Der anhaltende Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland stellt nicht nur für Politik, Gesellschaft und Bildungsinstitutionen, sondern insbesondere auch für das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zugleich eine Herausforderung und eine Chance dar. Um für ein größeres Engagement von Politik und Zivilgesellschaft im Bereich der sprachlichen Integration zu werben, haben auf Initiative des Herder-Instituts der Universität Leipzig 40 Institute und Abteilungen für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an Universitäten und Hochschulen in Deutschland eine Resolution verabschiedet. Darin fordern die Unterzeichner unter anderem den quantitativen und qualitativen Ausbau der DaF/DaZ-Infrastruktur.
"Einerseits besteht derzeit eine bisher nie dagewesene Nachfrage nach fachlich qualifizierten Lehrkräften für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Andererseits nimmt die breitere Öffentlichkeit bisher nur wenig Notiz davon, dass an vielen Universitäten und Hochschulen in Deutschland teilweise schon seit Jahrzehnten intensiv Forschung und Lehre in diesem Bereich betrieben, wissenschaftliche Expertise entwickelt und einschlägig qualifizierte Lehrkräfte ausgebildet werden", sagt Prof. Dr. Claus Altmayer vom Herder-Institut der Universität Leipzig.
"Dass das Lehren und Lernen der Fremd- und Zweitsprache Deutsch nur durch ausgebildete Fachkräfte gefördert und angeleitet werden kann und dass dies auch angemessene sozioökonomische Rahmenbedingungen voraussetzt, spielt in der ganzen Diskussion bislang eine eher untergeordnete Rolle", sagt Claus Altmayer. Die jetzt veröffentlichte "Leipziger Erklärung der Institute und Abteilungen für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Deutschland zur sogenannten 'Flüchtlingskrise'" sei daher als deutlicher Appell an politische Entscheidungsträger zu verstehen, die bestehenden Ressourcen auszubauen.
Die Resolution weist einerseits darauf hin, dass an deutschen Universitäten seit vielen Jahren Experten für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ausgebildet werden und wissenschaftlich fundierte Konzepte für das Lehren und Lernen des Deutschen in Migrationskontexten erarbeitet werden. Andererseits wird aber sehr deutlich gemacht, dass sprachliche Integrationsmaßnahmen in Schule oder Erwachsenenbildung nur gelingen können, wenn auch den Lehrenden angemessene finanzielle und soziale Rahmenbedingungen geboten werden, was derzeit in aller Regel nicht der Fall ist. Die Gesellschaft, so heißt es abschließend, habe es in der Hand, "jetzt die richtigen Weichen zu stellen, damit Deutschland als Einwanderungsland erfolgreich ist."
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Claus Altmayer
Herder-Institut
Telefon: +49 341 97-37504
E-Mail: altmayer@uni-leipzig.de
Dr. Michael Dobstadt
Herder-Institut
Telefon: +49 341 97-37532
E-Mail: michaeldobstadt@uni-leipzig.de
http://herder.philol.uni-leipzig.de/leipziger-erklaerung "Leipziger Erklärung der Institute und Abteilungen für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Deutschland zur sogenannten 'Flüchtlingskrise'"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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