Bund investiert rund 40 Millionen Euro in das Interdisziplinäre Zentrum für Nanostrukturierte Filme (IZNF)
Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle, Bauminister Joachim Herrmann, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Stefan Müller, Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preuß, IZNF-Sprecher Prof. Dr. Christoph Brabec, Leitender Baudirektor Dieter Maußner vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg, Architekt Peter Doranth sowie FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger nahmen am 6. Mai 2016 den Spatenstich für einen neuen Forschungsbau an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) vor. Im voraussichtlich Ende 2018 auf dem Erlanger Südgelände fertiggestellten „Interdisziplinären Zentrum für Nanostrukturierte Filme“ des Exzellenzclusters Engineering of Advanced Materials (EAM) werden die bereits gefestigten Kompetenzen der FAU in den Bereichen Neue Materialien und Prozesse sowie Optik und Photonische Technologien um den Bereich Funktionale Dünnfilmtechnologien erweitert.
In seiner Begrüßung unterstrich FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger die Stärke der Forschungsvorhaben, die 11 Arbeitsgruppen aus dem Umfeld der Oberflächenfunktionalisierung und Dünnfilmtechnologie im neuen Gebäude verfolgen werden: „Wissenschaft wird heutzutage erst richtig gut, wenn sie interdisziplinär betrieben wird. Das IZNF profitiert von der unmittelbaren räumlichen Nähe zu den beteiligten Disziplinen aus sieben Departments der Universität und weiteren relevanten Partnereinrichtungen, zu denen auch das Fraunhofer-Institut IISB, das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE)und das neu entstehende Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HI-ERN) gehören.“ Er freue sich, dass der Wissenschaftsrat, die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), der Freistaat und der Bund diese besondere Qualität in Form des Forschungsbaus gewürdigt habe.
„Der neue Forschungsbau stärkt den Wissenschaftsstandort Bayern und unterstreicht die erfolgreiche Förderung der Hochschullandschaft in Mittelfranken“, freute sich Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle. „Das neue Interdisziplinäre Zentrum für Nanostrukturierte Filme erweitert das Spektrum der Forschung an der Universität Erlangen-Nürnberg um ein spannendes und zukunftsweisendes Feld. Der Neubau ist bereits der zweite Forschungsbau, den die Friedrich-Alexander-Universität aus dem Exzellenzcluster Engineering of Advanced Materials heraus eingeworben hat. Das zeigt die große Bedeutung der Forschung in Nordbayern auch auf nationaler Ebene“, führte er aus.
Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann betonte: „Dieser Forschungsneubau ist ein Meilenstein für die Entwicklung des vielseitigen und attraktiven FAU-Campus und damit auch für den Wissenschaftsstandort Erlangen. Ich werde mich bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen auch für den zweiten Bauabschnitt des Chemikums der FAU einsetzen.“
„Die Forscherinnen und Forscher werden sich am IZNF mit der perfekten Anordnung kleinster Strukturen beschäftigen. Diese Ordnung im Kleinen wird langfristig neue und innovative Materialien und Produkte ermöglichen“, sagte Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Damit greift das IZNF Themen auf, die auch dem Bundesforschungsministerium sehr wichtig sind, weil sie die Innovationskraft Deutschlands stärken. Deshalb fördert der Bund das Vorhaben mit 20 Millionen Euro.“
„Die enge Vernetzung der unterschiedlichen Forschungsgebiete und der intensive Austausch mit innovativen Unternehmen machen Erlangen zu einem so attraktiven Wissenschaftsstandort. Das neue Forschungszentrum ist ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft“, hob Dr. Elisabeth Preuß, Bürgermeisterin der Stadt Erlangen, hervor.
