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03.05.2018 15:10

Motor und Energiespeicher aus einem Guss

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Einen Motor und Energiespeicher zu bauen, der lediglich aus einer Komponente besteht, ist Physikern und Materialwissenschaftlern der Universitäten Heidelberg und Strasbourg (Frankreich) gelungen. Dafür nutzten sie eine elastische Polymerfaser, die zu einem Ring geformt und mithilfe einer äußeren Energiezufuhr zum Rotieren gebracht wurde. Von diesem Mechanismus erhoffen sich die Wissenschaftler neue Impulse zur Entwicklung intelligenter Werkstoffe mit fest definierten Funktionen. Veröffentlicht wurden die Forschungsergebnisse in „Nature Materials“.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 3. Mai 2018

    Motor und Energiespeicher aus einem Guss
    Physiker erfinden das Rad neu mithilfe einer Polymerfaser

    Einen Motor und Energiespeicher zu bauen, der lediglich aus einer Komponente besteht, ist Physikern und Materialwissenschaftlern der Universitäten Heidelberg und Strasbourg (Frankreich) gelungen. Dafür nutzten sie eine elastische Polymerfaser, die zu einem Ring geformt und mithilfe einer äußeren Energiezufuhr zum Rotieren gebracht wurde. Von diesem Mechanismus erhoffen sich die Wissenschaftler neue Impulse zur Entwicklung intelligenter Werkstoffe mit fest definierten Funktionen. Veröffentlicht wurden die Forschungsergebnisse in „Nature Materials“.

    „Unser Ansatz ist minimalistisch. Wir setzen nicht auf komplexe High-Tech-Materialien, sondern fragen uns, auf welche Weise die Geometrie und Topologie eines Materialstücks eine intelligente Funktion, etwa eine Drehbewegung, verursachen kann. So ist unser ‘wheel within’ entstanden“, betont Dr. Falko Ziebert vom Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg, der gemeinsam mit Dr. Igor Kulić vom Institut Charles Sadron der Universität Strasbourg die Forschungsarbeiten geleitet hat. Im Gegensatz zum klassischen starren Rad, das um eine feste Achse läuft, bildet sich bei diesem „eingebetteten Rad“ eine elastische Verformungswelle aus, die sich im Material bewegt. „Der Antrieb erfolgt durch einfaches Heizen, das eine thermische Ausdehnung des Materials bewirkt, ganz ähnlich wie bei der thermischen Konvektionsströmung in unserer Atmosphäre, die Wetter und Klima mitbestimmt. Das Drehmoment kommt dabei durch die Wechselwirkung dieser thermischen Deformation mit der vorgegebenen Deformation der Ringgeometrie zustande“, erläutert Dr. Ziebert.

    Mit dem „wheel within“ haben die Wissenschaftler ein sehr einfaches Prinzip entdeckt, um polymere Materialien, wie etwa einen Nylonfaden oder ein Gummiband, spontan in Bewegung zu setzen. Es bildet die Grundlage für weiterführende Forschungen. „Derzeit spielen wir noch mit verschiedenen Geometrien, Materialien und anderen Formen des Energieflusses durch das System“, sagt Dr. Kulić. Eine Vision ist dabei die Entwicklung neuer technischer Geräte mit robusten, selbst-bewegten Elementen, beispielsweise in Form künstlicher Muskeln. An den Forschungsarbeiten waren auch Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) beteiligt.

    Originalpublikation:
    A. Baumann, A. Sánchez-Ferrer, L. Jacomine, P. Martinoty, V. Le Houerou, F. Ziebert, Igor M. Kulić: Motorizing fibres with geometric zero-energy modes. Nature Materials (published online on 30 April 2018), doi: 10.1038/s41563-018-0062-0

    Kontakt:
    Dr. Falko Ziebert
    Institut für Theoretische Physik
    Tel. +49 6221 54-9443
    ziebert@thphys.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle
    Tel. +49 6221 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=eatNzUPBWn8


    Bilder

    Mit dem „wheel within“ haben die Wissenschaftler ein sehr einfaches Prinzip entdeckt, um polymere Materialien spontan in Bewegung zu setzen.
    Mit dem „wheel within“ haben die Wissenschaftler ein sehr einfaches Prinzip entdeckt, um polymere Ma ...
    Abbildung: Falko Ziebert
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie, Maschinenbau, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Mit dem „wheel within“ haben die Wissenschaftler ein sehr einfaches Prinzip entdeckt, um polymere Materialien spontan in Bewegung zu setzen.


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