Das wichtigste internationale Treffen von Leberforschern zum Thema Gallensäuren und ihren vielfältigen Effekten für den gesunden und erkrankten Organismus findet am kommenden Wochenende vom 17. bis 19. Juni in Düsseldorf statt. Mit dem Begriff „Gallensäure“ verband man früher lediglich ihre Bedeutung bei der Fettverdauung. Inwischen ist aber klar geworden, dass Gallensäuren nicht nur der Verdauung dienen, sondern in verschiedenen Organen als Signalmoleküle hormonartige Wirkungen entfalten können.
So wurden in den letzten Jahren mehrere Gallensäurenrezeptoren nicht nur in der Leber, sondern auch im Darm, im Gehirn und auf Zellen des Immunsystems entdeckt, sodass Gallensäuren die Funktion vieler Organe beeinflussen können. Damit hat hat die Leberforschung viele gesundheitsrelevante Erkenntnisse über die Funktion anderer Organe gewonnen, wie über den Einfluss von Gallensäuren auf Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder die nicht-alkoholische Fettleber. „Damit wurden auch ganz neue Dimensionen für das Verständnis wichtiger Volkskrankheiten eröffnet, wobei wir trotz grosser Fortschritte längst nicht all die vielfältigen Effekte von Gallensäuren für unseren Stoffwechsel kennen“, erläutert Prof. Dr. Dieter Häussinger, Vorsitzender des Organisationskomittees des Kongresses und Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf.
Der Kongress wird als Schwerpunkt auch über den therapeutischen Einsatz von Gallensäuren und ihrer chemisch modifizierten Abkömmlinge bei Leber- und Stoffwechselkrankheiten diskutieren. Vielversprechende Ergebnisse einer „Gallensäurentherapie“ liegen bereits für die Behandlung des metabolischen Syndroms (Diabetes, Übergewicht), der Fettleberkrankeit und bei sogenannten cholestatischen Leberkrankheiten vor. Weitere wichtige Themen sind die Rolle der Gallensäuren als Signalgeber bei Leberregeneration und Tumorentwicklung und, neueste Aspekte beim Zusammenwirken von Leber, Darm und Darmflora.
Im Rahmen des Treffens, das seit 1970 regelmäßig alle zwei Jahre stattfindet, wird auch der Adolf Windaus Preis vergeben, gestiftet von der Falk Stiftung e.V.. Das grosse Verdienst des 1876 in Berlin geborene und später an der Universität Göttingen tätigen Chemikers Windaus waren prägende und revolutionäre Erkenntnisse zur Struktur von Cholesterinabkömmlingen (wie Gallensäuren) und des Vitamins D, für die er im Jahr 1928 mit dem Nobel-Preis geehrt wurde. Den mit 15.000 Euro dotierten und nach ihm benannten Preis erhält in diesem Jahr Prof. Dr. Dietrich Keppler, Tumorbiochemiker am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
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