Prof. Dr. Christoph Brabec, Sprecher des Interdisziplinären Zentrums für Nanostrukturierte Filme des Exzellenzclusters Engineering of Advanced Materials, erläuterte: „Durch den Bau wird eine international einmalige Institution geschaffen, in der die Forschung der FAU im Umfeld der Oberflächenfunktionalisierung und Dünnfilmtechnologien eine herausragende Forschungsumgebung findet und die Aktivitäten auf diesem hochinnovativen Forschungsgebiet bündelt.“ Im Forschungsbau werde eine geschlossene, stringente Prozesskette von der Herstellung über die Charakterisierung bis hin zur Integration der Filme in funktionale Materialen und Bauteile etabliert.
Der Forschungsbau auf dem Südgelände der FAU soll auf 4.638 Quadratmetern mehr als 250 Arbeitsplätze beherbergen. Im IZNF sollen die natur- und technikwissenschaftlichen Grundlagen der Herstellung funktionaler, dünner Filme studiert und deren Integration in funktionale Dünnschichtsysteme realisiert werden. Dünne Filme sind Materialschichten mit Dicken von wenigen Nanometern bis zu einigen Mikrometern, die oftmals ein anderes physikalisches Verhalten zeigen als massive Körper aus demselben Material, beispielsweise elektrische Leitfähigkeit oder Reaktivität. Bekannte Beispiele aus dem Alltag für dünne Filme sind die Regenbogenfarben von Seifenblasen oder Ölfilme auf Wasser.
Mit dünnen Filmen können auch Eigenschaften erreicht werden, die sonst nicht vorhanden sind. Auf Dünnfilmtechnologien beruhen viele moderne, für Deutschland besonders relevante Technologiebereiche, wie nachhaltige Methoden der Energiewandlung und -speicherung, Methoden zur Verbesserung der Rohstoff- und Materialeffizienz, Kommunikations- und Informationstechnologien und Sensorik. Wichtige Wissenschaftsbereiche, die hinter diesen Anwendungen stehen, sind die Photonik und Optoelektronik, die Nanotechnologie und die Katalyse. Beispiele für Anwendungen mit hoher Marktrelevanz sind funktionale Schichtsysteme wie etwa Transistoren, Membranen, Elektroden, druckbare Solarzellen, Systeme für die photo-elektrochemische Wasserspaltung, optische Sensoren in der Kommunikationstechnologie oder neuartige Friktionssysteme bis hin zu reaktiven oder biokompatiblen Oberflächen. Alle diese Anwendungen beziehen ihre Funktionalität aus dünnen, zum Teil nanostrukturierten Filmen. Dabei ist die Qualität eines Films von entscheidender Bedeutung für seine Funktion.
Im IZNF sollen geeignete Prozesstechnologien für dünne Filme aus Flüssigkeiten entwickelt werden, die die effiziente Herstellung nanostrukturierter Filme erlauben und diese für technische Anwendungen bereitstellen. Das IZNF ist aus dem Exzellenzcluster Engineering of Advanced Materials (EAM) heraus entstanden und nutzt die im Interdisziplinären Zentrum für Funktionale Partikelsysteme des Clusters hergestellten Partikelsysteme und Vorarbeiten, um nun in einem nächsten Schritt neue Fragen auf dem hochinnovativen Gebiet der nanostrukturierten dünnen Filmen zu adressieren.
Weitere Informationen:
https://eam.fau.de/de
Gebäudeblatt zum Download:
www.fau.de/files/2016/05/gebaeudeblatt_IZNF_FAU.pdf
Illustration zum Download:
www.fau.de/files/2016/05/spatenstich_IZNF_doranth-post-architekten.jpg
Südwest-Perspektive IZNF (Quelle: Doranth Post Architekten)
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph J. Brabec, Sprecher des Interdisziplinären Zentrums für Nanostrukturierte Filme des Exzellenzclusters Engineering of Advanced Materials (EAM)
Tel.: 09131 85-25426
E-Mail: christoph.brabec@fau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Elektrotechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Organisatorisches, Pressetermine
Deutsch
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