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12.06.2018 14:40

Neue Perspektiven auf Zionismus-Geschichte

Dr. Anke Sauter Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Eine internationale Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit dem Thema „Unacknowledged Kinships: Postcolonial Studies and the Historiography of Zionism“.

    FRANKFURT. Lässt sich die Herangehensweise der Postcolonial Studies mit der Forschung zur Geschichte des Zionismus verbinden? Welche Potenziale birgt eine solcherart neue Perspektive? Mit dieser Thematik befasst sich eine internationale Konferenz unter dem Titel „Unacknowledged Kinships: Postcolonial Studies and the Historiography of Zionism“, die von 17. bis 19. Juni im Seminarhaus (SH 3.105 und SH 5.101) und im Casino (Cas 1.801 und Cas 823) auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfindet.

    Auf Einladung der Martin-Buber-Professur in Zusammenarbeit mit dem Samuel J. Zacks Chair of Jewish History an der University of Toronto und dem LOEWE Forschungsschwerpunkt „Religiöse Positionierung“ an der Goethe-Universität treffen sich renommierte Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Israel, den Vereinigten Staaten, Kanada und Großbritannien, um ihre eigenen Arbeiten zu präsentieren und die Potenziale einer solchen Verbindung zu diskutieren. Keynote Speaker sind Professor Derek Penslar (University of Toronto/Harvard University) und Professor Ato Quayson (University of Toronto).

    Konzepte aus dem Bereich der „Postcolonial Studies“ wurden in der Vergangenheit wiederholt für die Analyse der jüdischen Geschichte verwendet. Sie haben dazu beigetragen, den Einfluss kolonialer Ideen und Politiken auf die Situation der Juden in der Diaspora besser zu verstehen. Und sie trugen zur Sichtweise bei, dass die Juden selbst in vielerlei Hinsicht eine kolonisierte Minderheit innerhalb Europas waren. Für die Geschichte des Zionismus fanden diese Konzepte bislang jedoch wenig Beachtung. Insbesondere der europäische Zionismus wurde nur selten aus einer solchen Perspektive analysiert. Dabei lässt sich der Zionismus durchaus als ein Versuch verstehen, die Marginalisierung der Juden in Europa zu überwinden, ähnlich wie dies antikoloniale und antirassistische Bewegungen getan haben.

    Zugleich gibt es viele komplexe und widersprüchliche Verbindungen zwischen dem Zionismus und dem europäischen Kolonialismus. Vieles spräche also dafür, postkoloniale Ansätze in der Forschung zur Geschichte des Zionismus zu verwenden und die Geschichte des Zionismus als einen Gegenstand der Postcolonial Studies zu begreifen. Dass dies bislang nur selten geschieht, hat eher politische und historische denn wissenschaftliche Gründe. Die Konferenz will ausloten, in welcher Weise postkoloniale Ansätze in der Forschung zur Geschichte des Zionismus angewendet werden können und welche Forschungsperspektiven sich daraus ergeben. Vertreterinnen und Vertretern der Zionismusgeschichte und der Postcolonial Studies haben Gelegenheit, sich direkt auszutauschen.

    Information: Dr. Stefan Vogt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Martin Buber-Professur, Norbert-Wollheim-Platz 1 (Campus Westend) Telefon 0179 5281106, E-Mail s.vogt@em.uni-frankfurt.de; http://www.uni-frankfurt.de/42839537/aktuell_conf

    Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft in GOETHE-UNI online (www.aktuelles.uni-frankfurt.de)

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist sie Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main(siehe auch www.uni-frankfurt.de/59086401/rhein-main-allianz). Internet: www.uni-frankfurt.de

    Herausgeberin: Die Präsidentin der Goethe-Universität Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main,
    Tel: 069 798-13066, Fax: 069 798-763 12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Religion
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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