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29.04.2016 08:38

Prof. Dr. Peter Dabrock neuer Vorsitzender des Deutschen Ethikrats

Dr. Susanne Langer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    FAU-Theologe steht bis 2020 wichtigstem ethischen Beratungsgremium in Deutschland vor

    Professor Dr. Peter Dabrock, Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie II (Ethik) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), ist zum Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates, des wichtigsten ethischen Beratungsgremiums in der Bundesrepublik, gewählt worden. Dies ist das Ergebnis der konstituierenden Sitzung des turnusgemäß neu zusammengesetzten Ethikrats am 28. April in Berlin. „Die Wahl ist eine Herausforderung und Ehre zugleich. Ich freue mich auf die verantwortungsvolle und facettenreiche Tätigkeit in einem gesellschaftlich so wichtigen und hochkarätig besetzten Gremium“, kommentierte Prof. Dr. Peter Dabrock seine Wahl.

    Von den Herausforderungen der Embryonenspende über Fragen der Biosicherheit angesichts neuer Möglichkeiten der Biotechnologie hin zu den kontroversen Fragen, ob das Hirntodkriterium ein solider Indikator für die Feststellung des Todeszeitpunkts sein kann oder ob Jungen aus religiösen Gründen beschnitten werden dürfen: Es waren politisch brisante und durchaus kontroverse Themen die den Deutschen Ethikrat in seinen vergangenen vier Jahren beschäftigt haben. Und auch in der für die nun beginnende neue Amtsperiode kündigen sich zahlreiche Fragen an, wie Peter Dabrock erklärt: „Auch wenn sich erst zeigen muss, mit welchen Themen sich der Ethikrat im Einzelnen beschäftigen wird, stehen intensive Debatten an, wie beispielsweise zu der Frage nach einem verantwortungsvollen Umgang mit der Big-Data-Technologie, die immer mehr Lebensbereiche durchdringt."

    Seit seiner Einsetzung im April 2008 berät der Deutsche Ethikrat die Bundespolitik bei Entscheidun-gen vor allem auf medizin- und bioethischem, aber auch auf sozialethischem Gebiet. „Das ist genau das Spektrum von Fragen, dem ich mich in meiner wissenschaftlichen Tätigkeit schwerpunktmäßig widme“, führt der Erlanger Theologe aus. Für ihn ist die Arbeit in dem Gremium auch deswegen bedeutsam, weil sich der Ethikrat als wichtiges Bindeglied zwischen Politik, Öffentlichkeit und Wissenschaft und damit als Resonanzraum für die große gesellschaftliche Meinungsvielfalt erwiesen hat.

    Dabrock sieht seine Aufgabe als neuer Vorsitzender vor allem in der Moderation des vielfältigen Disziplinen- und Meinungsspektrums innerhalb des Deutschen Ethikrats: „Die Aufgabe besteht für mich darin, Pluralität zu achten, Nachdenklichkeit zu erzeugen und gleichzeitig gemeinsame Standards für Empfehlungen und Stellungnahmen zu entwickeln. Die Aufgabe des Vorstandes des Deutschen Ethikrats besteht neben der Repräsentation und Koordination der Arbeit des Ethikrates vor allem in der Gestaltung der Zusammenarbeit mit dem Bundestag, der Regierung, den verschiedenen Wissenschaftsorganisationen, der Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie nicht zuletzt in der Pflege der internationalen Aktivitäten des Deutschen Ethikrats. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Prof. Dr. Kartin Amunts, Prof. Dr. Andreas Kruse und Prof. Dr. Claudia Wiesemann gewählt.

    Prof. Dr. Peter Dabrock hat seit Oktober 2010 den Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) an der FAU inne. Dabrock hat sich seit langem in weiteren hochrangigen Ämtern wie der European Group on Ethics oder der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekamer engangiert und ist aktuell als Mitglied der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung und in verschiedener Gremien und Kommissionen der Evangelischen Kirche in Deutschland und in Bayern tätig. An der FAU führt er gegenwärtig interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprojekte zur ethischen Bewertung von synthetischer Biologie, zur Systemmedizin und zu induzierten pluripotenten Stammzellen durch.

    Ansprechpartner für Medien:
    Prof. Dr. Peter Dabrock
    Tel.: 09131/85-22724
    peter.dabrock@fau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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