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17.09.2003 10:35

Die Vielfalt des Lebens im Laufe seiner Geschichte

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft

    Vom 29.9. bis 3.10. unter dem Motto 'Biodiversität - Endogene und exogene Hintergründe' / Öffentlichkeit steht im Mittelpunkt / Vorstandswahlen

    FRANKFURT. Nichts ist so spannend wie das Leben, seine Geschichte und seine Zukunft. Die Paläontologie spielt an der Schnittstelle zwischen Bio- und Geowissenschaften eine Schlüsselrolle, wenn es um Vergangenheit und Zukunft dieses Themas geht. Ihre Aufgabe ist es, unter anderem, die Änderung der Biodiversität, also der Vielfalt des Lebens, im Lauf der Erdgeschichte zu beschreiben und die Mchanismen ihrer Entwicklung zu entschlüsseln. Die Biodiversität im Verlauf der Erdgeschichte und die sie beeinflussenden Faktoren stehen daher im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung der Paläontologischen Gesellschaft in Mainz, die vom 29. September bis 3. Oktober an der Johannes Gutenberg-Universität stattfinden wird.

    Neben dem wissenschaftlichen Programm stehen auch Ehrungen und turnusmäßige Wahlen zum Vorstand an. So wird, unter anderem, ein/e neue/r Vorsitzende/r gewählt, da der bisherige Amtsinhaber, Prof. Dr. Wighart von Koenigswald aus Bonn nicht mehr zur Verfügung steht.

    Öffentlichkeit interessieren
    Neben wissenschaftlichem Austausch ist es erklärtes Ziel, im Rahmen der Tagung nicht nur in engeren Fachkreisen auf die Relevanz eines faszinierenden Faches aufmerksam zu machen, sondern auch eine breitere, vor allem regionale Öffentlichkeit zu erreichen und für die Paläontologie einzunehmen. "chließlich haben wir mehr zu bieten als nur Dinosaurier, obgleich wir absolut nicht böse sind für die Publicity, die sie uns verschaffen" so Prof. Thomas Brachert, Organisator und Tagungsleiter. "o ist immer noch weithin unbekannt, dass Organismen beispielsweise für die Rekonstruktion der Klimageschichte der Erde eine etscheidende Rolle spielen. Und nur, wenn wir die einigermaßen verlässlich kennen, können wir Aussagen für die Zukunft des Klimas und für die Zukunft des Lebens insgesamt auf diesem Planeten treffen."

    Absolutes Novum der Tagung ist es, dass nicht - wie üblich - 'nur' wissenschaftliche Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden, sondern dass die Öffentlichkeit in besonderem Maße im Rahmen von Veranstaltungen mit ganz unterschiedlicher Charakteristik an ein faszinierendes Thema - eben die Paläontologie - herangeführt wird; ganz besonders soll das Interesse potenzieller Nachwuchs-Paläontologen geweckt werden.

    Dazu zählt nicht nur die Beteiligung am Wissenschaftsmarkt der Universität Mainz am 20. und 21. September, also eine Woche vor Tagungsbeginn unter dem Motto 'Saurier zum Anfassen'. "Damit oder 'Frosch und Maus laden ein zum Fossilienfest' des Referates für Erdgeschichtliche Denkmalpflege am 28. September sollen", so Tagungsorganisator Prof. Thomas Brachert, "auch die grundsätzlichen Aspekte wie Biodiversität - heute und in der Vergangenheit sowie Klima und nachhaltige Nutzung von Ressourcen im öffentlichen Bewusstsein mit Paläontologie verknüpft werden". Ein 'traditionelles' Element des Brückenschlags zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ist der öffentliche Vortrag am Mittwoch, den 1. Oktober um 20 Uhr im Ratssaal. Prof. Wolf-Christian Dullo spricht zum Thema 'Korallen im Zeugenstand: Die Dynamik des Klimas'.

    Umfangreiches Tagungsprogramm
    Paläontologie befasst sich mit allen Aspekten des Lebens und der Biodiversität. Die Rekonstruktion, systematische Ordnung und Klassifizierung von Lebewesen, die die Anfänge der Paläontologie vor über 150 Jahren kennzeichneten, sind am Beginn des 21. Jahrhunderts durch die Frage nach dem 'Warum' der Entstehung von Biodiversität abgelöst worden. Welche 'inneren' Funktions- und Konstruktionsweisen ermöglichten und limitierten Veränderungen von Lebewesen? Welche äußeren Einflüsse lösten bei manchen Organismen Veränderungen der Biodiversität aus, während andere Gruppen als 'lebende Fossilien' unverändert blieben? Das sind nur einige der Fragestellungen, die im Rahmen der Tagung diskutiert werden sollen

    Das Tagungsprogramm mit der Präsention von Vorträgen und Postern konzentriert sich auf Dienstag, den 30. September bis Donnerstag, den 2. Oktober und wird von Tagesexkursionen flankiert, die am 29. September und 3. Oktober stattfinden. Unter sachkundiger Führung stehen das Kalktertiär des Mainzer Beckens, Eppelsheim und die Dinotheriensande in Rheinhessen, der Hunsrück-Schiefer mit dem 'Nahecaris-Projekt', das Permokarbon der Saar-Nahe-Senke (alle am 29. September) so wie das Paläogen in Oberrheingraben und Mainzer Beckens, das Oligozän des Westerwaldes am Beispiel Enspel, die Eozänvorkommen in der Vulkaneifel und die Mittelpleistozänen Mosbach Sande bei Wiesbaden (alle am 3. Oktober) auf dem Programm.

    Die Konferenzbeiträge sind in fünf Themen-Symposien gebündelt, die aktuellen Fragen der Paläontologie nachgehen und neue Antworten geben möchten:

    Symposium 1: 'Kontinentale Ökosysteme'
    Symposium 2: 'Palynologie im Paläozoikum - neue Forschungen und Perspektiven'
    Symposium 3: 'Steuerungsfaktoren der Biodiversität im Känozoikum: Vom Treibhaus ins Eishaus'
    Symposium 4: 'Konstruktionsmorphologie versus Phylogenetische Systematik'
    Symposium 5: Präparation und Wissenschaft

    Detaillierte Programmauskünfte zur 73. Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft sind beim Tagungsleiter oder unter http://www.palaeo.de bzw. www.palaeo.de/mainz im Internet abzurufen. Veranstalter unter Federführung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind das Landesamt für Erdgeschichtliche Denkmalpflege, das Landesamt für Geologie und Bergbau und die Landes sammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz so wie das Naturhistorisches Museum Mainz. Gefördert wird die Tagung von HeidelbergCement, Leimen, und Rohrbach Zement, Dotternhausen.

    Kontakt:
    Tagungsleitung
    Institut für Geowissenschaften der Universität Mainz, Paläontologie
    Prof. Dr. Thomas Brachert
    Becherweg 21
    55099 Mainz
    Tel.: +49 (6131) 3924281
    Fax: +49 (6131) 3934768
    E-Mail: t.brachert@geo.uni-mainz.de

    Paläontologische Gesellschaft
    Der Vorsitzende
    Prof. Dr. Wighart von Koenigswald
    Nußallee 8
    53115 Bonn
    Tel.: +49 (228) 73 3104
    Fax: +49 (228) 73 3509
    E-Mail: koenigswald@uni-bonn.de


    Weitere Informationen:

    http://www.palaeo.de/mainz


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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