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13.10.1998 00:00

Hallo Nachbar - Dag Buurvrouw!

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Ausstellung in Münster zeigt Karikaturen zum deutsch-niederländischen Verhältnis

    Frau Antje, die mit Holzschuhen Käseräder zur Windmühle rollt, ist für so manchen zum Synonym für Holland geworden. Jenseits der Grenze gelten Pickelhaube und Lederhose noch immer als typische Kleidungsstücke des deutschen Michel. So prägen Vorurteile, Klischees und Stereotypen nicht selten das Bild der Nachbarn Deutschland und Niederlande voneinander. Auf den Punkt gebracht werden sie in Karikaturen, die das Verhältnis zwischen beiden Staaten beleuchten. Ein Verhältnis, das sich wandelt und nach Meinung des münsterschen Niederlande-Experten Prof. Horst Lademacher der Normalisierung entgegenstrebt. Inwieweit dies zutrifft, läßt sich in einer Ausstellung mit dem Titel "Hallo Nachbar ... Dag buurvrouw" in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) nachvollziehen.

    87 Zeichnungen bekannter Karikaturisten aus beiden Ländern sind für die Ausstellung und einen begleitenden Bildband zusammengetragen worden. Lederhosen, Pickelhauben und Sandburgen auf der einen, Holzschuhe, Käseräder und Fietsen auf der anderen Seite illustrieren das nicht immer einfache Verhältnis zwischen den Niederlanden und Deutschland. Was als karikierender Zerrspiegel gedacht war, wird so manches Mal zum Brennspiegel, der die Probleme auf den Punkt bringt.

    Die Zeichnungen verleiten nach dem Urteil des scheidenden Bundesaußenministers Klaus Kinkel, der ein Vorwort zum Ausstellungskatalog beisteuerte, zum Schmunzeln, manchmal zum Lachen, machen aber zugleich auch nachdenklich. Nationale Stereotypen und Klischees kommen zum Vorschein, werden mit spitzer Feder überzeichnet und damit zugleich in Frage gestellt. Sie regen so zur kritischen Selbstbetrachtung an: Welches Bild haben wir vom Nachbarn, und wie sieht es umgekehrt aus?

    Auch für Prof. Dr. Walter Keim, Leiter der Pressedokumentation des Deutschen Bundestages und Honorarprofessor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster, sind die Zeichnungen "Appelle und Wegweiser zum gegenseitigen Abbau von Vorurteilen und nicht zuletzt ein wichtiger Beitrag zur Informations- und Meinungsvielfalt". Aktuelle Denkweisen und Einschätzungen spiegelten sich kaum irgendwo deutlicher als in den íichtweisen der Karikaturisten. So finde mitunter eine politische Zeichnung in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit als manche politische Debatte.

    Ein Beispiel ist das auch in der Ausstellung vertretene Spiegel-Titelbild "Frau Antje in den Wechseljahren" von Sebastian Krüger aus dem Jahr 1994, das vor allem in den Niederlanden heftige Diskussionen auslöste, letztlich aber zu einer intensiven Auseinandersetzung über Vorurteile und Klischees zwischen zwei Nachbarvölkern führte.

    Die Ausstellung "Hallo Nachbar...Dag buurvrouw" mit Zeichnungen führender Karikaturisten beider Länder über das deutsch-niederländische Verhältnis wurde von der Deutschen Botschaft in den Niederlanden in Zusammenarbeit mit Prof. Keim und niederländischen Karikaturisten zusammengestellt und wird in Münster mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes präsentiert.

    Die Ausstellung ist vom 14. Oktober bis 7. November montags bis samtags von 12 bis 17 Uhr im Pavillon der Universitäts- und Landesbibliothek Münster am Krummen Timpen 3-5 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung ist ein Bildband im secolo-Verlag Osnabrück (ISBN 3-929979-41-1) erschienen.


    Bilder

    "Luftverkehr in der Euregio" - Karikatur von Pluis in der niederländischen Zeitung Tubantia am 16.8.97
    "Luftverkehr in der Euregio" - Karikatur von Pluis in der niederländischen Zeitung Tubantia am 16.8. ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    "Luftverkehr in der Euregio" - Karikatur von Pluis in der niederländischen Zeitung Tubantia am 16.8.97


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