Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 30.000 Männer an Prostatakrebs. Tödlich endet die Krankheit für 11.000 Betroffene. Um diese Zahl zu senken, sind vorbeugende Reihenuntersuchungen mit Bluttests in der Diskussion. Dieses Screening ist jedoch umstritten. Ob flächendeckende Krebsfrüherkennung bei gesunden Menschen tatsächlich sinnvoll ist, diskutieren Experten auf dem 4. Kongress der European Federation of Internal Medicine (EFIM), der vom 10. bis 13. September im bcc Berliner Congress Center stattfindet.
Mit dem Bluttest sucht der Arzt nach einem prostataspezifischen Antigen (PSA), einem so genannten "Krebsmarker". Ist der PSA-Wert erhöht, kann dies auf Prostatakrebs hindeuten. Um die Diagnose zu sichern, entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe aus der Prostata. Bestätigt sich der Verdacht, entfernt er in der Regel den Tumor und die Vorsteherdrüse des Patienten. Mit dem PSA-Test wollen Ärzte vor allem aggressive, schnell wachsende Krebsformen entdecken. Daran sterben überwiegend junge Männer. Als Screening angewandt deckt der Test aber auch die langsam wachsenden, harmloseren Formen des Prostatakrebses auf. Er trifft eher ältere Männer. In den seltensten Fällen sterben diese Patienten an dem Tumor. Doch ist der Krebs entdeckt, wird operiert. Eine Operation der Prostata kann diese Männer jedoch inkontinent und impotent machen. Ohne zusätzliche Diagnostik würde diese Form der Früherkennung den Patienten also eher schaden als helfen.
Auch für Brust-, Darm-, und Lungenkrebs gibt es in vielen Ländern bereits flächendeckende Früherkennung. Denn generell gilt Screening als nützlich. Der gesundheitliche Schaden für den Patienten scheint zweitrangig. "Richtiger wäre es zu sagen: Krebs-Screening ist schädlich, möglicherweise profitieren die Teilnehmer aber auch davon", so Professor Dr. med. Jürgen Windeler vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V. in Essen. Er referiert am ersten Kongresstag in Berlin in dem Seminar "Cancer Screening in healthy populations - will it reduce mortality?". Die Sitzung unter Leitung von Kongresspräsident Professor Dr. med. Johannes Köbberling, Wuppertal, umfasst das Für und Wider der Früherkennung von Krebs. Windeler fordert, dass Patienten klare Informationen über Nutzen und Risiken von Screening bekommen sollten. Ärzte dürften sie nicht drängen, daran teilzunehmen. Die Entscheidung müsse allein bei den Patienten selbst liegen.
Akkreditierungen
für den 4. Kongress der European Federation of Internal Medicine (EFIM)
10. bis 13. September in Berlin, bcc Berliner Congress Center, Am Köllnischen Park, 10179 Berlin
_Ich werde den Kongress der European Federation of Internal Medicine (EFIM) in Berlin persönlich besuchen.
_Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse.
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Pressestelle EFIM
Anna Voormann
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E-Mail: info@medizinkommunikation.org
http://www.medkongresse.de/efim/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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