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21.06.2016 12:38

Wann lohnt die Schwefeldüngung im Ökolandbau?

Tassilo Frhr. v. Leoprechting Pressestelle
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

    Eine vom Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass eine gezielte Schwefeldüngung insbesondere bei Futterlegumino-sen sinnvoll ist. Rund 70 Prozent der ökologischen Flächen weisen Schwefelmangel auf. Bei Raps und Leguminosen ist der Bedarf am höchsten.

    Forscher der Universität Gießen wiesen nach, dass sich die Schwefeldün-gung auf unterversorgten Böden lohnt. So stiegen die Trockenmasseerträge bei mehrschnittigem Luzerne-Kleegras auf Praxisflächen von sieben verschiedenen Biobetrieben durch Schwefeldüngung um durchschnittlich 24 Prozent. Zudem verbesserte sich die Stickstofffixierleistung um 31 Prozent gegenüber den ungedüngten Proben. Als optimale Düngermenge erwiesen sich 60 Kilogramm Schwefel pro Hektar in Form von Magnesium- oder Kalziumsulfat. Eine weitere BÖLN-Studie zeigte, dass eine Schwefeldüngung bei Körnerleguminosen keinen nennenswerten Einfluss auf Ertrag, Inhaltsstoffe und die Stickstofffixierleistung hatte.

    Hintergrundinformationen
    Die Bodenanalysen der Studien an verschiedenen Standorten zeigen, dass über 70 Prozent der ökologisch genutzten Flächen in Deutschland zu wenig Schwefel enthalten. Viele Kulturen wie etwa Raps oder Leguminosen haben mit bis zu 50 Kilogramm pro Hektar und Jahr einen sehr hohen Schwefelbedarf, der vor allem im ökologischen Landbau bei der Düngung kaum berücksichtigt wird. Bis in die 1990er-Jahre war der Schwefelbedarf durch das Vorkommen in der Atmosphäre gedeckt. Dies änderte sich mit dem Einsatz von Rauchgasentschwefelungsanlagen.

    Neue BÖLN-Broschüre gibt Tipps zur Schwefeldüngung
    Wie Landwirte Schwefelmangel auf ihren Flächen erkennen können, wann sich eine Schwefeldüngung lohnt und welche Düngemittelformen sinnvoll sind, erläutert die neue BÖLN-Broschüre „Schwefeldüngung zu Futter- und Körnerleguminosen – Empfehlungen für den Ökologischen Landbau“. Diese ist kostenlos als Download oder über das Bestellformular unter dem ersten folgenden Link verfügbar. Unter den weiteren Links sind die Studien abrufbar.


    Weitere Informationen:

    https://www.oekolandbau.de/informationsmaterialien/erzeuger
    http://orgprints.org/29689/
    http://orgprints.org/29783/
    https://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/naehrsto...


    Bilder

    Anhang
    attachment icon PM Schwefeldüngung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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