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05.09.2003 14:00

DFKI: SmartKom-Abschluss, Mensch-Technik-Interaktion

Reinhard Karger M. A. DFKI Saarbrücken
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

    Stuttgart-Möhringen und Saarbrücken, 5. September 2003
    Abschlussveranstaltung des BMBF-Leitprojektes SmartKom
    Multimodaler Dialog in der "Mensch-Technik-Interaktion":
    Integrierte Routenplanung für Pkw und Fußgänger

    Menschen reden, hören, sehen und verstehen einander im Dialog. Bisher hörten Maschinen nicht zu, sahen nicht hin und verstanden Befehle und Bedienkombinationen, aber nicht den Menschen und seine Wünsche.

    Im SmartKom-Konsortium arbeiten seit 1999 Wissenschaft und Industrie an Systemen, damit Menschen ihre natürlichen Kommunikationsmöglichkeiten in der Mensch-Technik-Interaktion weit besser einsetzen können. Gefördert wird das Leitprojekt SmartKom (1999 - 2003) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 16,5 Mio. Euro (Gesamtvolumen 25,5 Mio. Euro).

    Die intuitive SmartKom-Benutzerschnittstelle wird durch die integrierte Verarbeitung von Sprache, Gestik und Mimik erreicht. Das SmartKom-System hört zu, versteht Wort und Sinn; sieht hin und erkennt, ob der Nutzer verärgert ist oder zufrieden und berücksichtigt z.B. Zeigegesten, so dass man ohne Maus und Tastatur seine Ziele erreichen kann.

    Die SmartKom-Abschlussveranstaltung fand am 05. September 2003 in der DaimlerChrysler Konzernzentrale in Stuttgart-Möhringen statt. In Anwesenheit hochrangiger Vertreter von BMBF und Konsortium werden wesentliche Projektergebnisse vorgestellt: Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die erstmalige öffentliche Vorführung einer mobilen Version von SmartKom, mit der Fußgänger und Autofahrer ohne Tastatur, Maus oder Bedienknöpfe nur mit der Stimme und Zeigegesten auf eine Fülle von Informations- und Navigationsdiensten zugreifen können. Am Beispiel einer Fahrt nach Heidelberg wurde in einem Mercedes-Versuchsfahrzeug die Funktionsweise von SmartKom praktisch demonstriert. Damit wird erstmals ein im freien Sprachdialog mit einem digitalen Begleiter ansteuerbares Navigationssystem integriert. Das System wird nach Erreichen des Ziels zum Fußgängernavigationssystem und leitet den Nutzer z.B. vom nächsten Parkplatz zu Fuß weiter zu seinem Wunschziel. Es beantwortet dabei auch Fragen über Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Weges.

    Präsentiert wurden auch industrielle Spin-offs sowie weitere Forschungsprototypen: SmartKom-Home, das multimodale Wohnzimmer und SmartKom-Public, der innovative Kommunikationskiosk. Smartakus, der Life-like Character von SmartKom, hilft z.B. bei der Planung des nächsten Kinobesuchs - und das von der Filminformation, über Reservierung bis zur Wegbeschreibung. "Die wirtschafltichen Erfolge von SmartKom sind bemerkenswert", erklärte der wissenschaftliche Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, DFKI: "Wir haben insgesamt 51 Patente anmelden können aus dem SmartKom-Konsortium heraus; wir haben 59 Produktankündigungen und 29 echte Produkte unserer Industriepartner auf eigene Kosten erzeugt. Wir haben 5 verschiedene Spin-off Firmen aus SmartKom heraus gründen können. Aber auch wissenschaftlich kann sich das Projekt international sehen lassen mit mehr als 200 Publikationen und ungefähr 100 Konferenzvorträgen weltweit. Und, was noch interessant ist, die Software von SmartKom als Rahmensystem wird heute bereits an 15 ver-schiedenen Stellen in Europa genutzt."

    Die Programmierung eines Videorekorders unterscheidet sich von Gerät zu Gerät. Im SmartKom-Home Prototyp kann der Benutzer entweder per Stimme fordern "Die Sportschau auf dem ZDF heute Abend aufnehmen" oder noch einfacher in einer elektronischen Fernsehzeitschrift mit dem Finger auf eine ausgewählte Sendung zeigen und sagen "Bitte diese Sendung aufnehmen".

    In Zeiten von Hackern und Cyberterrorismus werden intelligente IT-Sicherheitslösungen immer wichtiger. Eine konkrete Produktneuheit ist z.B. die Sprecherverifikation per Telefon. Im SmartKom-Public Prototyp können erstmals multiple Biometrien erprobt werden. Dabei können nicht nur die Stimme und der Unterschriftszug des Benutzers, sondern auch seine Handkontur analysiert werden, um eine zweifelsfreie Zugangsberechtigung durch digitale biometrische Verfahren festzustellen.

    Unter der Führung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeiteten zwölf Forschergruppen aus Industrie, Hochschule und Forschungseinrichtungen im SmartKom-Konsortium:

    DFKI, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
    (Konsortialleiter)
    DaimlerChrysler AG
    EML, European Media Laboratory GmbH
    FAU, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    ICSI, International Computer Science Institute
    IMS, Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart
    LMU, Ludwig-Maximilians-Universität München
    MediaInterface Dresden GmbH
    Philips GmbH
    Siemens AG
    Sony International (Europe) GmbH
    Sympalog Voice Solutions GmbH

    SmartKom-Kontakt:
    Dr. Anselm Blocher
    DFKI GmbH
    Tel.: (0681) 302-5262
    e-mail: anselm.blocher@dfki.de

    SmartKom-Homepage:
    www.smartkom.org


    Weitere Informationen:

    http://www.smartkom.org
    http://www.dfki.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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