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24.08.2017 14:06

DFG fördert interdisziplinäres Projekt der Universität Paderborn zur digitalen Bildsuche

Nina Reckendorf Stabsstelle Presse und Kommunikation
Universität Paderborn

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt im Rahmen der Förderlinie e-Research-Werkzeuge das Drittmittelprojekt „Aby gets digital: ARAby“ der Universität Paderborn mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Gesamtfördervolumen von fast einer halben Million Euro. Dies beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss der DFG auf seiner letzten Sitzung in Bonn. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines computergestützten Recherchewerkzeugs zur Verbesserung der Auffindbarkeit von digitalen Bildern im Rahmen geisteswissenschaftlicher Forschung.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt im Rahmen der Förderlinie e-Research-Werkzeuge das Drittmittelprojekt „Aby gets digital: ARAby“ der Universität Paderborn mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Gesamtfördervolumen von fast einer halben Million Euro. Dies beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss der DFG auf seiner letzten Sitzung in Bonn. Den Antrag des disziplinübergreifenden Verbundprojekts stellten Prof. Dr. Eva-Maria Seng und Prof. Dr. Eyke Hüllermeier von der Universität Paderborn sowie Prof. Dr. Ralph Ewerth aus Hannover (Technische Informationsbibliothek und Leibniz Universität Hannover). Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines computergestützten Recherchewerkzeugs zur Verbesserung der Auffindbarkeit von digitalen Bildern im Rahmen geisteswissenschaftlicher Forschung.

    Das Projekt steht im Kontext des Paderborner Profilbereiches „Digital Humanities“. Für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Informatik und Kulturwissenschaften bietet die Universität Paderborn beste Voraussetzungen. Dabei geht es nicht nur darum, die Methoden der Informatik und Techniken der digitalen Informationsverarbeitung zu nutzen, um kulturwissenschaftliche Phänomene zu untersuchen. In der interdisziplinären Zusammenarbeit entstehen ganz neue Forschungsfelder, -fragen und -prozesse.

    Initiiert wurde das Vorhaben mit dem Titel „Aby gets digital – ARAby: Ein adaptives Retrieval- und Analysetool zur Unterstützung bildorientierter Forschungsprozesse“ durch Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Inhaberin des Lehrstuhls für Kulturerbe an der Universität Paderborn. Seit 2006 betreibt das am Lehrstuhl von Prof. Seng angesiedelte „Kompetenzzentrum für Kulturerbe: materiell – immateriell – digital“ ein modernes, digitales Bildarchiv mit mehr als 10.000 Abbildungen aus dem Bereich der Kunst- und Architekturgeschichte. Da hier aufgrund der stetig steigenden Menge digitalen Bildmaterials die Idee für eine automatisierte, computergestützte Recherche und Analyse großer Bildkorpora aufkam, wurde der Kontakt zu zwei Spezialisten aus der Informatik gesucht. Prof. Dr. Eyke Hüllermeier, Inhaber des Lehrstuhls Intelligente Systeme am Institut für Informatik der Universität Paderborn, und Prof. Ralph Ewerth, Leiter der Forschungsgruppe Visual Analytics an der Technischen Informationsbibliothek (TIB), werden ihre Expertise auf den Gebieten des Maschinellen Lernens, der intelligenten Datenanalyse und der Bildverarbeitung in die Projektrealisierung einbringen.

    Insgesamt zielt das Projekt „ARAby“ auf die Entwicklung eines e-Research-Tools zur verbesserten Nutzbarmachung und Auswertung großer Bilddatenmengen im geisteswissenschaftlichen Forschungsprozess ab. Mit dem Tool soll die Bildrecherche in Datenbanken kulturellen Erbes optimiert und damit die Leistungsfähigkeit bestehender wissenschaftlicher Informationssysteme für den geisteswissenschaftlichen Forschungsprozess erhöht werden.

    Ausgangspunkt der Entwicklungsidee ist das von dem Kunsthistoriker Abraham Moritz Warburg (1866-1929), genannt Aby Warburg, Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte Verfahren des systematischen Bildvergleichs, das dieser bei der Zusammenstellung seines Mnemosyne Bilderatlas’ anwandte. Auf leinenbezogenen Holztafeln arrangierte Warburg Bildmaterial unterschiedlichster Art zur simultanen Zusammenschau.
    Durch den Vergleich erkannte Warburg in dem breiten Bild- und Materialfundus durch die Zeiten sich wiederholende Ähnlichkeiten und Unterschiede von formalen und inhaltlichen Gestaltungsmerkmalen (sog. „Pathosformeln“). Die entstehenden Bildmontagen waren Arbeitsmethode und Ergebnisdokumentation zugleich, vereinfachten das Überprüfen von Hypothesen und führten zu neuen Fragestellungen. Das Tool ARAby soll das Verfahren Warburgs im Digitalen weiterführen und mit Hilfe von Technologien der Informationswissenschaft erweitern.


    Weitere Informationen:

    http://www.upb.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Kulturwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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