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11.07.2017 11:37

Neue Forschungs- und Therapieansätze durch Verschmelzung von Dateninseln

Dr. Susanne Langer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Das MIRACUM-Konsortium (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) wird im Rahmen der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ab 2018 mit 32,1 Mio gefördert. Hinter MIRACUM stehen acht Universitäten mit Universitätsklinika, zwei Hochschulen und ein Industriepartner. Ziel ist es, die derzeit sehr unterschiedlichen Dateninseln aus Krankenversorgung und Forschung in Datenintegrationszentren zusammenzuführen, um die Daten mit Hilfe von innovativen IT-Lösungen für Forschungsprojekte und konkrete Therapieentscheidungen zentral nutzen zu können.

    Das MIRACUM-Konsortium (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) wird im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MI-I) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ab 2018 mit 32,1 Mio gefördert. Hinter MIRACUM stehen acht Universitäten mit Universitätsklinika (Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Magdeburg, Mainz, Mannheim und Marburg) zwei Hochschulen (Hochschule Mannheim und Technische Hochschule Mittelhessen) und die Firma Averbis (Freiburg) als Industriepartner. Ziel ist es, die derzeit sehr unterschiedlichen Dateninseln aus Krankenversorgung und Forschung in Datenintegrationszentren zusammenzuführen, um die Daten mit Hilfe von innovativen IT-Lösungen für Forschungsprojekte und konkrete Therapieentscheidungen zentral nutzen zu können. Die Koordination erfolgt durch den Lehrstuhl für Medizinische Informatik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch. Stellvertretende Sprecher des Konsortiums sind Prof. Dr. Till Acker, Direktor des Instituts für Neuropathologie in Gießen und Forschungsdekan der Gießener Medizinischen Fakultät sowie Prof. Dr. Michael Neumaier, Direktor des Instituts für Klinische Chemie an der Universitätsmedizin Mannheim und Prodekan der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.

    Klinische Befunde, Bildgebende Diagnostik und genetische und molekulare Untersuchungen sind Beispiele von Informationen aus der Klinik, die MIRACUM vernetzt, um zukünftig beispielsweise Lungenerkrankungen oder auch Hirntumoren mit verbesserter Trennschärfe verschiedenen Untergruppen zuzuordnen, und Patienten somit zielgerichteter und wirkungsvoller behandeln zu können. Die Behandlung von Krebserkrankungen erfordert die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie benötigen in ihrer täglichen Arbeit und insbesondere bei Therapieentscheidungen im Rahmen interdisziplinärer Tumorkonferenzen alle verfügbaren Informationen ihrer Patienten vollständig und auf einen Blick. MIRACUM liefert den Nutzern vernetzte Daten aus der Klinik und aus molekularen/genetischen Untersuchungen unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Die Daten werden effizient zusammengeführt und übersichtlich dargestellt. Außerdem wird das Konsortium Datenabfragen für die Identifikation von Patientinnen und Patienten zur Rekrutierung für klinische Studien erleichtern.

    „Ziel dieser großen Förderinitiative des BMBF“, sagt Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch, „ist es, eine deutschlandweite, gemeinsame, datenschutzgerechte Nutzung von Patientendaten aller Art, zur Verbesserung der Patientenversorgung, im Sinne eines lernenden Gesundheitssystems, zunächst ausgehend von der Universitätsmedizin, zu ermöglichen. Im Hinblick auf dieses Ziel kann das MIRACUM Konsortium, welches schon jetzt fast ein Viertel aller deutschen Universitätsklinika mit Daten von mehr als 10 Mio Patienten umfasst und sich über fünf Bundesländer erstreckt, als exzellentes Beispiel für eine deutschlandweite Skalierung entsprechender medizininformatischer Methoden und Infrastrukturen dienen.“ Prof. Dr. Dr. Jürgen Schüttler, Dekan der Medizinischen Fakultät der FAU, ergänzt: „Welche Fortschritte das standortübergreifende, intelligente Verknüpfen von Daten ermöglicht, konnte MIRACUM schon in der Konzeptphase deutlich machen: So konnten wir für elf Krankenhäuser der Maximalversorgung die Daten von mehr als 18.000 Darmkrebs-Patientinnen und -Patienten mit verteilten Analysen auswerten und daraus wertvolle Erkenntnisse über die realen Behandlungsverläufe bei dieser Krankheit ableiten."

    Erste Ergebnisse wurden bereits im Rahmen der neunmonatigen Konzeptphase erzielt und können unter http://www.miracum.de nachgelesen werden.

    Beteiligte Universitäten mit Universitätsklinika:
    • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg & Universitätsklinikum Erlangen (Konsortialführer)
    • Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt & Universitätsklinikum Frankfurt
    • Albert Ludwigs-Universität Freiburg & Universitätsklinikum Freiburg
    • Justus-Liebig-Universität Gießen & Universitätsklinikum Gießen/Marburg
    • Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz
    • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg/Universitätsklinikum Mannheim
    • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg & Universitätsklinikum Magdeburg
    • Philipps-Universität Marburg & Universitätsklinikum Gießen/Marburg

    Weitere Partner
    • Technische Hochschule Mittelhessen
    • Hochschule Mannheim
    • Averbis GmbH Freiburg

    Konsortialführer:
    Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch
    Tel.: 09131/85-26720
    ulli.prokosch@uk-erlangen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.miracum.de (Homepage)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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