Im 7. Interdisziplinären Forum aller Klassen wird – von unterschiedlichen Disziplinen kommend – dem Erinnern und Vergessen und den zentralen Fragen nachgegangen, welchen Mechanismen dieses Geflecht unterliegt, welche Rolle Strategien und Zufälle spielen und wo sich Vor- und Nachteile des unterschiedlichen Umgangs mit Erinnern und Vergessen zeigen.
Freitag, 13. November 2015, ab 15 Uhr
Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
Palmenstraße 16
40217 Düsseldorf
Erinnerungen entstehen jeden Tag neu und sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Sie geben uns Identität und beeinflussen unsere Wahrnehmungen und Handlungen. In unseren Erinnerungen – ob schöne oder belastende – begegnen wir uns selbst und unserer Geschichte. Ein Blick in die Vergangenheit prägt unsere Gegenwart und trägt zur Gestaltung unserer Zukunft bei. Wie alte Fotos verblassen aber auch unsere Erinnerungen, wenn diese nicht regelmäßig abgerufen werden. Das Vergessen ist ein alltäglicher Vorgang: wir vergessen Geburtstage, wir verlegen Schlüssel und manches, an das wir uns vermeintlich gut erinnern, hat in anderer Weise stattgefunden oder erweist sich in der Erinnerung anderer als ein unterschiedlicher Vorgang. Erinnern und Vergessen sind zwei Seiten einer Medaille. Selbst wenn wir uns gut zu erinnern dünken, können wir unserem Gehirn nicht immer vertrauen. Unsere Erinnerungen werden durch aktuelle Gefühle und den gegenwärtigen Erkenntnisstand gefärbt und angepasst. Oft kommen geringe Aufmerksamkeit, Automatismen oder mangelnde Konzentration auf das Entscheidende hinzu. Die Erinnerung ist ein fragiles und formbares Gebilde.
Programm
Begrüßung 15.00 Uhr
- Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
Einführung und Moderation
- Prof. Dr. Dr. h.c. Peter M. Lynen, Sekretar der Klasse der Künste und Vorsitzender der AG Foren
Vorträge
- Memoria als Überlebensstrategie der mittelalterlichen Gesellschaft.
Prof. Dr. Rudolf Schieffer, Präsident a. D. der Monumenta Germaniae Historica, Bonn
- Imagepflege. Idealisierte Erinnerungen in Wort und Bild am römischen Grab.
Clarissa Blume (MPhil), Institut für Archäologische Wissenschaften, Bochum (JK)
- Vom Vergessen zum Erinnern – der Umgang mit Völkerrechtsverbrechen in Kambodscha.
Jun.-Prof.‘ in Dr. Elisa Hoven, Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht, Köln (JK)
- Die Erinnerung an gute Zeiten lässt schlechte Jahre vergessen: Reserven in Bankbilanzen zur Gestaltung von Gewinnen und Verlusten.
Prof. Dr. Andreas Pfingsten, Institut für Kreditwesen, Finance Center Münster
Pause 16.45 – 17.00 Uhr
- Erinnern ist das wahre Vergessen.
Prof. Dr. Onur Güntürkün, Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
- VERGESSEN! zu einer Idee des Erinnerns.
Prof. Mischa Kuball, Künstler / Kunsthochschule für Medien Köln
Podium: Erinnern oder vergessen: was ist besser?
Diskussion mit allen Vortragenden
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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