SmartKom versteht den Nutzer: In Zukunft werden wir beim Dialog mit Maschinen unsere Kommunikationsmöglichkeiten weit besser einsetzen können. Dafür sorgt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt SmartKom (1999 - 2003).
Unter der Führung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeiten elf Forschergruppen aus Industrie, Hochschule und Forschungseinrichtungen mit Hochdruck an der integrierten Verarbeitung von Sprache, Gestik und Mimik. Angestrebt wird dabei neben einer Verbesserung der Mensch-Technik-Interaktion eine höhere Akzeptanz bei Computerlaien.
Im Rahmen der abschließenden Statustagung der insgesamt 6 Leitprojekte am 03.-04. Juni 2003 im Berliner Congress Center werden in Anwesenheit von BMBF-Staatssekretär Dr. W.-D. Dudenhausen die wesentlichen Projektergebnisse vorgestellt: aktuelle Prototypen, industrielle Spin-offs und wissenschaftli-che Ergebnisse (ca. 60 Exponate). Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie unter: http://informatiksysteme.pt-it.de/mti-2
SmartKom erfüllt einen uralten Menschheitstraum: erstmals kann ein Techniklaie "mit den Dingen" sprechen. Statt der umständlichen Programmierung eines Videorekorders kann der SmartKom-Nutzer entweder per Stimme fordern "Die Sportschau auf dem ZDF heute Abend aufnehmen" oder noch einfacher in einer elektronischen Fernsehzeitschrift mit dem Finger auf eine ausgewählte Sendung zeigen und sagen "Bitte diese Sendung aufnehmen".
Mit SmartKom wird die Nutzung eines Navigationssystems ohne umständliches Lesen von Handbüchern direkt möglich: und das nicht für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger. Der Nutzer sagt dem Navigationssystem einfach, wohin er will und das System leitet ihn zum nächsten Parkplatz und von dort aus per Fußweg weiter zu seinem Wunschziel. Wenn er dann durstig ist, fragt er einfach "Wo gibt es hier eine Kneipe?" und wird von SmartKom auf dem schnellsten Weg dorthin geleitet.
Die SmartKom-Technologie macht Tastatur und Maus überflüssig: man kann sich wie mit einem Menschen per Sprache, Zeigen und Gesichtsausdruck jetzt auch mit dem Computer verständigen. Eine weitere Weltneuheit: SmartKom liest seinen Anwendern Wünsche quasi von den Augen ab, weil es die gefühlsmäßige Reaktion des menschlichen Computernutzers erstmals per Gesichts- und Stimmanalyse ermitteln kann. Wenn SmartKom merkt, dass dem Benutzer sein Angebot nicht passt, macht es rasch einen neuen Vorschlag.
Als weiterer innovativer SmartKom Spin-off zeigt PEACH - der persönliche, lebensechte Museumsführer einen nahtlosen Übergang zwischen Präsentationen auf mobilen Geräten und großen, stationären Displays. Die Benutzer-Kategorisierung ermöglicht das automatische Generieren von benutzerspezifi-schen Präsentationen.
In Zeiten von Hackern und Cyberterrorismus intelligente IT-Sicherheitslösungen immer wichtiger. In SmartKom können erstmals multiple Biometrien erprobt werden. Dabei können nicht nur die Stimme und der Unterschriftszug des Be-nutzers, sondern auch seine Handkontur analysiert werden, um eine zweifelsfreie Zugangsberechtigung durch digitale biometrische Verfahren festzustellen.
Aus SmartKom heraus entstanden bereits 29 Produktinnovationen und 51 Patentanmeldungen z.B. die virtuelle Maus, die als Innovation von Siemens anlässlich der CeBIT 2003 vorgestellt wurde. Mit der virtuellen Maus lässt sich ein Handy beinahe wie ein Desktop-Computer bedienen. Dazu wird einfach an Stelle unbrauchbarer Minitasten ein Kugelschreiber benutzt. Eine Kamera im Handy erkennt jede Bewegung des Stifts und überträgt sie auf das Farbdisplay des Mobiltelefons. Mit dieser Technologie kann man nicht nur durch das gesamte Gerätemenü navigieren, sondern z.B. auch Spiele steuern.
Das SmartKom-Konsortium besteht aus:
DFKI, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (Konsortialleiter)
DaimlerChrysler AG
EML, European Media Laboratory GmbH
FAU, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
ICSI, International Computer Science Institute
IMS, Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart
LMU, Ludwig-Maximilians-Universität München
MediaInterface Dresden GmbH
Philips GmbH
Siemens AG
Sony International (Europe) GmbH
http://www.smartkom.org
http://informatiksysteme.pt-it.de/mti-2
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Sprache / Literatur, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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