idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.10.2003 13:14

Gewalt im Radio wird als Spaß verkleidet

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Medienpädagogische Studie aus der Universität Leipzig zum Einfluss auditiver Gewalt auf Heranwachsende

    Gewalt im Radio ist Gewalt in Worten. Verpackt wird die Gewalt in Unterhaltung - Unterhaltung auf Kosten anderer. Träger der Unterhaltung und somit auch der Gewalt sind die Moderatorinnen und Moderatoren. Um ihre Hörerinnen und Hörer zum Lachen zu bringen, ist ihnen jedes Mittel recht. Denn Gewalt im Radio heißt: herabwürdigen, lächerlich machen, in die Ecke stellen. Da Unterhaltung im Radio vor allem am Morgen, zur Radio-Primetime, gesendet wird, findet auch Gewalt im Radio vorrangig genau dann statt, wenn Jung und Alt vor dem Radio sitzen. Besonders betroffen von der Gewalt im Radio sind die 12- bis 15-Jährigen. Zwar lachen sie über die Späße der Moderatoren, doch will ihnen dieses Lachen nicht recht gelingen. Denn das, was sie im Radio hören, entspricht oft dem, was sie im Leben erfahren: sie werden herabgewürdigt, zu Außenseitern gemacht, ins Lächerliche gezogen. Gewalt im Radio ist eben nicht lustig, sondern verachtet die Hörerinnen und Hörer.

    Zu diesen Ergebnissen kommt die jetzt veröffentlichte Studie "Gewalt im Radio: Eine Untersuchung zur Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung von Unterhaltung im Hörfunk durch 9- bis 16-Jährige" des Lehrstuhls für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der mitteldeutschen Landesmedienanstalten (AML) analysierte das Forscherteam um Prof. Dr. Bernd Schorb und Anja Hartung das Radioangebot und befragte 9- bis 16-Jährige in Einzelinterviews und Gruppendiskussionen danach, wie sie verbale Gewaltangebote im Hörfunk wahrnehmen und bewerten.

    Die Studie erscheint unter dem Titel "Gewalt im Radio" im Vistas Verlag Berlin, zusammengefasste Ergebnisse stehen unter http://www.uni-leipzig.de/~mepaed zum Download bereit.

    Weitere Informationen:
    Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung
    Anja Hartung
    Telefon: 0341 - 97 35-878
    E-Mail: anja.hartung@uni-leipzig.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).