Die Stromerzeugung aus Wasserkraft gilt als klimafreundlich, zuverlässig und technisch ausgereift. Dennoch gibt es in Deutschland kaum Neubau-Projekte, weil hohe ökologische Auflagen mit herkömmlicher Kraftwerkstechnik kaum zu erfüllen sind. An der Technischen Universität München (TUM) haben Wissenschaftler ein ökologisches Wasserkraftwerk entwickelt, bei dem sich Turbine und Generator unter der Wasseroberfläche in einem Schacht befinden, der im Flussbett eingebaut ist.Das Schachtkraftwerk schützt in hohem Maße Fische vor Verletzungen an der Turbine oder am Rechen und bietet ihnen einen bereits erprobten Pfad, um flussabwärts zu wandern.
Schachtkraftwerk: ein neues Konzept für umweltverträgliche Wasserkraft
28. April 2015: Pressefahrt zum Forschungsprototypen in die Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU München (Obernach / Walchensee)
Eine Pilotanlage des Schachtkraftwerks mit Demonstrationscharakter soll nun an der Loisach entstehen. Die Behörden haben für den Bau in einem Natura-2000-Schutzgebiet eine Genehmigung erteilt. Denn die Anlage wird an einem bereits vorhandenen Querbauwerk errichtet und kann an dieser Stelle die Durchgängigkeit für Fische sogar verbessern. An weiteren Standorten in Bayern, Baden-Württemberg und Südtirol laufen Genehmigungsverfahren für Schachtkraftwerke. Das einfach konstruierte und damit kostengünstige Kraftwerk ist für kleine und große Wasserkraftstandorte gleichermaßen geeignet.
Besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern sind die Wasserkraftpotenziale groß. Mit dem Schachtkraftwerk könnte die Nutzung dieser Potenziale in Zukunft naturverträglich erfolgen: Je nach Größe des Flusses werden mehrere Schachtkraftwerksmodule nebeneinander angeordnet und dazwischen naturnahe Fließgerinne integriert. Eine Machbarkeitsstudie der TUM-Wissenschaftler am Beispiel des Mekong hat gezeigt: Mit dem Mehrschachtkonzept ist eine wirtschaftliche Stromerzeugung möglich – bei starker Berücksichtigung des natürlichen Lebensraums.
Wie funktioniert das Schachtkraftwerk? Wie können Fische das Kraftwerk gefahrlos passieren? Wie wirkt es sich auf das Landschaftsbild aus? Und welche Potenziale hat die Technik in Deutschland und weltweit?
Die Pressefahrt richtet sich an Journalisten. Wir laden Sie ein, sich in Obernach den Forschungsprototypen des Schachtkraftwerks in Betrieb anzusehen. Neben den Forschern der TU München berichten auch Vertreter der an der Pilotanlage beteiligten Partner (Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Großweil, Kraftwerk Farchant) über das Projekt. Auf der Rückfahrt wird bei Großweil, am künftigen Standort der Pilotanlage, ein kurzer Zwischenstopp eingelegt.
Gesprächspartner vor Ort:
> Prof. Dr. Peter Rutschmann, Lehrstuhlinhaber und Direktor der Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TUM
> Dipl.-Ing. Albert Sepp, Projektleiter Schachtkraftwerk, Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TUM
> Markus Poettinger, Geschäftsführer Kraftwerk Farchant und Mitgesellschafter der Wasserkraftwerk Großweil GmbH
> Günther Rösch, Technischer Leiter Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen und Geschäftsführer der Wasserkraftwerk Großweil GmbH
> Manfred Sporer, Bürgermeister der Gemeinde Großweil und Geschäftsführer der Wasserkraftwerk Großweil GmbH
Ablauf:
Dienstag, 28. April 2015
9:30 Uhr: Bustransfer
ab München Hauptbahnhof-Nord / Ausgang Arnulfstraße, Fahrtzeit ca. 1:30 h
https://goo.gl/maps/6acBz
11:00 Uhr: Beginn des Pressebesuchs in der Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft / Oskar von Miller-Institut der TUM (Obernach, 82432 Walchensee)
Vorstellung des Schachtkraftwerk-Konzeptes, Besichtigung des Forschungsprototypen in Betrieb, Vorträge zum Fischmonitoring und zur geplanten Pilotanlage in Großweil
12:45 Uhr: Rückfahrt
Kurze Besichtigung des künftigen Kraftwerksstandortes an der Loisach
Kirmoosweg, 82439 Großweil
ca. 14:30 Uhr: Ankunft in München Hauptbahnhof
Anfahrt nach Obernach:
Anfahrtsbeschreibung: https://www.wb.bgu.tum.de/versuchsanstalt-obernach/obernach-anfahrt/
Orientierung auf googlemaps: https://goo.gl/maps/BGI9z
Anmeldung:
Wenn Sie an der Pressefahrt teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte mit E-Mail und Telefonnummer an unter: presse@tum.de oder 089 289 23325.
Bitte geben Sie an, ob Sie mit dem Bus aus München mitfahren oder privat anreisen.
Die Pressefahrt findet bei jedem Wetter statt. Für den Transfer von München nach Obernach und die Verpflegung vor Ort entstehen Ihnen keine Kosten.
Weitere Informationen:
„Schachtkraftwerk“ auf der Seite des Lehrstuhls für Wasserbau und Wasserwirtschaft: http://www.wb.bgu.tum.de/schachtkraftwerk/
Videos zum Verhalten von Fischen am Schachtkraftwerk:
http://www.wb.bgu.tum.de/schachtkraftwerk/fischuntersuchungen/
Funktionsweise des Schachtkraftwerk-Prototypen:
http://www.wb.bgu.tum.de/schachtkraftwerk/prototype/
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Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 500 Professorinnen und Professoren, 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 37.000 Studierenden eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, ergänzt um Wirtschafts- und Bildungswissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit einem Campus in Singapur sowie Niederlassungen in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel und Carl von Linde geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.
www.tum.de
http://www.wb.bgu.tum.de/schachtkraftwerk/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Bauwesen / Architektur, Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Pressetermine
Deutsch
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