Hauptversammlung der Uraha Foundation Germany e.V. / Förderung des interkulturellen Dialogs durch Hominiden
FRANKFURT. Was wäre Wissenschaft ohne ihre praktische Anwendung? Das Engagement der Uraha Foundation Germany e.V., die Wurzeln der Menschheit zu erforschen, beschränkt sich nicht nur auf Ausgrabungen, Untersuchungen und Interpretationen, sondern die Forscher der Universität Frankfurt wollen Wissenschaft auch dort vermitteln, wo ihre Forschung betrieben wird: Auf dem afrikanischen Kontinent, der Wiege der Menschheit.
Das erste große Projekt des im Jahre 2000 gegründeten Vereins ist der Aufbau des Kultur-, Museums- und Forschungszentrums am Ort anthropologischer und paläontologischer Ausgrabungen im Norden Malawis. 160 Millionen Jahre Erdgeschichte zum Anfassen, Erkunden und Hinterfragen. Finanziert wird das Großprojekt von der Europäischen Union, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Eschborn, und der Uraha Foundation Germany e.V.
Die Hauptversammlung des jungen Vereins, die am Dienstag, 14. Oktober, 19.30 im Zoologischen Institut der Universität stattfinden wird, bietet Einblicke in die Arbeiten vor Ort, die Entstehung eines Regionalen Lernprogrammes, Ausstellungskonzeption und interaktive Projekte. 'Hominiden machen Schule' heißt das ambitionierte zweite Projekt der Uraha Foundation Germany e.V. Nach dem erfolgreichen Start des 'Cultural and Museum Centers Karonga' in Malawi fördert der Verein nun auch vermehrt den deutsch-afrikanischen Dialog zwischen Schülern und Lehrern. "Hominiden machen Schule soll zum interdisziplinären Lernen anregen", so Prof. Friedemann Schrenk, einer der 'Urväter' der Uraha Foundation und Professor für Paläobiologie an der Universität Frankfurt.
Friedemann Schrenk gräbt seit mehr als zwanzig Jahren auf dem afrikanischen Kontinent nach unseren Vorfahren - den Hominiden. Bislang haben er und sein internationales Team im Rahmen des 'Hominid Corridor Research Project' vor allem in Malawi mehr als 2000 fossile Fragmente aus der Frühzeit des Menschen geborgen, präpariert und interpretiert. Bekanntester Fund ist dabei der 1992 gefundene Unterkiefer UR 501 eines Homo rudolfensis. Das etwa 2,5 Millionen Jahre alte Fundstück ist der bisher älteste Beweis der Gattung Homo. Als Hommage an den Fundort des bedeutenden Fragments -dem kleinen Dorf Uraha im Norden Malawis gelegen - wurde die Uraha Foundation im Jahre 2000 ins Leben gerufen.
Als Deutsch-Malawische Kooperation kümmern sich die Mitglieder vor allem um die Vermittlung paläoanthropologischer Themen in Afrika. Mit dem Projekt 'Hominiden machen Schule' soll nun der Startschuss zum Austausch zwischen jeweils einer deutschen und zwei afrikanischen Partnerschulen gegeben werden. Verständigungsvehikel ist dabei ein Unterkiefer. Und das geht ganz einfach: Der Abguss des bekannten Fossils UR 501 wird von einer deutschen Schule für den Wert von 100 Euro gekauft. Ein Abguss geht an den Käufer und zwei andere an zwei Partnerschulen in Afrika, die vor Ort von der malawischen Uraha Foundation ausgesucht werden.
Die 'casts' (Englisch für Abguss) stehen den Schulen vor allem für Unterrichtszwecke zur Verfügung. Evolutions- und Biologieunterricht sollen so - sowohl in Deutschland als auch in Afrika - bereichert werden. Darüber hinaus soll natürlich das Herkunftsland des Fundes eine Rolle spielen bei der Auseinandersetzung mit dem Kiefer: Wie leben die Menschen in Afrika, was lernen Kinder dort in der Schule, welche Traditionen machen dort das Zusammenleben aus? Diesen Fragen kann individuell in Brieffreundschaften mit den jeweiligen Partnerschulen nachgegangen werden.
Kontakt: Stephanie Müller, Project Coordination Cultural & Museum Centre Karonga, Uraha Foundation Malawi; Tel.: 0171 4877 657, E-Mail: steffi@malawi.net // Prof. Friedemann Schrenk, Universität Frankfurt, AK Paläobiologie der Wirbeltiere; Zoologisches Institut, Siesmayerstrasse 70, 60323 Frankfurt; Tel & Fax +49 69 798 24836; E-Mail: schrenk@zoology.uni-frankfurt.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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