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07.10.2003 12:32

Spin offs nutzen Uni als "Brutstube"

Gertraud Pickel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Bei gesicherter Existenz eine Firma aus der Uni heraus aufbauen: das Förderprogramm Flügge macht es möglich. Drei Gründer der Universität Erlangen-Nürnberg haben ihre Chance genutzt und für ihre zwei Unternehmungen ab 1. Oktober 2003 einen Zuschlag auf Förderung im Rahmen des Flügge-Programms durch das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst erhalten. Seit diesem Monat profitieren damit insgesamt 28 Personen an der Universität mit 15 Gründungsvorhaben vom Flügge-Programm. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Mit Ausnahme eines Unternehmens sind derzeit noch alle Flügge-Spin offs der Universität auf dem Markt.

    Vom Lehrstuhl für Strömungsmechanik kommt Josef Glaß, der unter dem Firmennamen INFUTEC ein innovatives Tropf-Infusionssystem für den Klinikbereich produzieren und vermarkten will. Bisher existieren zwei Typen von Infusionssystemen: Die einen nutzen die Schwerkraft und sind daher günstig, aber in der Dosierung ungenau. Die anderen Systeme funktionieren elektronisch. Sie arbeiten genau, sind aber wesentlich teurer als die Schwerkraftgetriebenen. Das Infusionssystem INFUTEC ist aufgrund seiner neuartigen Konstruktion zugleich preisgünstig und genau. Obendrein ist es einfacher zu warten und zu bedienen als die elektronischen Infusionsgeräte. Glaß hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Verfahrenstechnik studiert und war anschließend bei einer Unternehmensberatung tätig, bevor er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strömungsmechanik wurde. Bei der Umsetzung seines Vorhabens wird Glaß durch den Inhaber des Lehrstuhls, Professor Franz Durst, unterstützt.

    Eine Ausgründung aus dem Lehrstuhl für Graphische Datenverarbeitung der Universität ist die Bytes +Lights GmbH. Manfred Ernst und Frank Firsching, die aus dem mehrköpfigen Gründerteam die Flügge-Förderung erhalten, haben sich vorgenommen, Software für die wirklichkeitsgetreue Abbildung von Prototypen am Computer zu entwickeln. Dazu gehört insbesondere die Erzeugung qualitativ hochwertiger Dreiecksnetze aus CAD Daten. Kunden sind Industrieunternehmen vor allem aus dem Automobilbereich, der Luft- und Raumfahrt, dem Turbinenbau und dem Industrial Design. Ernst und Firsching haben beide an der Universität Erlangen-Nürnberg Informatik studiert und im Sommer ihr Diplom erhalten. Fachlich betreut werden die beiden Gründer durch den Inhaber des Lehrstuhls, Professor Günther Greiner.

    Das bayerische Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (Flügge) richtet sich an Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter bayerischer Hochschulen, die mit einer innovativen Idee ein Unternehmen gründen wollen. Die Gründer haben ein gesichertes Einkommen durch eine Halbtagsstelle an der Hochschule. Zugleich können sie die Einrichtungen des sie betreuenden Lehrstuhls nutzen und werden in betriebswirtschaftlichen Fragen durch einen Coach und die Gründerbüros an den Hochschulen beraten. Die bisherige Bilanz ist erfreulich. Von 34 ehemals geförderten Unternehmen in Bayern sind 24 noch am Markt tätig, drei Unternehmen wurden verkauft. Das entspricht einer Erfolgsquote von 80 Prozent. Die nächste Bewerbungsfrist für Flügge endet am 1. Dezember 2003.

    Weitere Informationen:

    Christoph Heynen
    Kontaktstelle wtt
    Flügge-Programm
    Tel.: 09131/85 -29437
    Christoph.Heynen@zuv.uni-erlangen.de

    Josef Glaß
    INFUTEC
    Tel.: 09131/85 -28794

    Manfred Ernst
    Bytes&Lights
    Tel.: 09131/691 -590


    Weitere Informationen:

    http://www.fluegge-bayern.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin, Wirtschaft
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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