,
    gleicht Angebot und Bedarf besser aus und erhöht so Versorgungssicherheit
    und Systemstabilität. Außerdem setzt die Sektorenkopplung Synergieeffekte frei
    und optimiert das Gesamtsystem dadurch auch ökonomisch. Die angestrebte Modernisierung des Strommarktdesigns muss bereits heute dafür den Weg ebnen. Dem
    Einsatz von Strom in den Sektoren Wärme oder Verkehr steht die Verzerrung des
    Strompreises durch Abgaben und Steuern entgegen sowie die geringe Energiebesteuerung für fossile Brennstoffe insbesondere im Wärme- aber auch im Verkehrsbereich."

    Daher habe das Fraunhofer IWES zwei Vorschläge erarbeitet, um die Hemmnisse für
    eine effiziente Verknüpfung der Sektoren zu beseitigen:

    I. Umwidmung der Stromsteuer für Primärenergieeinsparung.
    Darüber ließe sich das ursprüngliche Ziel der Stromsteuer, nämlich Primärenergieeinsparung, deutlich besser erfüllen, da Wärmepumpen und Elektroautos so besser in den Markt gebracht werden können welche einen Bruchteil des
    Brennstoffbedarfs von konventionellen Technologien benötigen.

    II. Weiterentwicklung des Sondertarifs für unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen
    (§14a EnWG), um mehr Lastflexibilität zu schaffen.

    Die „unterbrechbaren Verbrauchseinrichtungen“ Wärmepumpen und Elektromobilität
    werden für mehr Flexibilität im künftigen Energiesystem in sehr hohen Anteilen
    notwendig sein und können heute schon ein reduziertes Netzentgelt verbunden mit
    einem separatem Stromzähler beantragen. Mit einer Reihe von weiteren Maßnahmen
    sollte der Anreiz zum Lastmanagement erhöht und ein Investitionskostenbeitrag
    für Wärmepumpen und Elektroautos geleistet werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.energiesystemtechnik.iwes.fraunhofer.de/


    Bilder

    Absolute und anteilige Kostenbestandteile für Energie im Haushaltsbe-reich heute
    Absolute und anteilige Kostenbestandteile für Energie im Haushaltsbe-reich heute
    © Fraunhofer IWES
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    Das Deckblatt vom BMWi-Grünbuch
    Das Deckblatt vom BMWi-Grünbuch
    © BMWi
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    Anhang
    attachment icon Presseinforamtion_Stellungnahme des Fraunhofer IWES zum Grünbuch „Strommarkt“ des BMWi

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Absolute und anteilige Kostenbestandteile für Energie im Haushaltsbe-reich heute


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    Das Deckblatt vom BMWi-Grünbuch


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