Die Größe von Pflanzen bestimmt die Artenzahl der sie besiedelnden Organismen. Das haben Agrarökologen der Universität Göttingen am Beispiel von mehr als zwanzig Kreuzblütler-Arten und ihren assoziierten Pflanzenfressern, natürlichen Gegenspielern und Bestäubern festgestellt. Die Wissenschaftler haben Pflanzen mit einer Größe von 10 Zentimetern bis 1,30 Meter untersucht. Die größten untersuchten Pflanzen hatten im Gegensatz zu den kleinsten untersuchten Pflanzen eine 2,7-fach höhere Artenzahl besiedelnder Tiere. Die Ergebnisse sind in den Fachzeitschriften PLoS ONE und Oecologia erschienen.
Pressemitteilung
Nr. 292/2015
Mit der Größe wächst die Vielfalt
Studie von Göttinger Agrarökologen weist eine höhere Biodiversität bei großen Pflanzenarten nach
Die Größe von Pflanzen bestimmt die Artenzahl der sie besiedelnden Organismen. Das haben Agrarökologen der Universität Göttingen am Beispiel von mehr als zwanzig Kreuzblütler-Arten und ihren assoziierten Pflanzenfressern, natürlichen Gegenspielern und Bestäubern festgestellt. Die Wissenschaftler haben Pflanzen mit einer Größe von 10 Zentimetern bis 1,30 Meter untersucht. Die größten untersuchten Pflanzen hatten im Gegensatz zu den kleinsten untersuchten Pflanzen eine 2,7-fach höhere Artenzahl besiedelnder Tiere. Die Ergebnisse sind in den Fachzeitschriften PLoS ONE und Oecologia erschienen.
Die Studie zeigt, dass die Größe von Pflanzen für die Struktur, den Reichtum und das Funktionieren von Lebensgemeinschaften überaus bedeutsam ist. „Allerdings ist dieser Reichtum an Arten bei großen Pflanzen nicht nur ihr Vorteil, da große Pflanzen zwar von vielen Bestäubern, aber auch stark von Pflanzenfressern heimgesucht werden“, betont Dr. Hella Schlinkert, Leiterin der Studie. „Große und damit auffällige Pflanzen erleiden einen weit größeren Fraßschaden an ihren Blüten als kleine Pflanzen.“
Dr. Catrin Westphal und Prof. Dr. Teja Tscharntke, die die Arbeit betreuten, ergänzen: „Diese Untersuchungen verweisen auf die große ökologische Bedeutung der Körpergröße in Lebensräumen und Nahrungsnetzen. Gerade die mit der Größe einhergehende höhere Attraktivität pflanzlicher Ressourcen sollte stärker bei Planungen berücksichtigt werden. Je nach Größe der Pflanzenart gibt es ganz unterschiedliche Auswirkungen auf das Funktionieren von Ökosystemen.“
Originalveröffentlichungen:
Hella Schlinkert et al. (2015): Plant Size as Determinant of Species Richness of Herbivores, Natural Enemies and Pollinators across 21 Brassicaceae Species. PLoS ONE 10(8): e0135928. Doi:10.1371/journal.pone.0135928.
Hella Schlinkert et al. (2015): Feeding damage to plants increases with plant size across 21 Brassicaceae species. Oecologia (2015) 179:455–466. Doi: 10.1007/s00442-015-3353-z.
Hinweis an die Redaktionen:
Fotos zum Thema haben wir im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5359 bereitgestellt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Teja Tscharntke
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Department für Nutzpflanzenwissenschaften – Abteilung Agrarökologie
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-9209, E-Mail: ttschar@gwdg.de
Internet: http://www.agroecology.uni-goettingen.de
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5359
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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