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23.09.1998 00:00

Probleme mit der Wirbelsäule

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Deformitäten und degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule stehen im Mittelpunkt eines internationalen Kongresses, der am Freitag und Samstag kommender Woche, 2./3. Oktober 1998, am Universitätsklinikum Münster stattfindet. Die Leitung dieser Tagung unter der Schrimherrschaft der Europäischen Wirbelsäulengesellschaft (Spine Society of Europe) liegt bei Prof. Dr. Winfried Winkelmann, Direktor der Klinik für Allgemeine Orthopädie der Westfälischen Wilhelms-Universität, und dem leitenden Oberarzt dieser Klinik Privatdozent Dr. Henry Halm.

    Im Vordergrund des ersten Kongreßtages steht die Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulendeformitäten. Dabei werden insbesondere neuartige diagnostische Verfahren, wie beispielsweise die dreidimensionale Oberflächenvermessung, vorgestellt und diskutiert. Dieses in Münster entwickelte Verfahren arbeitet nur mit Licht und ohne Röntgenstrahlen. Die Vorträge zur Therapie von Wirbelsäulendeformitäten beschäftigen sich sowohl mit den konservativen Behandlungsmöglichkeiten, wie unter anderem spezielle Krankengymnastik und Korsettversorgung, beleuchten aber auch operative Therapiestrategien. Die Referenten stellen dabei insbesondere auch neuartige Operationsmethoden vor, die nach Worten Halms ein optimales Operationsergebnis ermöglichen, ohne daß nach dem Eingriff eine Ruhigstellung durch ein Korsett nötig ist.

    Auch in diesem Bereich der Wirbelsäulenchirurgie sind an der Orthopädischen Universitätsklinik Münster maßgebliche neue Verfahren entwickelt worden, über die im Rahmen des internationalen Kongresses berichtet wird. Dazu zählt insbesondere das Verfahren der "Halm-Zielke-Instrumentation: Skoliosepatienten können dadurch nach der Operation sofort wieder mit der Krankengymnastik beginnen und dürfen nach der Wundheilung auch umgehend schwimmen. Eine Rumpfgips- beziehungsweise Korsettbehandlung, die an vielen Kliniken noch üblich ist, gehört damit der Vergangenheit an.

    Im Mittelpunkt des Tagungsprogramms am Samstag steht der Rückenschmerz als Folge von Verschleißerscheinungen. Wie Halm betont, handelt es sich bei diesem Leiden heute um eine Volkserkrankung, die eines der Haupttätigkeitsbereiche des Orthopäden darstellt. Zunächst werden die neusten Erkenntnisse in der Ursachenforschung von Rücken- und begleitenden Beinschmerzen erörtert. In weiteren Beiträgen gehen die Wirbelsäulenspezialisten auf die diagnostischen Möglichkeiten, insbesondere auf den Stellenwert der Kernspintomographie, ein und beleuchten nichtoperative und operative Behandlungsstrategien. Zu den konservativen Therapieansätzen zählen insbesondere gezielte Injektionstechniken (Behandlung durch Spritzen) sowie Krankengymnastik und Bäderbehandlung. Hinsichtlich der operativen Therapie werden in Münster schwerpunktmäßig die neuartigen minimal-invasiven Verfahren vorgestellt und ihr Stellenwert diskutiert. Dabei geht es nach Worten Halms insbesondere auch um einen Vergleich mit den herkömmlichen Verfahren und um die Klärung der Frage, ob beziehungsweise inwieweit die sogenannten minimal-invasiven Verfahren wirklich immer die besten Therapieerfolge bringen.

    Das wissenschaftliche Programm wird jeweils von einstündigen Pausen unterbrochen, in denen Workshops zu den unterschiedlichen Themen und Videopräsentationen einzelner Operationstechniken stattfinden. Neben Orthopäden und Allgemeinmedizinern werden bei der Tagung in Münster auch viele Krankengymnasten, Orthopädiemechaniker sowie auch betroffene Patienten aus Selbsthilfeverbänden erwartet.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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