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28.08.2003 09:24

Rechtsmediziner tagen in Münster

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Wenn sich Rechtsmediziner über aktuelle Fragen aus ihrem Fachgebiet austauschen, dann geht es oft um ganz konkrete Fälle. So auch bei der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin, die vom 17. bis 20. September 2003 in der Halle Münsterland in Münster stattfindet. Der Blick in das Programmheft weckt Erinnerungen an spektakuläre Unglücke der jüngsten Vergangenheit: Massaker am Erfurther Gutenberg-Gymnasium, Flugzeugunglück am Bodensee, Absturz der Concorde, Untergang des russischen Atom-U-Bootes "Kursk". An Beispielen wie diesen werden die rund 400 Teilnehmer aus Europa und Übersee unter anderem Aspekte der Opfer-Identifizierung erörtern. Das Themenspektrum ist jedoch weitaus größer. Mit 213 wissenschaftlichen Vorträgen und Posterbeiträgen aus unterschiedlichen Bereichen der Rechtsmedizin bietet der Kongress einen breiten Überblick über nahezu die gesamte Bandbreite dieser Disziplin.

    Organisiert wird die Tagung vom Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Münster unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Brinkmann, der auch Tagungspräsident ist. Zu den Schwerpunkten der Veranstaltung zählt unter anderem die forensische Traumatologie. Die Vorträge zu diesem Thema reichen von einer rechtsmedizinischen Betrachtung von Tötungsdelikten durch Schlagen und Treten über eine Analyse tödlicher Verkehrsunfälle von Pkw-Insassen mit Schädelhirntraumen bis hin zum Verletzungspotenzial von Trinkgläsern. In einem weiteren Themenblock beschäftigen sich die Rechtsmediziner mit Fragen rund um die Identifikation und Altersbestimmung von Leichen, wobei in einer gesonderten Sitzung speziell auf Massenkatastrophen eingegangen wird. Darüber hinaus kommen bei der Tagung in Münster unter anderem auch rechtsmedizinische Begutachtungsfragen sowie Aspekte der forensischen Toxikologie und Alkohologie zur Sprache. Berichtet wird in diesem Zusammenhang beispielsweise über psychophysische Effekte nach kombiniertem Konsum von Kokain und Alkohol in Verkehrs- und Kriminaldelikten oder über Haaranalysen auf illegale Betäubungsmittel bei Drogentoten und psychiatrischen Patienten.

    Erstmals bei einer Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin werden im Rahmen eines in die Veranstaltung eingebundenen internationalen Symposiums in englischer Sprache
    am 19. und 20. September neueste DNA-Technologien vorgestellt und diskutiert. Aufgrund dieser "Öffnung" ist es den Veranstaltern gelungen, international renommierte Referenten aus diesem Bereich einzuladen. Mit besonderer Spannung wird dabei der Vortrag von Bruce Budowle aus den USA zum aktuellen Thema Bioterrorismus erwartet.

    Wie die Veranstalter betonen, wird der Kongress in einer Zeit knapper Ressourcen und zunehmender Verteilungskämpfe in den Medizinischen Fakultäten Deutschlands demonstrieren, von welcher Bedeutung die Arbeit der Rechtsmediziner sowohl für die medizinische Forschung als auch für das Wohl der Bürger ist. Die Einbindung des Faches Rechtsmedizin in universitäre Strukturen sei Grundlage für die rechtsmedizinische Versorgung und Forschung auf hohem Niveau. Fundierte Kenntnisse seien für die tägliche rechtsmedizinische Praxis unabdingbar. Die Solidität der Begutachtung stelle einen Grundpfeiler der Rechtssicherheit dar.


    Weitere Informationen:

    http://medweb.uni-muenster.de/institute/remed/DGRM2003/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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