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11.09.2003 13:53

Wenn Eisen brennt und ein Bleibaum wächst

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Chemiker der Universität Leipzig bereiten Experimental-Vorlesung zum "Tag der offenen Tür" am 20. September vor.

    Im Mai beging die Wissenschaft den 200. Geburtstag des Chemikers Justus von Liebig. Aus diesem Anlass wurde das Jahr 2003 zum "Jahr der Chemie" deklariert. Der inzwischen zum fünften Male stattfindende bundesweite "Tag der offenen Tür" soll in diesem Jahr natürlich besonders anziehend wirken. Auch an der Universität Leipzig öffnen die Chemiker ihre Institute und laden alle ein, die dieser Wissenschaft mit Neugier, Faszination, Hoffnung oder auch Skepsis begegnen.

    Uhrzeiten und Ort:

    9.00 Uhr bis 13.00 Uhr
    Fakultät für Chemie und Mineralogie
    Neubau Chemie, Johannisallee 29

    10.00 Uhr
    Arthur-Hantzsch-Hörsaal, Johannisallee 29

    11 und 13 Uhr
    Lehr- und Forschungslabors der Institute für Physikalische/Theoretische, Analytische und Technische Chemie
    Linnéstraße 2 und 3

    Stellen Sie sich vor: Der Hörsaal ist dunkel. Der Experimentierende zündet ein Gemisch aus Eisenoxid und Aluminiumgrieß. Nach wenigen Sekunden erhellt weißglühendes Eisen den Raum. Oder ein anderes Experiment: Ein Stab aus Zink wird in einen Kolben mit Bleizuckerlösung gesteckt. Nach einiger Zeit beginnen dort die Kristalle des Bleibaumes zu glitzern.

    "Brennendes Eisen - und andere Experimente mit 24 chemischen Elementen" hat Prof. Dr. Dieter Sicker die Vorlesung zum "Tag der offenen Tür" genannt, während der mit Experimenten und Anekdoten kreuz und quer durch das Periodensystem der Elemente spaziert wird. "Natürlich setzen wir auf Effekte und freuen uns auf das Staunen des Publikums. Ich kann auch Experimente versprechen, die vermutlich noch niemand vorher gesehen hat. Aber es soll keine mysteriöse, respekteinflößende Zauber-Show inszeniert werden. Bei uns kann man wirklich etwas lernen", verspricht der Chemie-Professor. "Chemische Elemente sind nun mal die Grundbausteine der Natur. Sie haben ganz erstaunliche individuelle Eigenschaften. Nur dadurch entstehen Millionen verschiedener chemischer Verbindungen. Und darüber möchten wir ein bisschen philosophieren."

    Der Zuhörer wird dabei entdecken, dass er mehr über Chemie weiß, als er bislang glaubte. Und manche Frage wird sich ihm auch beantworten: Warum starb Beethoven durch Weintrinken an einer Bleivergiftung? Wem kann die Zinnpest gefährlich werden? Wie edel ist das Edelmetall Silber wirklich?

    Für Prof. Dieter Sicker, Dr. Frank Dietze und Dipl.-Ing (FH) Elke Altmann bedeutet diese anderthalbstündige Veranstaltung höchsten Einsatz schon im Vorfeld. So müssen sie den Trockeneis-Block in dem dann Magnesium gezündet wird, aushöhlen und im Dunkeln lichtempfindliche Gase mischen, die dann bis zum Knalleffekt während des Vortrages wieder sorgsam verpackt verbleiben.

    Muss man Chemiker sein, um diese Vorlesung zu begreifen? "Wer genug Neugier mitbringt, braucht nicht unbedingt chemisches Fachwissen, um Spaß zu haben. Aber so in die siebte oder achte Klasse sollten Kinder schon gehen", so Sicker. Und er beruhigt auch: "Alle Experimente sind in Vorlesungen erprobt und gefährden das Publikum nicht - keine giftigen Gase, keine raumgreifenden Flammen."

    Neben dieser Experimental-Vorlesung (10 Uhr), bei der im Arthur-Hantzsch-Hörsaal 200 Gäste Platz finden, gibt es an der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität (Johannisallee 29 / Neubau Chemie) von 9 bis 13 Uhr noch zahlreiche andere Möglichkeiten, seine Neugier zum Thema Chemie zu stillen. So sind die Labors der Institute für Anorganische und Organische Chemie zu besichtigen. "Junge Leute, die überlegen, ob sie ein Chemie-Studium ins Auge fassen sollten", so Prof. Horst Wilde, "sind ebenfalls herzlich willkommen. Sie werden nicht nur Material vorfinden, sondern genügend Experten, mit denen sie über die verschiedenen Studiengänge sprechen können." Wer einen Blick in die Lehr- und Forschungslabors der Institute für Physikalische/Theoretische, Analytische und Technische Chemie werfen möchte, kann dies zwischen 11 und 13 Uhr in der Linnéstraße 2 und 3.

    Bundesweit haben bisher 200 Werke der chemischen Industrie ihre Teilnahme am "Tag der offenen Tür" geplant, hinzu kommen zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen. Während der ersten vier Veranstaltungstage haben über 1,6 Millionen Menschen die Gelegenheit genutzt, bei Chemie-Firmen und Hochschulen hinter die Kulissen zu schauen.

    Marlis Heinz

    weitere Informationen:
    - für Leser
    www.jahr-der-chemie.de
    Prof. Dr. Horst Wilde
    Telefon: 0341 - 97 36571
    E-Mail: wilde@organik.chemie.uni-leipzig.de

    - für die Redaktionen:
    Prof. Dr. Dieter Sicker
    Telefon: 0341-97 36574
    E-Mail: sicker@organik.chemie.uni-leipzig.de

    Prof. Dr. Horst Wilde
    Telefon: 0341 - 97 36571
    E-Mail: wilde@organik.chemie.uni-leipzig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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