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06.10.2003 16:28

Rekordzahlen bei Studierenden und Forschungsgeldern

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die Universität Leipzig erweist sich auch im Herbst 2003 als ein stark gefragter Studienort. Die Zahl der Studierenden wird an die in der Geschichte der Universität Leipzig bisher noch nicht erreichte Marke von 29 000 heranreichen. Darunter sind rund 6000 neu zu immatrikulierende Kommilitonen, die am 16. Oktober 2003 im Gewandhaus feierlich in die Gemeinschaft der Alma mater aufgenommen werden.

    Wie auf der Jahrespressekonferenz des Rektors am 6. Oktober 2003 festgestellt wurde, wäre die Zahl noch beträchtlich höher ausgefallen, hätte die Universität nicht aufgrund begrenzter Kapazitäten allein in den 50 Fächern mit örtlicher Zulassungsbeschränkung von den über 14 000 Bewerbungen drei Viertel unberücksichtigt lassen müssen. Besonders groß ist die Diskrepanz zwischen Bewerbungen und vorhandenen Studienplätzen bei Kommunikations- und Medienwissenschaft (1250 Bewerbungen auf 103 Studienplätze im Hauptfach) oder Kulturwissenschaften (700 auf 96). Kräftig zugelegt hat die Psychologie (660 auf 90), und bei der Grundschulpädagogik (620 auf 60) hat sich die Zahl der Bewerbungen gegenüber dem Vorjahr sogar verdoppelt. Und möglicherweise haben die fünf olympischen Ringe, die über Leipzigs Himmel schweben, dazu beigetragen, dass in der Sportwissenschaft die Anträge auf Eignungsprüfung auf die Rekordzahl von 800 (bei 185 Plätzen) gestiegen sind.

    Wie die Universität ihrem in Jahrhunderten erworbenen Ruf als "Arbeitsuniversität", an der die Lehre einen hohen Stellenwert besitzt, gerecht wird, so präsentiert sie sich zugleich als eine Stätte der Spitzenforschung. Mit fast 50 Millionen Euro erreichte sie 2002 ihr bislang bestes Ergebnis bei der Einwerbung von Forschungsgeldern der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Europäischen Union, der Bundesministerien und anderer Drittmittelgeber, wodurch 1541 Forschungsprojekte gefördert wurden. Gleichzeitig ergab sich die Möglichkeit, zusätzlich Personal - 940 Arbeitsverträge, das sind 18 % mehr gegenüber dem Vorjahr - für die Bearbeitung von Forschungsprojekten einzustellen.

    Eine neue Qualität hat die Mitarbeit der Universität in interdisziplinären Netzwerken erreicht, in denen Partner aus Forschung, Bildung und Wirtschaftsunternehmen innovativ zusammenwirken. So übernahm die Universität Leipzig die Projektleitung im Verbundprojekt "Lernende Region Leipzig - eine Region im Umbruch - für eine neue Lebensqualität in der Region". Ein anderes Beispiel betrifft eine der revolutionären Entwicklungen in der Medizin, die computer- und robotergestützte Chirurgie. Als einer der führenden Standorte auf diesem Gebiet in Deutschland bekam Leipzig vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Freistaat Sachsen den Auftrag, ein Kompetenzzentrum auf diesem Gebiet zu konzipieren und aufzubauen. Die an der Universität vorhandene einzigartige Kompetenz für Mittel- und Osteuropa sowie Südosteuropa kommt in der Gründung eines entsprechenden Zentrums im März dieses Jahres zum Ausdruck. Zu hoffen ist, dass dies zugleich ein Schritt auf dem Weg zur Ansiedlung eines vom Bund geförderten Osteuropazentrums für Wirtschaft und Kultur als Ost-West-Zentrum in Leipzig ist.
    Im erstmals publizierten bundesweiten DFG-Förderranking (2003) haben die Geschichts- und Kunstwissenschaften mit Rang 5 einen Spitzenplatz erreicht, der die traditionellen Stärken der Geisteswissenschaften an der Universität Leipzig nicht zuletzt in enger Kooperation mit außeruniversitären Instituten wie dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) oder dem Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur zum Ausdruck bringt.
    Ein herausragendes, profilbestimmendes Forschungsfeld ist mit Biotechnologie und Biomedizin abgesteckt, wie das auch optisch-räumlich in der Errichtung der BIO CITY Leipzig und der Einrichtung des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums (BBZ) im Mai bzw. Februar 2003 manifest wurde. Die Leistungsfähigkeit der vorhandenen universitären Arbeitsgruppen ist inzwischen durch fünf neue Professuren und sechs selbstständige wissenschaftliche Nachwuchsgruppen erweitert worden.

