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09.05.2003 09:59

Die Dicken und die Stachligen geben sich die Ehre

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Am langen letzten Maiwochenende öffnet wieder die Kakteenschau im Botanischen Garten der Universität Leipzig

    Am langen letzten Maiwochenende öffnet wieder die Kakteenschau im Botanischen Garten der Universität Leipzig

    Zeit: 28. Mai bis 1. Juni 2003
    Ort: Sukkulentenhaus Botanischer Garten

    Zu den alljährlichen Höhepunkten, die der Förderkreis des Botanischen Gartens der Universität Leipzig e.V. gemeinsam mit der Deutschen Kakteengesellschaft organisiert, zählt die traditionelle Kakteenschau. Vom 28. Mai bis 1. Juni 2003 laden die Deutsche Kakteengesellschaft und der Förderkreis in eines der modernsten Sukkulentenhäuser Deutschlands.

    Nach seinen persönlichen Favoriten unter den Sukkulenten befragt, schaut sich Matthias Schwieger, der Technische Leiter des Botanischer Gartens der Universität unter der Vielzahl mehr oder weniger stacheliger Schönheiten um. Er hat zu all den dicken oder stachligen Gesellen, zu den Überlebenskünstlern der Trockengebiete ein fast privates Verhältnis. Und immerhin sind fast 300 Arten im Sukkulentenhaus vereint. Dann zeigt er doch auf ein relativ unscheinbares länglich aufragendes Exemplar in einer Vitrine: "Mich interessieren besonders die Pflanzen des südlichen Afrika, dieser Pachypodium namaquanum zum Beispiel gehört dazu. In der Sprache der Ureinwohner wird er wegen seiner Umrissform 'Halbmensch' genannt."

    Etwas einfacher ist da schon die Frage nach den kostbarsten Exemplaren zu beantworten. Zu denen zählen ein fast 120 Jahre alter Goldkugelkaktus und eine rund 75jährige Aloe marlothii. Dieser Goldkugelkaktus (Echinocactus grusouii) könnte eine bewegte Geschichte erzählen: Ende des 19. Jahrhundert kam er als kleine Pflanze aus Mexiko in eine private Sammlung nach Mecklenburg, von dort nach Erfurt und vor 25 Jahren nach Leipzig. Hier durfte er nach rund 8 Jahrzehnten im Topf seine Wurzeln wieder direkt in die Erde ausdehnen, was er mit bislang ununterbrochenem Wachstum begrüßte.

    Das Leipziger Sukkulentenhaus wurde mit der Verlegung des Botanischen Gartens in die Linnéstraße 1876/77 eingerichtet, fiel wie die meisten Gebäude der Anlage den Bomben zum Opfer, wurde wieder aufgebaut und mehrmals umgestaltet. Die letzte große bauliche Erneuerung fand 1998/99 statt. "Wir haben unsere bodenständigen Pflanzen eingepackt", so Schwieger, "damit sie die Bauarbeiten um sie herum unbeschadet hinter sich bringen. Jetzt haben wir eines der modernsten Häuser Deutschlands. Beispielsweise lässt die Verglasung das ultraviolette Licht ungefiltert durch. Das ermöglicht unter anderem, dass unsere Kugelkakteen auch wirklich Kugeln bleiben. Hinter gewöhnlichem Fensterglas beginnen sie nämlich, sich in die Höhe zu strecken."

    Die kostbare Sammlung der Universität zeigt sich vom 28. Mai bis 1. Juni 2003 noch um zahlreiche andere Exemplare erweitert. Der Förderkreis des Botanischen Gartens wird gemeinsam mit der Leipziger Ortsgruppe der Deutschen Kakteengesellschaft die traditionelle Kakteenschau aufbauen. In diesem Jahr bilden morphologische Aspekte, also das äußere Erscheinungsbild der Pflanzen, den roten Faden durch die Ausstellung. Insbesondere die Organe der Wasserspeicherung sollen miteinander verglichen werden. "Diese Veranstaltung ist aber nicht nur ein optischer Genuss für Besucher", so Prof. Dr. Wilfried Morawetz, Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig. "Es ergibt sich auch für unsere Studenten eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich ausführlich mit der Thematik zu befassen."

    Die Kakteenausstellung ist nur eine vor zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen auf dem Jahresprogramm 2003 des Förderkreises Botanischer Garten der Universität Leipzig e.V.. So wird jeden ersten Sonntag im Monat Interessenten der Garten vorgestellt (Treff jeweils 10 Uhr am Gewächshauseingang). Führungen durch Leipziger Museen und durch die Natur, Lichtbildervorträge und Exkursionen gehören ebenso dazu wie Expositionen und Konzerte im Botanischen Garten.
    Marlis Heinz

    weitere Informationen:
    Matthias Schwieger
    Tel.: 0341 - 97 36851
    E-Mail: schwiege@rz.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-leipzig.de/bota/


    Bilder

    Matthias Schwieger mit der "Goldkugel", die im Volksmund scherzhaft "Schwiegermutterstuhl" genannt wird
    Matthias Schwieger mit der "Goldkugel", die im Volksmund scherzhaft "Schwiegermutterstuhl" genannt w ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Matthias Schwieger mit der "Goldkugel", die im Volksmund scherzhaft "Schwiegermutterstuhl" genannt wird


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