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16.05.2003 13:31

Internationale Klonkonferenz erfolgreich beendet

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Bulmahn: "Verständnis der unterschiedlichen Positionen ist voran gekommen"

    Die Internationale Klonkonferenz ist am Freitag in Berlin mit einer klaren Ablehnung des reproduktiven Klonens von Menschen beendet worden. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn bewertete das Treffen als Erfolg. "Wir sind im Verständnis der verschiedenen Positionen einen guten Schritt voran gekommen." Die Konferenz habe deutlich gemacht, dass die Wissenschaft klare Regelungen für die Forschung brauche. In Deutschland gebe es mit dem Embryonenschutzgesetz bereits eine eindeutige Regelung, sagte die Ministerin: "Für die nun anstehenden Verhandlungen zu einem internationalen Klonverbot von Menschen müssen wir die Chance nutzen, übergreifende und allgemeine Standards für die Forschung zu formulieren."

    Die Freiheit der Forschung dürfe sich nicht gegen den Menschen richten. Gleichzeitig stellten die Fortschritte der biomedizinischen Forschung unser Wissen über die Entstehung und den Verlauf vieler Erkrankungen auf eine neue Grundlage, sagte Bulmahn. "Dieses Spannungsverhältnis müssen wir aushalten und das Gleichgewicht zwischen Chancen und Risiken ständig neu austarieren." Biotechnologische Methoden müssten im Zusammenhang mit einer konkreten und spezifischen Zielsetzung bzw. Anwendung bewertet werden. Vor dem Hintergrund der technischen Entwicklung sollten einmal vorgenommene Wertsetzungen und Regulierungen ständig wieder auf ihre Richtigkeit hin untersucht werden.

    Auf der von Bulmahn initiierten und vom Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften organisierten Konferenz diskutierten rund 400 Experten drei Tage lang über den Stand von Wissenschaft und Technik beim Klonen sowie die ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte. Dabei wurden die unterschiedlichen Zielsetzungen und Anwendungsperspektiven der verschiedenen Klonierungsmethoden beim Tier und beim Menschen erläutert.

    Die bei der Klonforschung an Tieren gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse zeigten, dass diese Techniken bisher nur in beschränktem Umfang erfolgreich sind und zu einer Geburt führen. Geklonte Tiere leiden sehr häufig unter Missbildungen oder sind krank. Aus diesem Grund erschien es den Wissenschaftlern fraglich, ob ein Klonversuch beim Menschen überhaupt erfolgreich sein kann.

    Bulmahn hob hervor, dass die biomedizinische Forschung ein immer besseres Verständnis der entwicklungsbiologischen Prozesse erlaube. Deswegen müsse die Abgrenzung des Potenzials und der Kategorien verschiedener Zelltypen laufend überprüft werden. "Mit den auf der Tagung gewonnenen Erkenntnissen haben wir die Basis für eine Verständigung gelegt." Diese müssten in internationale Regelungen überführt und die universal geltenden Prinzipien der Menschenwürde abgesichert werden.

    Weitere Informationen über die Konferenz finden Sie auch im Internet unter www.drze.de/events/cloning.


    Weitere Informationen:

    http://www.drze.de/events/cloning


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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