Ressourcenreichtum hat sich in der Geschichte vieler Länder nicht als Segen, sondern als Fluch erwiesen: Ob und wie die Rohstoffwirtschaft so reformiert werden kann, dass alle nachhaltig davon profitieren, ist Thema eines Workshops an der Universität Koblenz-Landau. Auf Einladung der Friedensakademie Rheinland-Pfalz und der Abteilung Politikwissenschaft diskutieren am 19. und 20. Mai 2016 Wissenschaftler in Landau.
Schlechtes Management von Rohstoffvorkommen, private Bereicherung politischer Eliten und die Ausgrenzung weiter Bevölkerungsteile vom Ressourcenwohlstand begünstigen in vielen Teilen der Welt Unterentwicklung und gesellschaftliche Konflikte, bis hin zu Bürgerkriegen. Programme von Regierungen ressourcenreicher Länder und von internationalen Geberorganisationen zur Reform von Ressourcensektoren sollen Länder darin unterstützen, ihre Ressourcenvorkommen so zu managen, dass sie Frieden statt Krieg und Entwicklung statt Unterentwicklung fördern. „Allerdings haben diese Programme zum Teil selbst unerwünschte und schädliche Nebeneffekte für die Bevölkerung in armen oder von Krieg gezeichneten Gesellschaften, zum Beispiel, wenn sie verarmten Bevölkerungsteilen zusätzliche Steuerlasten aufbürden“, unterstreicht Nina Engwicht von der Friedensakademie Rheinland-Pfalz. Sie selbst hat sechs Monate lang die Situation des Diamantenhandels in Sierra Leone beobachtet und darüber promoviert. Wie Ressourcen nachhaltig gemanagt werden können, so dass sie nachhaltigen Frieden und inklusive Entwicklung fördern, ist nicht nur eine zentrale Frage des Workshops, sondern auch einer der Forschungsschwerpunkte der Friedensakademie Rheinland-Pfalz.
Die Veranstaltung in Landau ist der vierte Workshop des Arbeitskreises „Natur – Ressourcen – Konflikte“ der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung. Der im September 2014 gegründete Arbeitskreis wird in erster Linie von internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern getragen, die sich in ihrer Forschung mit dem Zusammenhang von natürlichen Rohstoffen und gesellschaftlichen Konflikten beschäftigen. Themen sind unter anderem Landnutzungskonflikte und Landraub, Ressourcenkriege und der Einfluss von Klimawandel und anderen Umweltveränderungen auf die Dynamik von Konflikten.
Kontakt:
Friedensakademie Rheinland-Pfalz
Nina Engwicht
Tel.: 06341 280-38553
E-Mail: engwicht@uni-landau.de
Universität Koblenz-Landau
Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Politikwissenschaft
Christina Saulich
Tel.: 06341 280-33450
E-Mail: saulich@uni-landau.de
http://www.friedensakademie-rlp.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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