    Der Gebäudekomplex der BIO CITY Leipzig, der einen Wert von 50 Millionen Euro verkörpert, wurde nach nur 17-monatiger Bauzeit übergeben. Der universitäre Teil, etwa ein Viertel des Ganzen, umfasst 3000 qm Hauptnutzfläche. Ein weiterer Schwerpunkt im Bauprogramm war der Umbau des Gebäudes Johannisallee 21/23 für die Botanik, Mikrobiologie und Genetik, der im Übrigen bei laufendem Institutsbetrieb durchgeführt wurde. Nach entsprechender Sanierung wurde das Gebäude Brüderstraße 34 den Instituten für Pharmazie und Biochemie zur Nutzung übergeben. Im Botanischen Garten werden in diesem Monat die Arbeiten am Neubau der Anzuchtgewächshäuser und des Mangrovenhauses abgeschlossen. Damit wurde der Gewächshauskomplex des Botanischen Gartens mit einem Gesamtaufwand von 7,1 Millionen Euro neu geschaffen.
    Die Bauarbeiten im Bereich Ritterstraße werden am 15. Oktober 2003 mit der Übergabe des denkmalgerecht sanierten Gebäudes Ritterstraße 24, des ältesten im Besitz der Universität befindlichen Gebäude aus dem Jahre 1825, beendet. Für die künftige Großbaustelle am Augustusplatz, wo der Neu- und Umbau des Universitätskomplexes bis zum 600-jährigen Universitätsjubiläum im Jahre 2009 erfolgen soll, hat die Infrastrukturplanung begonnen. Die erste sichtbare Baumaßnahme beginnt im Sommer 2004 mit der schrittweisen Sanierung des Hörsaalgebäudes, in dessen Nachbarschaft die neue Mensa errichtet wird. Für den - weil kontrovers diskutiert - neuralgischen Punkt der Gesamtbebauung, die bauliche Ausformung und Gestaltung im Bereich der ehemaligen Paulinerkirche, wurde inzwischen ein zusätzliches Qualifizierungsverfahren ausgeschrieben, wobei die Ergebnisse der Architekten spätestens im Februar 2004 vorliegen sollen.

    Rektor Franz Häuser:
    Universität steht vor großen Herausforderungen

    Die Situation der Universität zu Beginn des neuen Studienjahres kennzeichnet Rektor Prof. Dr. Franz Häuser so: "Die erneut gewachsene studentische Nachfrage und das anspruchsvolle, differenzierte Angebot an Studienfächern stellen die Universität auch im kommenden Studienjahr bei knapper fließenden staatlichen Mitteln vor große Herausforderungen. Hinzu kommt der zunehmend spürbare Wettbewerb zwischen den Hohen Schulen, der beispielsweise weitere Anstrengungen in der Einführung gestufter Studiengänge erfordert. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben sollte das Leitmotto der Universität Leipzig 'Aus Tradition Grenzen überschreiten' erneut hilfreich sein."

    Der Rektor erinnert daran, dass die erste Hälfte des vorigen Studienjahres noch durch erhebliche Turbulenzen mit der Landesregierung gekennzeichnet war, die im Rücktritt des Rektors und der Prorektoren gipfelten. "Die seitdem unternommenen Bemühungen des neuen Rektorats - im Blick nach vorn - hatten Erfolg. Die Universität hat den lange umstrittenen Hochschulvertrag akzeptiert, auch weil sie die Zusage erhielt, dass damit ihre Entwicklungsmöglichkeiten nicht beeinträchtigt werden. Und ich bin froh, dass bei dem für die Universität lebenswichtigen Bauvorhaben am Augustusplatz ein Einvernehmen erzielt werden konnte, das die Interessen der Universität wahrt und den dringend gebotenen Fortgang des Vorhabens ermöglicht."


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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