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19.05.2003 15:31

Klüngeln ist der Schlüssel zum Erfolg

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Auftakt des Sommerprogramms des Mentorinnen-Netzwerks für Frauen in Naturwissenschaft und Technik

    FRANKFURT. Klüngeln, so behauptet Anni Hausladen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Umsichtig und gezielt eingesetzt geht von der 'Kunst des Klüngelns' eine Kraft aus, die stärker ist als Zeugnisse und Diplome. Die Autorin des gleichnamigen Buches gab Tipps und Tricks, wie Frauen Netzwerke aufbauen und für den Beruf nutzen können. "Es geht darum, die positiven Seiten eines ausgewogenen Systems aus Kompetenzen, Möglichkeiten und Verbindungen zu erkennen, Beziehungen zu pflegen und sich bei den richtigen Leuten ins Gespräch zu bringen."

    Der Vortrag von Anni Hausladen war Teil der Auftaktveranstaltung, mit der für 80 Teilnehmerinnen ein einjähriges Mentoring-Programm begann. Die jungen Frauen (Mentees) sind Studierende und Doktorandinnen an hessischen Hochschulen aus 14 verschiedenen naturwissenschaftlichen und technischen Fachbereichen. Die elf Frankfurter Teilnehmerinnen studieren Biologie (eine), Biochemie (fünf), Chemie (zwei), Pharmazie (eine) und Physik (zwei).

    Damit sie in männerdominierten Fächern wie Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Physik, Chemie und Informatik selbstbewusst ihren Weg finden können, werden sie von erfolgreichen Mentorinnen aus Wirtschaft und Wissenschaft persönlich begleitet. Dabei geht es um eine sehr individuelle, nachhaltige Förderung; die berufliche Entwicklung und Karriereplanung der Mentee stehen im Vordergrund. Über dieses persönliche Coaching hinaus bietet das MentorinnenNetzwerk vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung und Fortbildung für alle Teilnehmerinnen.

    In welcher Weise sie vom Mentoring profitieren, berichtete ein Mentoring-Tandem, das schon seit letztem Jahr kooperiert. Isabel Schick ist Studentin der Umwelttechnik an der Fachhochschule Wiesbaden: "Durch meine Mentorin bekomme ich wichtige Einblicke in die Berufswelt. Ich kann mich über alle Fragen rund um Studium und Beruf austauschen und von den Erfahrungen meiner Mentorin profitieren. Solche Dinge lernt man nicht im Studium und kann sie auch nirgend- wo nachlesen. Mein Studium gehe ich jetzt viel selbstbe- wusster und zielstrebiger an und bin sehr motiviert, es bald abzuschließen." Mentorin Andrea Schweiker, eine selbstständige Ingenieurin, merkt an: "Schade, dass es so etwas zu meiner Studienzeit noch nicht gab. Ich hätte mir genau diese Unterstützung gewünscht und sie hätte mich vor manchen Rückschlägen bewahrt."

    Das Hessische MentorinnenNetzwerk ist das größte Projekt dieser Art im deutschsprachigen Raum. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in Wissenschaft und Forschung gerade in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern zu erhöhen. Dazu gehören auch spezielle Programme für Schülerinnen, in denen die Mädchen von studentischen Mentorinnen für jene Fächer geworben werden, um die Frauen sonst einen großen Bogen machen. Positive Vorbilder machen Mut und zeigen hier eine große Wirkung!

    Seit Gründung des MentorinnenNetzwerks 1998 haben ca. 800 Frauen von Mentoring und Vernetzung profitiert. Das Projekt, das noch bis Jahresende vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) finanziert wird, ist eines der Best-Practice-Beispiele aus dem Hochschulwissenschaftsprogramm 'Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre'. Die Bundesregierung hat sich damit das Ziel gesetzt, mehr Frauen an die Spitze von Wissenschaft und Forschung zu bringen.

    Doch Hessens Hochschulpräsidenten müssen nun handeln, wollen sie beim Thema Frauenförderung vorne bleiben. Die Finanzierung des MentorinnenNetzwerks nach 2003 ist nach wie vor in der Schwebe und kann nur durch eine Beteiligung der Hochschulen sichergestellt werden. Hat doch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf ihrer gerade stattgefundenen Jahreshauptversammlung in Dresden das Thema 'Frauen in der Wissenschaft' zur Chefsache erklärt, denn Frauen in Wissenschaft und Forschung unberücksichtigt zu lassen, sei nicht nur ungerecht, sondern bedeute eine immense Verschwendung von Begabungen und Fähigkeiten.

    Kontakt: MentorinnenNetzwerk für Frauen in Naturwissenschaft und Technik; Hessisches Koordinierungsbüro; Universität Frankfurt; Kreuzerhohl 50; 60439 Frankfurt am Main; Tel. (069) 798 297 31; Fax (069) 798 297 25; E-Mail: Info@MentorinnenNetzwerk.de


    Weitere Informationen:

    http://www.MentorinnenNetzwerk.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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