Die 2007 im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder prämiierte Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies blickt bei einer Feierstunde am 21. Juni auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. In ihrem Festvortrag mit dem Titel Interior Frontiers: Dangerous Concepts in our Times greift Ann Laura Stoler, Professorin für Anthropologie und Geschichte an der New School for Social Research in New York, das Konzept der „inneren Grenzen“ von Johann Gottlieb Fichte auf, um zeitgenössische Identitätspolitiken sowie ihre ein- und ausgrenzenden Folgen zu untersuchen.
Gudrun Krämer, Professorin für Islamwissenschaft der Freien Universität Berlin und Direktorin der Graduate School, sowie Hanna Nieber und Iskandar Ahmad Abdalla, Promovenden der Graduate School, sprechen zu Geschichte und Perspektiven der Graduate School. Grußworte sprechen Professorin Brigitta Schütt, Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, und Professor Peter Frensch, Vizepräsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Veranstaltung im Institute for Cultural Inquiry (ICI) Berlin ist öffentlich, der Eintritt frei; die Veranstaltungssprache ist Englisch. Eine Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an office@bgsmcs.fu-berlin.de.
Die Mitglieder der von der Freien Universität Berlin als Sprecherhochschule gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient getragenen Graduate School Muslim Cultures and Societies untersuchen die historische Wandelbarkeit und globale Vernetzung islamisch geprägter Kulturen und Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart. Ihr besonderes Kennzeichen ist die systematische Zusammenführung geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen und Ansätze. Die geographische Spannweite reicht vom Islam in Europa und Nordamerika über den Mittleren Osten und das subsaharische Afrika bis Zentral-, Süd-, Südostasien und China; dies ist im internationalen Vergleich einzigartig.
Seit Oktober 2008 wurden 120 Promovierende in das dreijährige, strukturierte Promotionsprogramm der Graduate School aufgenommen; 51 von ihnen haben ihre Dissertation bis zum Sommer 2018 abgeschlossen. Die Gruppe der Promovierenden zeichnet sich durch ihre Internationalität und ausgewogene Genderbalance aus: Mehr als die Hälfte sind Frauen, knapp die Hälfte der Promovenden kommt aus dem Ausland. Die Absolventinnen und Absolventen sind, sei es international oder national, überwiegend im akademischen Feld tätig; viele arbeiten in der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit, in der Politikberatung oder in den Medien. Bereichert wird das Programm durch zahlreiche Postdoctoral Fellows und Visiting Scholars aus dem In- und Ausland, die in die Aktivitäten der Graduate School – Konferenzen, Vorträge und Blogs, Publikationen und Ausstellungen – intensiv eingebunden sind.
Im Jahr 2017 hat die Graduate School ihr programmatisches Profil erneuert: Das neue Forschungsprogramm trägt den Titel Dealing with Diversity in Islam: Texts, Objects, and Practices; im Mittelpunkt steht nun der Umgang mit Diversität, Differenz und Distinktion, seien sie religiös, kulturell, ethnisch, sozial, ökonomisch oder politisch definiert. Dieser Umgang soll in der Vielfalt seiner Strategien und Einstellungen erforscht werden – von der offenen Bejahung über Aushandlung und Verschleierung bis zur expliziten Ablehnung. Ziel ist es, Diversität nicht als solche ins Zentrum zu rücken, sondern – aus wissenschaftlichen wie gesellschaftspolitischen Gründen – den Umgang damit.
Mit Auslaufen der Exzellenzförderung hat die Graduate School die Einstein Stiftung Berlin, die Gerda Henkel Stiftung und den Deutschen Akademischen Austauschdienst als Förderer für ihr Programm gewonnen. Die Freie Universität Berlin garantiert in den kommenden Jahren die Finanzierung der Geschäftsstelle. Damit sind die Grundlagen dafür geschaffen, dass die Graduate School ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann.
Zeit und Ort:
• Donnerstag, 21. Juni, Beginn 18 Uhr
• Institute for Cultural Inquiry (ICI) Berlin Christinenstr. 18–19, Haus 8, 10119 Berlin.
• Teilnahme nur nach Anmeldung per E-Mail an office@bgsmcs.fu-berlin.de möglich
Kontakt:
Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies
• Sprecherin Prof. Dr. Dr. h. c. Gudrun Krämer, Tel.: +49-(0)30-838 52487
E-Mail: gudrun.kraemer@fu-berlin.de
• Geschäftsführer Dr. Lars Ostermeier, Tel.: +49-(0)30-838 53260
E-Mail: md@bgsmcs.fu-berlin.de
• E-Mail: office@bgsmcs.fu-berlin.de, www.bgsmcs.fu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Religion
überregional
Organisatorisches, Pressetermine
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).