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11.05.2015 10:16

Europäisches Parlament berät über die Abschaffung von Tierversuchen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Ulm – Die Gesellschaft für Virologie hält kritisch kontrollierte Tierversuche derzeit für unverzichtbar und unterstützt den Einsatz alternativer Methoden.

    Am 11. Mai 2015 wird im Europäischen Parlament über den Einsatz von Tierversuchen zu wissenschaftlichen Zwecken diskutiert. Anlass ist eine Petition, die die Aufhebung der Tierversuchsrichtlinie 2010/63/EU fordert mit dem langfristigen Ziel Tierversuche europaweit vollständig zu verbieten. Die GfV nimmt dazu jetzt in einem Brief an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments Stellung.

    „Es ist völlig unbestritten, dass sich immer mehr Fragen ohne Tierversuche lösen lassen“, sagt Professor Dr. med. Thomas Mertens, Präsident der GfV vom Uniklinikum Ulm. Eine intensive Forschung an neuen Methoden, die den Ersatz von Tierversuchen verringern können, sei daher unabdingbar. „Virologen nehmen hierbei bereits eine Vorreiterrolle ein“, so Mertens. Viele Experimente zur Virusvermehrung führen Wissenschaftler inzwischen in Zellkultursystemen durch. Neue Therapieansätze entwickeln sie beispielsweise auch mithilfe von Computer-Modellen. „Dennoch wird es auf absehbare Zeit nicht möglich sein, Tierversuche vollständig zu ersetzen,“ so der Präsident der GfV.

    Bekannte und neu auftretende Viren stellen auch in Zukunft eine lebensbedrohliche Gefahr für die weltweite Bevölkerung dar, wie der Ebola-Ausbruch in Westafrika erst kürzlich mit etwa 11000 Toten zeigte. Dieser Bedrohung könne man nur mit intensiver Forschung an Medikamenten und Impfstoffen entgegentreten. „Die Entwicklung neuer Therapeutika und Impfstoffe müssten wir ohne Tierversuche jedoch nahezu vollständig einstellen“, warnt Mertens. Virologen in Europa müssten bei Infektionserkrankungen und Epidemien untätig zusehen. „Wir wären auf die Erkenntnisse aus anderen Ländern angewiesen, die wissenschaftliche Tierversuche zulassen“, so Mertens.

    Über die Konsequenzen und Forderungen der Gesellschaft für Virologie zur Abschaffung von Tierversuchen zu wissenschaftlichen Zwecken erfahren Sie mehr in dem aktuellen Schreiben der Fachgesellschaft an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments unter http://www.g-f-v.org/Newsletter.
    Die Gesellschaft für Virologie vertritt als wissenschaftliche Fachgesellschaft mehr als 1000 Ärzte, Tierärzte und Naturwissenschaftler in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Aufgabe die Erforschung und Bekämpfung von Viruskrankheiten ist.


    Kontakt für Journalisten:
    GfV Pressestelle
    Kathrin Gießelmann
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-981
    Fax: 0711 8931-984
    E-Mail: giesselmann@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.g-f-v.org
    http://www.g-f-v.org/Newsletter


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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