idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.08.2003 09:04

EFIM-Kongress: Das Für und Wider der Krebs-Früherkennung

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 30.000 Männer an Prostatakrebs. Tödlich endet die Krankheit für 11.000 Betroffene. Um diese Zahl zu senken, sind vorbeugende Reihenuntersuchungen mit Bluttests in der Diskussion. Dieses Screening ist jedoch umstritten. Ob flächendeckende Krebsfrüherkennung bei gesunden Menschen tatsächlich sinnvoll ist, diskutieren Experten auf dem 4. Kongress der European Federation of Internal Medicine (EFIM), der vom 10. bis 13. September im bcc Berliner Congress Center stattfindet.

    Mit dem Bluttest sucht der Arzt nach einem prostataspezifischen Antigen (PSA), einem so genannten "Krebsmarker". Ist der PSA-Wert erhöht, kann dies auf Prostatakrebs hindeuten. Um die Diagnose zu sichern, entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe aus der Prostata. Bestätigt sich der Verdacht, entfernt er in der Regel den Tumor und die Vorsteherdrüse des Patienten. Mit dem PSA-Test wollen Ärzte vor allem aggressive, schnell wachsende Krebsformen entdecken. Daran sterben überwiegend junge Männer. Als Screening angewandt deckt der Test aber auch die langsam wachsenden, harmloseren Formen des Prostatakrebses auf. Er trifft eher ältere Männer. In den seltensten Fällen sterben diese Patienten an dem Tumor. Doch ist der Krebs entdeckt, wird operiert. Eine Operation der Prostata kann diese Männer jedoch inkontinent und impotent machen. Ohne zusätzliche Diagnostik würde diese Form der Früherkennung den Patienten also eher schaden als helfen.

    Auch für Brust-, Darm-, und Lungenkrebs gibt es in vielen Ländern bereits flächendeckende Früherkennung. Denn generell gilt Screening als nützlich. Der gesundheitliche Schaden für den Patienten scheint zweitrangig. "Richtiger wäre es zu sagen: Krebs-Screening ist schädlich, möglicherweise profitieren die Teilnehmer aber auch davon", so Professor Dr. med. Jürgen Windeler vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V. in Essen. Er referiert am ersten Kongresstag in Berlin in dem Seminar "Cancer Screening in healthy populations - will it reduce mortality?". Die Sitzung unter Leitung von Kongresspräsident Professor Dr. med. Johannes Köbberling, Wuppertal, umfasst das Für und Wider der Früherkennung von Krebs. Windeler fordert, dass Patienten klare Informationen über Nutzen und Risiken von Screening bekommen sollten. Ärzte dürften sie nicht drängen, daran teilzunehmen. Die Entscheidung müsse allein bei den Patienten selbst liegen.

    Akkreditierungen
    für den 4. Kongress der European Federation of Internal Medicine (EFIM)
    10. bis 13. September in Berlin, bcc Berliner Congress Center, Am Köllnischen Park, 10179 Berlin

    _Ich werde den Kongress der European Federation of Internal Medicine (EFIM) in Berlin persönlich besuchen.

    _Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:

    TELEFON/FAX:

    Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle EFIM
    Anna Voormann
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel +49 (0) 711 89 31 552
    Fax +49 (0) 711 89 31 566
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.medkongresse.de/efim/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).