idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.07.2015 17:02

Publikation in Nature Genetics: Neue Behandlungschance für tödlichen Blutkrebs bei Kindern

Susanne Dopheide Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    28.07.2015 - Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) weist mit moderner Chemotherapie gute Heilungschancen auf. Dennoch leidet ein kleiner Teil der Kinder an chemotherapieresistenten, noch nicht erfolgreich behandelbaren Leukämien. Dazu zählt ein Typ der Leukämie, der durch die Chromosomenanomalie -Translokation t(17;19) - gekennzeichnet ist. In der aktuellen Publikation von Nature Genetics zeigt ein breites europäisches Konsortium, unter Führung interdisziplinärer Labore in Düsseldorf, Heidelberg, Berlin, Kiel und Zürich neue molekulare Ziele für die Behandlung dieser Leukämieform und und weist erstmals beeindruckende Ansprechraten für diesen hochaggressiven Blutkrebs im Tiermodell nach.

    In den Krebszellen führt der Austausch von Chromosomenstücken zwischen verschiedenen Chromosomen zur Bildung eines neuen, krebsspezifischen Proteins, das eine stark krebsfördernde Wirkung besitzt. Die Forscher entdeckten, dass dieses Protein die Krebserkrankung durch eine gesteigerte Bildung des bekannten Krebsproteins Bcl-2 in den Leukämiezellen der Patienten verursacht. Bcl-2 führt dort zu einer Resistenz der Krebszellen gegen chemotherapeutische Behandlung.

    In Mäusen konnten die Forscher diesen Typ der Leukämie bereits erfolgreich mit dem Bcl-2 blockierenden Medikament „Venetoclax“ behandeln. Venetoclax wird bereits in klinischen Studien zur Behandlung anderer Formen von Blutkrebs getestet und könnte für Kinder mit einer t(17;19)-positiven Leukämie eine neue Behandlungschance darstellen.

    Ermöglicht wurden diese Erkenntnisse durch die Zusammenarbeit von Molekular- und Zellbiologen, Bioinformatikern und Ärzten, die methodisch und analytisch die genetischen Analysen per Hochdurchsatzsequenzierung (Genom-, Exom-, Transkriptomsequenzierung) zur Identifizierung therapeutischer Zielstrukturen und in vivo-Modellen zur Testung von alternativen Therapien erreicht haben. Im Wesentlichen beteiligt waren: das Max-PIanck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin (Abteilung: Wirbeltier-Genomik, Prof. Dr. Marie-Laure Yaspo), das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg (Abteilung: Genom Biologie, Dr. Jan O. Korbel), die Universitäts-Kinderklinik in Zürich (Abteilung: Forschungszentrum für Pädiatrische Onkologie, PD Dr. Jean-Pierre Bourquin), die Medizinische Hochschule in Hannover (Abteilung: Hämatologie und Onkologie, Prof. Dr. Martin Stanulla) und die Christian Albrechts Universität in Kiel (Abteilung: Klinische Molekularbiologie, Prof. Dr. Andre Franke). Gefördert wurde das Verbundprojekt durch das Bundesamt für Strahlenschutz im Rahmen des Umweltforschungsprogramms des Bundesumweltministeriums sowie dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF).

    Die Ergebnisse wurden soeben in der renommierten Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht: Advance Online Publication (AOP) auf der Nature Genetics' Website am 27. Juli 2015 ab 17.00 Uhr MEZ,, DOI: 10.1038/ng.3362).

    Ansprechpartner: Prof. Dr. Arndt Borkhardt. Direktor der Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Tel.: 0211 / 81-17680, Autorin Dr. Ute Fischer, Tel.: 0211 / 81-16568, ute.fischer@@med.uni-duesseldorf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinik-duesseldorf.de/
    http://www.nature.com/ng/index.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).