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11.03.2019 17:18

Traumatisierte Menschen besser versorgen

Dr. Anne Hardy Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine überarbeitete Fassung der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) angekündigt. Darin wird die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (k-PTBS) als eigene Diagnose aufgenommen. Neu im ICD-11 ist auch die anhaltende Trauerstörung. Diese und weitere Neuerungen sowie deren Konsequenzen für die Behandlung sind ein Schwerpunkt der Tagung der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie, die vom 14. bis 16. März auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfindet.

    Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung ist eine Folge langanhaltender, sich wiederholender Traumatisierungen, beispielsweise durch sexuellen Missbrauch oder körperliche Gewalt in der Kindheit. Neben den Kernsymptomen der PTBS (wie etwa Flashbacks, Alpträume, Vermeidungsreaktionen und erhöhte Schreckhaftigkeit) ist sie charakterisiert durch ein breites Spektrum kognitiver, affektiver und psychosozialer Beeinträchtigungen. Dazu gehören beispielsweise interpersonelle Probleme, Störungen des Selbstkonzepts und eine Störung der Emotionsregulation.

    „Die neue Diagnose k-PTBS erlaubt es, ein in der Praxis häufig anzutreffendes Symptombild besser abzubilden“, erklärt Tagungsleiterin Dr. Meike Müller-Engelmann. „Gemeinsam werden wir den sich hieraus ergebenden neuen wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen nachgehen und neue Ansätze der Behandlung von akuten bis komplex chronischen Symptomen nach Traumatisierung diskutieren.“

    Eröffnet wird die Tagung durch einen öffentlichen Vortrag von Prof. Edgar Franke, dem Beauftragten der Bundesregierung für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen von terroristischen Straftaten im Inland,

    am Donnerstag, dem 14. März ab 18.00 Uhr
    im Festsaal Campus Westend.
    Titel: „Terroristische Straftaten im Inland: Was sind Bedürfnisse von Opfern und Hinterbliebenen?“

    Weitere Themen der Tagung sind u.a. experimentelle und neurobiologische Ansätze, die Vorstellung der aktuellen S3-Leitlinie zur Behandlung der PTBS, innovative Behandlungsmöglichkeiten der PTBS bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen sowie traumapädagogische Ansätze.

    Einige Highlights der Tagung:

    Prof. Dr. Britta Bannenberg, Justus-Liebig-Universität Gießen:
    Erscheinungsformen und Ursachen von Amoktaten durch junge und erwachsene Täter
    Prof Alain Brunet, Montreal:
    Reconsolidation: toward a new innovative intervention for the treatment of trauma-related disorders

    Prof Chris Brewin, London
    ICD-11: A revolution in PTSD diagnosis

    Die Referentinnen und Referenten können bei Interesse gerne für Interviews angefragt werden.
    Die Jahrestagung der DeGPT findet statt im Hörsaalzentrum auf Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Meike Müller-Engelmann Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich 5, mueller-engelmann@psych.uni-frankfurt.de. Organisationskomitee: (040) 7410-54203. Erreichbarkeit während der Tagung über das Tagungsbüro 0173 17 90 171.


    Weitere Informationen:

    http://jahrestagungdegpt.org/programm/ Programm der Jahrestagung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Psychologie
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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