Leitlinien für Diagnostik und Therapie dienen der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen - Rege Nutzung durch Ärzte und Patienten
Die AWMMF publiziert jetzt rund 1000 aktuelle Leitlinien zu Diagnostik und Therapie im Internet (http://leitlinien.net) und sorgt für ständiges "Ausmustern" von länger nicht aktualisierten Texten. Diese "Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte und Patienten zur Entscheidungsfindung in spezifischen medizinischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen (z.B. aus den Grundlagenfächern der Medizin und aus "klinischen Studien") und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin.
Kennzeichnend für die Leitlinien der Fachgesellschaften ist, dass sie nicht nur "evidence-based" sind, sondern darüber hinaus als Konsens einer repräsentativen Expertengruppe die für die Praxis wirklich relevanten Erkenntnisse zusammenfassen. Die Leitlinien werden von der AWMF nach 3 Entwicklungsstufen klassifiziert, wobei die Entwicklungsstufe S3 in ihrer Qualität über die meisten international diskutierten Anforderungen hinausgeht. Daher ist aus Sicht der AWMF auch kein zentrales "Institut für Qualität in der Medizin" erforderlich, wie es vom Bundesministerium für Gesundheit geplant wird - dessen vom Ministerium geplante sogenannte "evidenzbasierte Leitlinien" könnten die Qualität der S3-Leitlinien der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften nicht übertreffen.
Die "Leitlinien" helfen Ärzten, bei der Behandlung individueller Patienten nichts Wichtiges zu übersehen oder zu vergessen, schreiben jedoch niemals Behandlungsverfahren zwingend vor. Darin unterscheiden sie sich ganz grundlegend von den Vorstellungen vieler Gesundheitspolitiker, die den Ärzten die "Anwendung" von "evidenzbasierten Leitlinien" vorschreiben wollen. Die Leitlinien der Fachgesellschaften belassen auch die (rechtliche) Verantwortung für eine gute Behandlung beim einzelnen Arzt, während bei der Einführung von "verbindlichen" Regelungen dann auch diejenigen haftbar gemacht werden müssen, die solche verbindlichen Vorschriften erlassen.
Der bisherige Erfolg der "Leitlinienpolitik" der AWMF zeigt sich auch darin, dass zur Zeit monatlich weit über 400.000 Zugriffe (insgesamt bereits über 13,5 Millionen Zugriffe) auf die Leitlinien über das Internet erfolgen, darüber hinaus haben mehr als 200 Krankenhäuser und Kliniken das Leitliniensystem der AWMF in krankenhausinterne "Intranets" eingebaut. Die AWMF wird ihre Fachgesellschaften auch in Zukunft ermutigen, ihre wissenschaftlich basierten, im Konsens formulierten Leitlinien für Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand des Wissen zu halten.
Wolfgang Müller M.A.
Homepage von http://leitlinien.net
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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