Der Physiker Frank Wienholtz von der Universität Greifswald erhält die Gelegenheit, am diesjährigen Nobelpreisträgertreffen in Lindau (Bodensee) http://www.lindau-nobel.org/ teilzunehmen. Für dieses Treffen werden jährlich weltweit mehrere Tausend junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vorgeschlagen. Tatsächlich erhielten diesmal nur rund 400 junge Forscher aus 80 Ländern die Einladung, sich eine Woche lang mit Nobelpreisträgern auszutauschen.
Frank Wienholtz studierte in Greifswald Physik und untersuchte für die Diplomarbeit plasmaphysikalische Fragestellungen. Er wechselte dann in die Arbeitsgruppe Atom- und Molekülphysik von Prof. Lutz Schweikhard http://www.physik.uni-greifswald.de/arbeitsgruppen/schweikhard.html, wo er den erneuten Aufbau einer Ionenfallenapparatur zur Untersuchung gespeicherter Metallcluster vorantrieb. Die Forschungsgruppe arbeitet außerdem auf dem Gebiet der Präzisionsmassenmessung von kurzlebigen Atomkernen, unter anderem am europäischen Forschungszentrum CERN bei Genf. Frank Wienholtz ergriff die sich dadurch ergebende Gelegenheit und arbeitet seither am CERN, seit Anfang dieses Jahres als „CERN Fellow“.
Mit der Ionenfallenapparatur ISOLTRAP gelang es ihm unter anderem, erstmals die Massen der Isotope Calcium-53 und Calcium-54 zu bestimmen. Diese Isotope besitzen Halbwertzeiten von lediglich einer halben bzw. einer zehntel Sekunde und können nur in geringsten Mengen von wenigen Teilchen pro Sekunde hergestellt werden. Ihnen kommt aber eine Schlüsselrolle in der kernphysikalischen Grundla-genforschung zu (siehe idw-Pressemitteilung „Mit Ionen-Pingpong Kräfte in Atomkernen sichtbar gemacht“ http://idw-online.de/de/news539615).
Bei den Messungen kam eine in Greifwald gebaute Komponente zum Einsatz, ein Multireflexions-Flugzeit-Massenspektrometer (siehe idw-Pressemitteilung „Präzisionsmassenmessung im Labor gewährt Blick in die Kruste von Neutronensternen“ http://idw-online.de/de/news516617). Frank Wienholtz hat dieses Gerät am CERN weiter entwickelt und damit über die Präzisionsmassenspektrometrie hinaus neue Zugänge eröffnet, zum Beispiel für die Materialforschung und die Herstellung diagnostischer und therapeutischer Isotope, die in der Nuklearmedizin Verwendung finden.
Das 66. Nobelpreisträgertreffen findet vom 26.06. bis zum 01.07.2016 in Lindau am Bodensee statt. Dreißig Nobelpreisträger haben ihr Kommen zugesagt, um ihre Erfahrungen in der Forschung mit den Nachwuchswissenschaftlern zu teilen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Physik.
Weitere Informationen
Nobelpreisträgertreffen Lindau http://www.lindau-nobel.org/
Programm des Nobelpreisträgertreffens 2016
http://www.lindau-nobel.org/wp-content/uploads/2016/06/LiNo16_Programme_Booklet.pdf
AG Schweikhard Atom- und Molekülphysik
http://www.physik.uni-greifswald.de/arbeitsgruppen/schweikhard.html
Porträt von Frank Wienholtz – Foto: Magda Zielinska
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Ansprechpartner
Frank Wienholz
derzeit CERN – ISOLTRAP
Telefon Büro +41 2276 79709
Telefon Labor +41 2276 78314
frank.wienholtz@cern.ch
Prof. Dr. Lutz Schweikhard
Institut für Physik der Universität Greifswald
Felix-Hausdorff-Straße 6, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 86-4750
lschweik@physik.uni-greifswald.de
Porträt von Frank Wienholtz
Foto: Magda Zielinska
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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