idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.06.2003 13:23

Statustagung "Mensch-Technik-Interaktion": Multimodaler Dialog im BMBF-Leitprojekt Smartkom

Reinhard Karger M. A. DFKI Saarbrücken
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

    SmartKom versteht den Nutzer: In Zukunft werden wir beim Dialog mit Maschinen unsere Kommunikationsmöglichkeiten weit besser einsetzen können. Dafür sorgt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt SmartKom (1999 - 2003).

    Unter der Führung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeiten elf Forschergruppen aus Industrie, Hochschule und Forschungseinrichtungen mit Hochdruck an der integrierten Verarbeitung von Sprache, Gestik und Mimik. Angestrebt wird dabei neben einer Verbesserung der Mensch-Technik-Interaktion eine höhere Akzeptanz bei Computerlaien.

    Im Rahmen der abschließenden Statustagung der insgesamt 6 Leitprojekte am 03.-04. Juni 2003 im Berliner Congress Center werden in Anwesenheit von BMBF-Staatssekretär Dr. W.-D. Dudenhausen die wesentlichen Projektergebnisse vorgestellt: aktuelle Prototypen, industrielle Spin-offs und wissenschaftli-che Ergebnisse (ca. 60 Exponate). Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie unter: http://informatiksysteme.pt-it.de/mti-2

    SmartKom erfüllt einen uralten Menschheitstraum: erstmals kann ein Techniklaie "mit den Dingen" sprechen. Statt der umständlichen Programmierung eines Videorekorders kann der SmartKom-Nutzer entweder per Stimme fordern "Die Sportschau auf dem ZDF heute Abend aufnehmen" oder noch einfacher in einer elektronischen Fernsehzeitschrift mit dem Finger auf eine ausgewählte Sendung zeigen und sagen "Bitte diese Sendung aufnehmen".

    Mit SmartKom wird die Nutzung eines Navigationssystems ohne umständliches Lesen von Handbüchern direkt möglich: und das nicht für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger. Der Nutzer sagt dem Navigationssystem einfach, wohin er will und das System leitet ihn zum nächsten Parkplatz und von dort aus per Fußweg weiter zu seinem Wunschziel. Wenn er dann durstig ist, fragt er einfach "Wo gibt es hier eine Kneipe?" und wird von SmartKom auf dem schnellsten Weg dorthin geleitet.

    Die SmartKom-Technologie macht Tastatur und Maus überflüssig: man kann sich wie mit einem Menschen per Sprache, Zeigen und Gesichtsausdruck jetzt auch mit dem Computer verständigen. Eine weitere Weltneuheit: SmartKom liest seinen Anwendern Wünsche quasi von den Augen ab, weil es die gefühlsmäßige Reaktion des menschlichen Computernutzers erstmals per Gesichts- und Stimmanalyse ermitteln kann. Wenn SmartKom merkt, dass dem Benutzer sein Angebot nicht passt, macht es rasch einen neuen Vorschlag.

    Als weiterer innovativer SmartKom Spin-off zeigt PEACH - der persönliche, lebensechte Museumsführer einen nahtlosen Übergang zwischen Präsentationen auf mobilen Geräten und großen, stationären Displays. Die Benutzer-Kategorisierung ermöglicht das automatische Generieren von benutzerspezifi-schen Präsentationen.

    In Zeiten von Hackern und Cyberterrorismus intelligente IT-Sicherheitslösungen immer wichtiger. In SmartKom können erstmals multiple Biometrien erprobt werden. Dabei können nicht nur die Stimme und der Unterschriftszug des Be-nutzers, sondern auch seine Handkontur analysiert werden, um eine zweifelsfreie Zugangsberechtigung durch digitale biometrische Verfahren festzustellen.

    Aus SmartKom heraus entstanden bereits 29 Produktinnovationen und 51 Patentanmeldungen z.B. die virtuelle Maus, die als Innovation von Siemens anlässlich der CeBIT 2003 vorgestellt wurde. Mit der virtuellen Maus lässt sich ein Handy beinahe wie ein Desktop-Computer bedienen. Dazu wird einfach an Stelle unbrauchbarer Minitasten ein Kugelschreiber benutzt. Eine Kamera im Handy erkennt jede Bewegung des Stifts und überträgt sie auf das Farbdisplay des Mobiltelefons. Mit dieser Technologie kann man nicht nur durch das gesamte Gerätemenü navigieren, sondern z.B. auch Spiele steuern.

    Das SmartKom-Konsortium besteht aus:

    DFKI, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (Konsortialleiter)
    DaimlerChrysler AG
    EML, European Media Laboratory GmbH
    FAU, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    ICSI, International Computer Science Institute
    IMS, Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart
    LMU, Ludwig-Maximilians-Universität München
    MediaInterface Dresden GmbH
    Philips GmbH
    Siemens AG
    Sony International (Europe) GmbH


    Weitere Informationen:

    http://www.smartkom.org
    http://informatiksysteme.pt-it.de/mti-2


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).