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11.07.2016 11:59

Die komplette Energiekette im Blick

Dr. Susanne Langer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Prof. Dr. Wolfgang Arlt über die Energiesysteme der Zukunft

    Der Anteil erneuerbarer Energien steigt und damit verändert sich das Energiesystem grundlegend. Genau mit diesem Thema befassen sich Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik auf der „Integration of Sustainable Energy Conference“, kurz iSEneC, die erstmals am 11. und 12. Juli im Messezentrum Nürnberg stattfindet. Wir haben mit Prof. Dr. Wolfgang Arlt, Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Vorsitzender der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus Nürnberg (EnCN) und Präsident der Konferenz, darüber gesprochen.

    Warum ist es wichtig, dass Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für eine nachhaltige Energieversorgung zusammenarbeiten?

    Auf der einen Seite werden neue Technologien entwickelt, die schnell in den Markt implementiert werden sollen. Andererseits muss jedoch die Versorgungsstabilität gewährleistet sein und die Kosten für Energie sollen stabil bleiben. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, dass alle Komponenten in der Energiekette betrachtet werden – von der Erzeugung über Transport und Speicherung bis zur effizienten Nutzung.

    Wie weit ist die Energiewende in Deutschland?

    Mit der Entwicklung und Markteinführung von Basistechnologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien gilt der erste Schritt der Energiewende als erfolgreich abgeschlossen. Die Integration in das Energiesystem ist nun die zweite wichtige Phase, die Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in den kommenden Jahren disziplinübergreifend beschäftigen wird. Mit der iSEneC erhält die Branche eine Dialog-Plattform, die sich dieser zentralen Frage widmet und mit Entwicklern, Entscheidungsträgern und Strategen aus Forschung, Industrie und Politik alle beteiligten Akteure an einen Tisch bringt. Auch wenn wir von einer vollständigen Versorgung durch regenerative Energien noch weit entfernt sind, gilt es auf lange Sicht, die einzelnen Technologien in qualitativer und quantitativer Hinsicht gut aufeinander abzustimmen, um ein möglichst effektives Gesamtsystem zu schaffen. Durch den großen Anteil fluktuierender Ressourcen kommt insbesondere dem Erhalt der Systemstabilität eine wichtige Rolle zu.

    Welche Themen bewegen die Energiebranche derzeit?

    Länder wie Deutschland, die ihre Netze bereits mit einem gewissen Anteil erneuerbarer Energien speisen, widmen sich nun intensiv den Themen Integration und Speicherung. Nicht nur die intelligente und effiziente Steuerung des Stromverbrauchs mittels Smart Grids ist notwendig geworden. Für die Aufrechterhaltung der Versorgungsstabilität müssen zudem Speicher eingerichtet werden, um gewonnene Energien aus erneuerbaren Quellen bedarfsgerecht verteilen zu können. Und global betrachtet ist die Erschließung von Regionen wie Island und Nordafrika ein wichtiger nächster Schritt, um ihre wertvollen Wasser-, Solar- und Windressourcen für den Ausbau regenerativer Energiesysteme nutzen zu können. Vorhandene Technologien müssen jetzt weltweit implementiert werden. Denn auch wenn mittlerweile selbst die größten Zweifler begriffen haben, dass die Energiewende stattfindet, schreitet der Klimawandel weiter voran. Deutschland nimmt bei Technologien zur regenerativen Energiegewinnung eine Vorreiterrolle ein.

    Innerhalb Deutschlands ist Nordbayern ein wichtiges Zentrum zur Erforschung erneuerbarer Energie. Wer sind die zentralen Akteure?

    Einrichtungen wie der Energie Campus Nürnberg, die Energieregion Nürnberg, Bayern Innovativ sowie die FAU arbeiten eng mit Unternehmen in der Region zusammen, um wirklich alle Komponenten in der Energiekette betrachten zu können. Auf diese Weise gelingt es uns, Erkenntnisse aus Forschung und Industrie zu bündeln, um Lösungen für die Energie von morgen zu entwickeln.

    Weitere Informationen über die Energiekonferenz iSEneC am 11. und 12. Juli und die begleitende Fachausstellung gibt es unter www.isenec.org.

    Ansprechpartner für Medien:
    Prof. Dr. Wolfgang Arlt
    Tel.: 09131/85-27440
    wolfgang.arlt@fau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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