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26.07.2016 10:30

Neues Forschungsnetzwerk für Mikrobiomforschung

Stephan Brodicky Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien

    Mikroben und Viren haben weitreichenden Einfluss auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Die neu gegründete "Austrian Microbiome Initiative" (AMICI) fördert die nationale Mikrobiomforschung und vernetzt MedizinerInnen und ForscherInnen verschiedenster Fachrichtungen zur Nutzung von Synergien.

    Bakterien, Archaeen, Pilze, Viren – Milliarden von Mikroorganismen leben in Symbiose in und auf Menschen und Tieren. Diese mikroskopisch kleinen Lebewesen nehmen wichtige Funktionen für den Wirt wahr: Sie stärken das Immunsystem, stellen essenzielle Vitamine und Nährstoffe bereit und schützen gegen Krankheitserreger. Moderne DNA-Sequenzierungsverfahren eröffnen Einblicke in die komplexe Zusammensetzung und die genomischen Fähigkeiten der mikrobiellen Gemeinschaft – auch als Mikrobiom bezeichnet –, sodass nun Veränderungen des Mikrobioms mit verschiedensten Krankheiten, wie entzündlichen Darmerkrankungen, Übergewicht, Diabetes, Krebs, oder Autismus, in Zusammenhang gebracht werden konnten.

    Fachübergreifende Zusammenarbeit notwendig

    Das genaue Verständnis der Rolle der Mikroorganismen für die Gesundheit ihres Wirtes erfordert enge Zusammenarbeit von MedizinerInnen und WissenschafterInnen aus unterschiedlichen Disziplinen. Die kürzlich gestartete "Austrian Microbiome Initiative" – AMICI (italienisch für "Freunde") – bringt österreichische ExpertInnen und Fachgesellschaften zusammen, um die nationale Forschung in diesem Bereich zu stärken und Synergien besser zu nutzen. "Wir sind stolz darauf, dass es uns gelungen ist, verschiedene heimische Fachgesellschaften für unsere Initiative zu begeistern, um die Mikrobiom-Forschung in Österreich gemeinsam weiter anzukurbeln", sagt Christoph Steininger, Virologe und Infektiologe an der Medizinischen Universität Wien und AMICI-Präsident.

    Mikrobiomforschung 2.0

    Die Mikrobiomforschung möchte die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen der Art wie wir leben, was wir essen, welche Medikamente wir nehmen enthüllen. "Wir wollen nun verstärkt die Wirkmechanismen zwischen unserem Körper und den Mikrobiota aufklären und die Funktion einzelner Mikroben im komplexen Verbund mit den anderen Mikroben und dem Wirt verstehen", erklärt Alexander Loy, Mikrobiologe an der Universität Wien und AMICI-Geschäftsführer, der derzeit die Funktionen von Mikroorganismen im menschlichen Darm untersucht.

    Zu den ambitionierten Zielen der ForscherInnen gehört auch die Entwicklung neuer Mikrobiota-basierter Diagnoseverfahren, Therapieansätze und Ernährungskonzepte. Bereits jetzt zeigen unkonventionelle Ansätze wie Fäkaltransplantation ungeahnte Wirksamkeit bei akuten Durchfallerkrankungen, die von Clostridium difficile-Erregern verursacht werden. Die Zukunft der Mikrobiotatherapie liegt in der personalisierten Medizin erläutert Patrizia Kump, Gastroenterologin an der Medizinischen Universität Graz und AMICI-Vizepräsidentin: "Es besteht berechtigte Hoffnung, dass wir die Kenntnisse über das individuelle Mikrobiom einer Person zur Behandlung nutzen können – etwa in Form von speziellen Probiotika-Mischungen, gezielter Auswahl von Antibiotika oder durch individuelle Ernährungspläne".

    Weitere Informationen: AMICI – Österreichische Mikrobiom-Initiative http://www.microbiome.at

    Wissenschaftliche Kontakte
    Assoz.-Prof. Dr. Alexander Loy
    Division für Mikrobielle Ökologie
    Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung
    Forschungsverbund Chemistry meets Microbiology
    Universität Wien
    1090 Wien, Althanstrasse 14
    T +43 1 4277 766 05
    alexander.loy@univie.ac.at

    Assoz.-Prof. Dr. Christoph Steininger
    Innere Medizin I
    Medizinische Universität Wien
    1090 Wien, Währinger Gürtel 18‐20
    Tel.: +43 1 40 400 444 00
    christoph.steininger@meduniwien.ac.at

    Univ.-Ass. Dr. Patrizia Kump
    Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie
    Medizinische Universität Graz
    8036 Graz, Auenbruggerplatz 15
    Tel.: +43 316 385 133 50
    patrizia.kump@medunigraz.at

    Rückfragehinweise
    Mag. Alexandra Frey
    Pressebüro der Universität Wien
    Forschung und Lehre
    1010 Wien, Universitätsring 1
    T +43-1-4277-175 33
    M +43-664-602 77-175 33
    alexandra.frey@univie.ac.at

    Mag. Johannes Angerer
    Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Universität Wien
    Spitalgasse 23
    1090 Wien
    Tel.: +43 1 40 160 - 11 501
    Fax: +43 1 40 160 911 500
    Mobil: +43 664 800 16 11 501
    johannes.angerer@meduniwien.ac.at

    MMag. Gerald Auer
    Stabsstelle Marketing und Kommunikation der Medizinischen Universität Graz
    Auenbruggerplatz 2/9/IV
    8036 Graz
    Tel.: +43 316 385-72014
    Fax: +43 316 385-72030
    gerald.auer@medunigraz.at

    Offen für Neues. Seit 1365.
    Die Universität Wien ist eine der ältesten und größten Universitäten Europas: An 19 Fakultäten und Zentren arbeiten rund 9.600 MitarbeiterInnen, davon 6.800 WissenschafterInnen. Die Universität Wien ist damit die größte Forschungsinstitution Österreichs sowie die größte Bildungsstätte: An der Universität Wien sind derzeit rund 93.000 nationale und internationale Studierende inskribiert. Mit über 180 Studien verfügt sie über das vielfältigste Studienangebot des Landes. Die Universität Wien ist auch eine bedeutende Einrichtung für Weiterbildung in Österreich. http://www.univie.ac.at


    Bilder

    Bakterien, Archaeen, Pilze, Viren – Milliarden von Mikroorganismen leben in Symbiose in und auf Menschen und Tieren.
    Bakterien, Archaeen, Pilze, Viren – Milliarden von Mikroorganismen leben in Symbiose in und auf Mens ...
    Copyright: Charis Tsevis, flickr.com, http://bit.ly/29IUfUZ, CC BY-NC-ND 2.0
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    Sie stärken das Immunsystem, stellen essenzielle Vitamine und Nährstoffe bereit und schützen gegen Krankheitserreger
    Sie stärken das Immunsystem, stellen essenzielle Vitamine und Nährstoffe bereit und schützen gegen K ...
    Copyright: Charis Tsevis, flickr.com, http://bit.ly/29IUfUZ, CC BY-NC-ND 2.0
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Bakterien, Archaeen, Pilze, Viren – Milliarden von Mikroorganismen leben in Symbiose in und auf Menschen und Tieren.


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