Physikalische Messungen bei der Erdbeobachtung sind das Thema des 7. Hermann-von-Helmholtz-Symposiums im Institut Berlin der PTB
Ein Buschfeuer in der menschenleeren Weite Australiens entdecken oder neue Öl- und Gasvorkommen aufspüren - dies sind nur zwei der vielen neuen Aufgaben, die physikalische Messverfahren bei der Erdbeobachtung erfüllen müssen. Gemeinsam haben sie die riesigen Datenmengen, die zuverlässig und richtig gemessen und ausgewertet werden müssen. Auf dem diesjährigen Hermann-von-Helmholtz-Symposium in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) werden in vier Vorträgen einige dieser Techniken ausführlich vorgestellt. Zu der Veranstaltung, die am Dienstag, den 1. Juli von 10 Uhr bis 16.15 Uhr im Hermann-von-Helmholtz-Bau der PTB in Berlin-Charlottenburg stattfindet, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Tief im Inneren der Erde beginnt der erste Vortrag (10 Uhr): Martin Lüling von der französischen Firma Schlumberger-Riboud stellt die Vielzahl von Messverfahren vor, die Geologen letztlich auf die Spur einer ergiebigen Öl- oder Gasquelle führen können. Seismische, kernphysikalische, elektromagnetische und hydraulische Messungen begleiten ihre Suche. Ist eine Quelle entdeckt, sorgen wiederum elektromagnetische Messungen für eine gezielte Bohrung. Dadurch kann die Produktion einer Quelle verhundertfacht werden. Alte, weitgehend abgebaute Ölfelder beispielsweise in Ländern der dritten Welt erhalten damit eine verlängerte Existenzgrundlage. So tragen physikalische Messungen direkt zur Entwicklungshilfe, zum Umweltschutz und zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.
Wie lange werden uns unsere Bodenschätze erhalten bleiben? Ein Frage, deren Antwort von vielen Variablen abhängt. Friedrich-Wilhelm Wellmer, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und des Niedersächsischen Landesamts für Bodenforschung (NLfB) in Hannover, stellt die dabei verwendeten Berechnungsmethoden vor (11.15 Uhr).
Wie entdeckt man ein Feuer oder einen Vulkanausbruch möglichst frühzeitig? Zum Beispiel mit dem Kleinsatelliten BIRD, der seit zwei Jahren Infrarot-Bilder aus dem Weltraum liefert. Er hat geholfen, die großen australischen Buschfeuer in den Jahren 2002 und 2003 unter Kontrolle zu bekommen und wird auch zur systematischen Beobachtung und energetischen Bewertung von Kohleflözfeuern in Nordchina eingesetzt. Dieter Oertel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) berichtet in seinem Vortrag (14.15 Uhr) über BIRD und die quantitative Feuererkennung aus dem Orbit.
Überwachung aus dem Weltraum ist auch das Thema des letzten Vortrages (15.15 Uhr). Georg Beyerle vom GeoForschungszentrum Potsdam erläutert, wie der deutsche Geosatellit CHAMP seit Juli 2002 die Atmosphäre wesentlich genauer als vorher erkundet. Der Satellit wertet ständig die kleinen Laufzeitdifferenzen aus, mit denen die GPS-Signale der Satellitennavigationssysteme bei ihm eintreffen, weil sie durch Luftschichten unterschiedlicher Temperatur und Feuchtigkeit gegangen sind. Daraus lässt sich das globale Temperaturfeld wetterunabhängig bestimmen.
Weitere Informationen:
Monika Behm
Telefon (030) 34 81-582
E-Mail: Monika.Behm@ptb.de
Jutta Bender
Tel. (0531) 592- 8101
E-Mail: Jutta.Bender@ptb.de
Fax (0531) 592- 8106
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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