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21.08.2003 10:57

"Nachwuchs für die Zukunft"

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Die modernen Kommunikations- und Informationstechnologien werden das deutsche Gesundheitswesen tief greifend verändern. Schon jetzt nimmt ihr Einsatz kontinuierlich zu. Neuer wichtiger Meilenstein wird die vom Bundesgesundheitsministerium für 2006 angekündigte Gesundheitskarte sein, die die Krankenversichertenkarte in ihrer bisherigen Form ablösen soll. Voraussetzung für den Ausbau der digitalen Kommunikation beziehungsweise der Vernetzung von Gesundheitsdaten und den dadurch erwarteten Gewinn an Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ist die Bereitstellung einer übergreifenden Telematikplattform. Zur Bewältigung der wachsenden vielfältigen Anforderungen in diesem Bereich der Anwendungen von Telekommunikation und Informatik besteht ein großer Bedarf an Medizin-Informatikern. "Nachwuchs für die Zukunft" lautet daher auch das Thema der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), die vom 14. bis 18. September 2003 an der Universität Münster stattfindet.

    Die lokale Organisation dieser im Fürstenberghaus am Domplatz stattfindenden Tagung liegt beim Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik des Universitätsklinikums Münster. Zur Eröffnungsveranstaltung am 15. September um 10 Uhr wird auch NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer erwartet, die unter anderem über die politischen Planungen hinsichtlich einer IT-gestützten Vernetzung des deutschen Gesundheitswesen und insbesondere der vorgesehenen Einführung der Gesundheitskarte berichten wird. Im Anschluss an die Rede der Ministerin wird in einer "Telematik Live Sitzung" das Zusammenspiel verschiedener Standard-Software-Produkte zur Unterstützung einer sektorübergreifenden Vernetzung im Gesundheitswesen präsentiert. Anbieter von Krankenhausinformationssystemen, Lieferanten von Arztpraxissystemen und Entwickler elektronischer Gesundheitsakten werden die Integration ihrer Produkte anhand eines konkreten Szenarioausschnittes vorstellen. Anschließend werden die Forderungen aus dem "GMDS-Thesenpapier zur telematischen Vernetzung von Versorgungseinrichtungen im deutschen Gesundheitswesen" vor dem Hintergrund der Ergebnisse dieser Präsentation und der aktuellen politischen Entwicklung in der deutschen Gesundheitstelematik unter Einbeziehung des Auditoriums diskutiert.


    Im weiteren Verlauf der Tagung geht es unter anderem um aktuelle Fragen der Biometrie und Epidemiologie. In der Biometrie werden die neuesten Verfahren für die Planung, Durchführung und Auswertung klinischer Studien vorgestellt und diskutiert. In zwei Workshops werden die zukünftigen regulatorischen Anforderungen an klinische Studien erläutert, die sich dadurch ergeben, dass das nationale deutsche Recht an geltende EU-Bestimmungen angepasst werden muss. In der Epidemiologie werden neue und aktuelle Forschungsergebnisse bei den Krebserkrankungen, den Krankheiten des Herzens und der Gefäße sowie aus dem Bereich der Arbeits- und Umweltmedizin präsentiert.

    Weitere Schwerpunkte, die im Laufe der Tagung in über 50 Vortrags- und Postersitzungen behandelt werden, sind die Nutzung neuer Medien und des Internets für die studentische Lehre (E-Learning), die medizinische Biosignal- und Bildverarbeitung, die Einführung eines prozessorientierten Qualitätsmanagements, die Einbindung von Leitlinien und Klinischen Behandlungspfaden in medizinische Informationssysteme zur Unterstützung eines sektorübergreifenden Disease Managements sowie die immer brisanter werdenden Aspekte der Gesundheitsökonomie.

    Der Nachwuchsförderung als Oberthema der Tagung wird durch zwei Veranstaltungen Rechnung getragen: Am 16. September erfolgt im Rahmen von vier speziellen Nachwuchspreissitzungen die Auswahl der Nachwuchspreisträger. Darüber hinaus werden am 18. September die verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Umfeld der Medizinischen Informatik, der Biometrie und der Epidemiologie in einer öffentlichen Sitzung präsentiert, zu der vor allem auch die Schulen der Region eingeladen sind.

    Die abteilungsübergreifende Unterstützung von Arbeitsprozessen im Krankenhaus, eine benutzerfreundliche und schnelle Dokumentation von Befunden, Diagnosen und Prozeduren sowie die auf den Inhalten einer elektronischen Krankenakte aufbauende Erstellung von Arztbriefen stellen nach wie vor eine große Herausforderung an Krankenhausinformationssysteme (KIS) dar. Zusätzliches Highlight der GMDS-Jahrestagung ist deshalb die in diesem Jahr erstmalig durchgeführte Veranstaltung einer "Clinical Documentation Challenge". Acht KIS-Anbieter aus dem deutschsprachigen Markt stellen sich dieser Herausforderung und präsentieren ihre Produkte anhand eines ihnen erst kurz vor der Tagung vorgegebenen klinischen Ablaufs von der Aufnahme bis zur Entlassung. Die Bearbeitung dieses Szenarios mit dem angebotenen Produkt ist in Form eines Rollenspiels an zwei Arbeitsplätzen "live" zu präsentieren. Den Besuchern dieser Veranstaltung wird dadurch die sofortige Vergleichbarkeit der präsentierten Lösungen ermöglicht. Die Clinical Documentation Challenge wird erstmals in dieser Form im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Im anglo-amerikanischen Raum gehören Veranstaltungen dieser Art mittlerweile zum festen Bestandteil vieler Kongresse.


    Weitere Informationen:

    http://www.gmds2003.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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